Generationengerechtigkeit im Mittelpunkt einer parlamentarischen Diskussionsveranstaltung
Eisenstadt (blms) - Generationengerechtigkeit wird zunehmend zu einem Schlüsselbegriff in unserer
Gesellschaft. Dies war auch der Grund, weshalb sich der Burgenländische Landtag unter dem Motto „Generationengerechtigkeit
in der Zukunftsregion Burgenland“ im Rahmen einer parlamentarischen Enquete am 24.03. als eine der ersten gesetzgebenden
Körperschaften mit diesem Thema genauer befasste. Nach einleitenden Statements von Landtagspräsident
Gerhard Steier, Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl und Abgeordneten
der im Landtag vertretenen Fraktionen, standen Impulsreferate des Arbeits- und Sozialrechtsexperten Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang Mazal und des Zukunfts- und Trendforschers Mag. Andreas Reiter auf dem Programm.
Im Zuge einer interessanten Veranstaltung zu diesem weit gefächerten Spektrum öffnete sich ein breites
Feld an Fragen, die die Menschen unterschiedlichen Alters im Zusammenhang mit Generationengerechtigkeit beschäftigen.
So, zum Beispiel, die Sicherheit des Arbeitsplatzes, der Stellenwert der Arbeit, die Arbeitszufriedenheit, die
Arbeitsbedingungen bzw. wie lange man im Arbeitsprozess verbleiben muss. Oder, wie gut stehen die Chancen, in den
Arbeitsprozess überhaupt einsteigen zu können, und wie sind die Aussichten, ein Einkommen zu erzielen,
von dem es sich leben lässt? Weiters standen Themenfeldern der Sozial- und Gesundheitssysteme ebenso im Vordergrund
wie Bereiche der Umwelt - oder Energiepolitik.
Ein wesentlicher Aspekt war auch die Frage der gerechten Verteilung. Fundierte Zahlen belegen nämlich, dass
beispielsweise mehr als 200.000 erwerbstätige Personen in Österreich mit einem Einkommen auskommen müssen,
das unter der Armutsgrenze liegt. 50% der vollzeitbeschäftigten ArbeiterInnen beziehen ein Nettoeinkommen
von unter 1200 Euro pro Monat und das im Vergleich - dokumentiert durch OECD-Studien - zu einer äußerst
zaghaften Vermögensbesteuerung in Österreich.
„Niemand von uns kann heute genaue Aussagen zum zukünftigen Zustand unserer Gesellschaft treffen. Aber wir
sind uns darin einig, dass die Auswirkungen unseres gegenwärtigen Handelns weit in die Zukunft hineinreichen
und die Lebensqualität zukünftiger Generationen tief greifend beeinflussen können. Für eine
dauerhaft zukunftsfähige Entwicklung, die die ökonomische, ökologische, soziale und solidarische
Dimension menschlichen Handelns vereint, bedarf es daher nicht nur der Generationengerechtigkeit, sondern auch
eines gerechten, nachhaltigen und solidarischen Handelns“, erklärte dazu Landtagspräsident Gerhard Steier
abschließend. |