Enquete des Burgenländischen Landtages   

erstellt am
24. 03. 11

Generationengerechtigkeit im Mittelpunkt einer parlamentarischen Diskussionsveranstaltung
Eisenstadt (blms) - Generationengerechtigkeit wird zunehmend zu einem Schlüsselbegriff in unserer Gesellschaft. Dies war auch der Grund, weshalb sich der Burgenländische Landtag unter dem Motto „Generationengerechtigkeit in der Zukunftsregion Burgenland“ im Rahmen einer parlamentarischen Enquete am 24.03. als eine der ersten gesetzgebenden Körperschaften mit diesem Thema genauer befasste. Nach einleitenden Statements von Landtagspräsident Gerhard Steier, Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl und Abgeordneten der im Landtag vertretenen Fraktionen, standen Impulsreferate des Arbeits- und Sozialrechtsexperten Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal und des Zukunfts- und Trendforschers Mag. Andreas Reiter auf dem Programm.

Im Zuge einer interessanten Veranstaltung zu diesem weit gefächerten Spektrum öffnete sich ein breites Feld an Fragen, die die Menschen unterschiedlichen Alters im Zusammenhang mit Generationengerechtigkeit beschäftigen. So, zum Beispiel, die Sicherheit des Arbeitsplatzes, der Stellenwert der Arbeit, die Arbeitszufriedenheit, die Arbeitsbedingungen bzw. wie lange man im Arbeitsprozess verbleiben muss. Oder, wie gut stehen die Chancen, in den Arbeitsprozess überhaupt einsteigen zu können, und wie sind die Aussichten, ein Einkommen zu erzielen, von dem es sich leben lässt? Weiters standen Themenfeldern der Sozial- und Gesundheitssysteme ebenso im Vordergrund wie Bereiche der Umwelt - oder Energiepolitik.

Ein wesentlicher Aspekt war auch die Frage der gerechten Verteilung. Fundierte Zahlen belegen nämlich, dass beispielsweise mehr als 200.000 erwerbstätige Personen in Österreich mit einem Einkommen auskommen müssen, das unter der Armutsgrenze liegt. 50% der vollzeitbeschäftigten ArbeiterInnen beziehen ein Nettoeinkommen von unter 1200 Euro pro Monat und das im Vergleich - dokumentiert durch OECD-Studien - zu einer äußerst zaghaften Vermögensbesteuerung in Österreich.

„Niemand von uns kann heute genaue Aussagen zum zukünftigen Zustand unserer Gesellschaft treffen. Aber wir sind uns darin einig, dass die Auswirkungen unseres gegenwärtigen Handelns weit in die Zukunft hineinreichen und die Lebensqualität zukünftiger Generationen tief greifend beeinflussen können. Für eine dauerhaft zukunftsfähige Entwicklung, die die ökonomische, ökologische, soziale und solidarische Dimension menschlichen Handelns vereint, bedarf es daher nicht nur der Generationengerechtigkeit, sondern auch eines gerechten, nachhaltigen und solidarischen Handelns“, erklärte dazu Landtagspräsident Gerhard Steier abschließend.
     
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