Brüssel (ec.europe) - Wie eine aktuelle Studie gezeigt hat, sind die meisten Europäer bereit,
bei Preis und Funktionen ihrer Autos Kompromisse einzugehen, um Schadstoffemissionen zu verringern. Eine in allen
27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführte Eurobarometer-Umfrage hat unter anderem ergeben, dass etwa zwei Drittel
der PKW-Nutzer in der EU bereit wären, sich zur Verringerung der Emissionen bei der Geschwindigkeit ihres
Autos einzuschränken. Die meisten Autofahrer (53 %) befürworten zudem den Ersatz derzeitiger Gebührenregelungen
für PKW durch neue Regelungen, die auf der tatsächlichen Nutzung des Fahrzeugs beruhen. Auch wenn sich
die meisten Nutzer aus Komfortgründen für das Autofahren entschieden haben, gaben fast drei Viertel der
EU-Bürger (71 %) an, dass sie eine häufigere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Betracht ziehen
würden, wenn sie mit einem einzigen Ticket alle Verkehrsmittel nutzen könnten.
Der für Verkehr zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Siim Kallas, erklärte:
„Diese Ergebnisse geben der EU weiteren Rückenwind für ihre Bemühungen um einen nachhaltigeren Verkehrssektor.
Sie zeigen, dass sich die Menschen der Tragweite des Problems bewusst sind und bereit sind, ihren Beitrag zu leisten,
um Umweltauswirkungen zu verringern. Intelligente Initiativen wie fahrleistungsabhängige Regelungen und die
Einführung von Kombitickets für die unterschiedlichen Verkehrsträger nutzen die neuesten Technologien
und ermöglichen es, eine bewusste Entscheidung über die Wahl der Verkehrsmittel zu treffen.“
Einschränkungen beim Auto im Interesse der Umwelt
Die meisten der befragten Autofahrer (66 %) würden sich hinsichtlich der Größe ihres Autos
einschränken, um Emissionen zu reduzieren, und 62 % würden auch eine geringere Reichweite (d. h. eine
geringere Entfernung bis zum Wiederauftanken oder –aufladen des Fahrzeugs) in Kauf nehmen. Mehr als die Hälfte
(60 %) wären zudem bereit, einen höheren Preis für ihr Auto zu zahlen, wenn sie dadurch zur Verringerung
der Emissionen beitragen könnten.
Unterstützung für Gebührenregelungen auf der Grundlage der tatsächlichen PKW-Nutzung
Die Hälfte der befragten EU-Bürger befürworteten den Ersatz derzeitiger Gebührenregelungen
für PKW durch neue Regelungen, die der tatsächlichen Nutzung des Autos Rechnung tragen. Solche Regelungen
stießen bei den Autofahrern mit 53 % sogar auf noch größere Zustimmung.
Gründe für die PKW-Nutzung
Die weitaus meisten Autofahrer (71 %) halten die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für weniger bequem
als das Autofahren. Ein ähnlich hoher Anteil (72 %) der Autonutzer gab an, dass sie öffentliche Verkehrsmittel
aufgrund fehlender Verbindungen nicht nutzen könnten (49% hoben dies als „sehr wichtigen“ Faktor hervor).
Als wichtigen Grund nannten 64 % der Autofahrer zudem eine niedrige Taktfrequenz der öffentlichen Verkehrsmittel,
und 54 % wiesen auf mangelnde Zuverlässigkeit hin.
Förderung der Kombination verschiedener Verkehrsmittel
Menschen, die täglich mit dem Auto unterwegs sind, wurden gefragt, unter welchen Bedingungen sie auch
andere Verkehrsmittel nutzen würden. Etwa zwei Drittel (65 %) würden dies in Betracht ziehen, wenn sie
einfacher von einem Verkehrsträger auf einen anderen wechseln könnten, 52 % nannten bessere (Online-)Informationen
als Anreiz, 47 % wünschten sich attraktivere Bahnhöfe und für 38 % wäre es eine Erleichterung,
wenn sie Tickets online kaufen könnten.
Kombiticket für alle Verkehrsmittel stößt auf starkes Interesse
Fast drei Viertel der EU-Bürger (71 %) gaben an, dass sie eine häufigere Nutzung öffentlicher
Verkehrsmittel in Erwägung ziehen würden, wenn sie mit einem einzigen Fahrschein alle verfügbaren
Verkehrsmittel nutzen könnten; auch bei den Autofahrern stieß dies auf starke Zustimmung (66 %).
Für die von der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene
Studie wurden 25 570 Menschen in allen 27 Mitgliedstaaten befragt. |