Wien (bgf) - "In Österreich sind die Tuberkulose-Fallzahlen innerhalb der letzten 10 Jahre stark
rückläufig", betonte Gesundheitsminister Alois Stöger anlässlich des Welttuberkulosetages
am 24.03. Im Jahr 2009 wurde mit 706 Neuinfektionen die Inzidenz von 10/100.000 erstmals unterschritten. "Die
Kernpunkte unserer Tuberkulosebekämpfungspolitik beinhalten eine rasche Diagnostik, Isolierung und Behandlung
von Erkrankten, sowie eine rasche Einleitung konsequenter Umgebungsuntersuchungen", so der Gesundheitsminister
weiter. Hier wurden erst kürzlich von einer Expertengruppe neue Untersuchungsleitlinien ausgearbeitet, welche
neueste technische Entwicklungen in das Früherkennungssystem mit einfließen lassen. Weiters werden gezielte
Reihenuntersuchungen bei Personen mit besonderem Erkrankungsrisiko in regelmäßigen Intervallen durchgeführt.
Die humanmedizinischen Maßnahmen sind von veterinärmedizinischen Maßnahmen flankiert, die insbesondere
dazu dienen die Haustierbestände vor der Infektion zu schützen. Österreichs Haustierbestände
gelten seit Jahren als anerkannt frei von Tuberkulose.
Durch diese Überwachung wurde bekannt, dass speziell im Lechtal, Bezirk Reutte, Tuberkulose beim Rotwild vorkommt.
Schon seit 2008 wurde das betreffende Gebiet durch eine Verordnung einer verstärkten Überwachung unterzogen
und das Auftreten von Tuberkulose im Haustierbestand durch Bekämpfungsmaßnahmen eingedämmt. Zum
Schutz des Menschen aber auch zum Schutz der Haustierbestände, wird nun eine Wildtier-Tuberkulose-Verordnung
erlassen. Durch eine deutliche Reduktion des Rotwildbestandes in diesem Gebieten, soll das Übergreifen der
Infektion auf Haustiere und in Folge auf den Menschen bestmöglich hintan gehalten werden. |