Wien (bmi) - "Österreich hat ein sehr gut ausgebautes Warn- und Alarmsystem und kann auf Hilfs-
und Rettungsorganisationen zurückgreifen, bei denen tausende Freiwillige mithelfen. Somit verfügt Österreich
weltweit über eines der dichtesten, flächendeckenden Netze an Hilfeleistungseinrichtungen", sagte
Innenministerin Maria Fekter im Rahmen der Fachgespräche "Aus dem Inneren" zum Thema "Staatliches
Krisen- und Katastrophenschutzmanagement".
Die Umsetzung der Ziele des Zivilschutzes erfolgt in Österreich auf zwei Ebenen: Einerseits die Katastrophenhilfe
der Bundesländer, anderseits das Staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement (SKKM).
Die Maßnahmen zur Abwehr, Beseitigung oder Linderung der Auswirkungen eingetretener oder unmittelbar drohender
Katastrophen (Katastrophenhilfe, Einsatzvorsorgen) sind überwiegend Angelegenheit der Bundesländer.
Bei großen Katastrophenereignissen im In- und Ausland spielt die im Einsatz- und Krisenkoordinationscenters
des Innenministeriums eingerichteten Bundeswarnzentrale eine entscheidende Rolle.
Die Bundeswarnzentrale ist das operatio¬nelle Koordinations- und Informationsinstrument für den Zivil-
und Katastrophenschutz sowie die Internationale Katastrophenhilfe und das Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement.
Deshalb ist sie die Ansprechstelle für die Bundesländer, die Nachbarstaaten, die Euro¬päische
Union und internationale Organisationen. Die Bundeswarnzentrale beobachtet das vom Lebensministerium betriebene
Strahlenfrühwarnsystem und steht im Informationsverbund mit den Landeswarnzentralen und allen sonstigen Stellen
auf Bundes- und Landesebene mit Aufgaben des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements.
Der Aufgabenbereich der Bundeswarnzentrale umfasst auch die Sicherstellung der raschen Kommunikation, die Erreichbarkeit
von Funktionsträgern und im Anlassfall das Einleiten von erforderlichen Erstmaßnahmen. Außerdem
ist die Bundeswarnzentrale ist auch jene Stelle, von der aus zentral alle Sirenen österreichweit ausgelöst
werden können.
Die Aufstellung der Katastrophenhilfsdienste wurde in Österreich per Gesetz ehrenamtlichen Organisationen
– das sind die Freiwilligen Feuerwehren und Landesfeuerwehrverbände sowie die anerkannten Rettungsorganisationen
– übertragen. Das Freiwilligenprinzip kann deshalb als eine tragende Säule des österreichischen
Katastrophenschutzes bezeichnet werden.
Österreich verfügt über mehr als 4.800 Feuerwehren (davon etwa 4.500 Freiwillige Feuerwehren) und
über 900 Rettungsstützpunkte. Insgesamt stehen rund 250.000 Aktive bei den Feuerwehren und über
40.000 ausgebildete Sanitäter zur Verfügung.
Insgesamt liegt Österreich beim Freiwilligenengagement europaweit im absoluten Spitzenfeld. In Österreich
gibt es 116.500 Vereine, bei denen drei Millionen Menschen freiwillig bzw. ehrenamtlich tätig sind. Diese
Menschen leisten jede Woche rund 15 Millionen unentgeltliche Arbeitsstunden. Das entspricht dem Ausmaß von
etwa 425.000 Vollzeiterwerbstätigen.
"Der Zivilschutz in Österreich funktioniert hervorragend. Die Leistung der Freiwilligen verdient deshalb
höchsten Respekt und Anerkennung – auch seitens der Politik. Ich als Vereinsministerin bin daher sehr froh,
dass das Jahr 2011 zum ,Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit´ ernannt wurde. Herzlichen
Dank allen freiwilligen Helfen", sagte Fekter. |