Startschuss für den weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur im Burgenland   

erstellt am
24. 03. 11

Niessl: Weiterentwicklung des Öffentlichen Verkehrs ein zentrales Anliegen der Landespolitik
Eisenstadt (blms) - Jährlich investiert das Burgenland 15 Millionen Euro in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs im Land – dreimal mehr als noch vor zehn Jahren. Nun soll bis Herbst ein Schienenverkehrsgesamtkonzept erstellt werden. Das sieht eine von Land und Bund geschlossene Absichtserklärung zur Weiterentwicklung der Eisenbahninfrastruktur im Burgenland vor. „Das ist der Startschuss für den weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur im Burgenland für die nächsten zehn Jahre. Wir sorgen für ein umfassendes und attraktives Angebot für unsere Pendlerinnen und Pendler“, so Landeshauptmann Hans Niessl.

Land und Bund fördern jeden Pendler mit 50 Prozent der Fahrtkosten. Ohne Förderung müsste jeder Pendler also das Doppelte für die Benutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen. „Der Öffentliche Verkehr muss aber noch attraktiver werden“, erklärten Landshauptmann Hans Niessl und Infrastrukturministerin Doris Bures heute bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung über die Weiterentwicklung der Eisenbahninfrastruktur im Burgenland in Eisenstadt. „Unser gemeinsames Ziel ist, dass es zu Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr kommt, damit die Pendler schneller in die Arbeit und von dort wieder nachhause kommen. Daran arbeiten wir. Die Weiterentwicklung des Öffentlichen Verkehrs ist ein zentrales Anliegen der Landespolitik“, betonte Niessl.

Doppelgleisigkeiten vermeiden, Fahrzeiten verkürzen
Bis Herbst soll ein zwischen Land, Bund und den ÖBB akkordiertes Schienenverkehrs- gesamtkonzept erarbeitet werden. Derzeit läuft eine Evaluierung des Öffentlichen Verkehrs im Burgenland, in den nächsten Wochen sollen die Ergebnisse auf dem Tisch liegen. „Wir werden uns die Auslastung der einzelnen Verbindungen, die Frequenzen und die Verbindungen wo Bus und Bahn zur gleichen Zeit unterwegs sind genau ansehen. Ein Ziel ist, die Fahrtzeiten zu verkürzen und Doppelgleisigkeiten zu vermeiden“, kündigt Niessl an. Eine genaue Datenlage über den Öffentlichen Verkehr sei notwendig, um das Angebot infolge weiter zu verbessern. „Nur darum geht es, um Verbesserungen, nicht um Einsparungen“, betont Niessl. Ins gleiche Horn stößt Infrastrukturministerin Doris Bures: „Es gibt von mir eine klare Vorgabe an das ÖBB-Management: Die Dienstleistung muss verbessert werden. Geld das auf der einen Seite vielleicht eingespart wird, wir in einem anderem Bereich des Öffentlichen Verkehrs investiert.“

Infrastrukturvorhaben
Auf Basis dieses Gesamtkonzeptes beabsichtigen das Land und der Bund die Umsetzung folgender Eisenbahninfrastrukturvorhaben:

  • „Schleife Ebenfurth“ (Verbindung der ÖBB-Strecke Wien Meidling – Wiener Neustadt und der ROeEE-Strecke Neufeld a. d. Leitha – Baumgarten unter Zugrundelegung der in einer Vorauswahl einvernehmlich festgelegten Variante 6 (Ostvariante)
  • Attraktivierung und Elektrifizierung der ÖBB-Strecke Wiener Neustadt – Loipersbach-Schattendorf
  • „Schleife Parndorf“ (Verbindung der ÖBB-Strecken Parndorf – Wulkaprodersdorf und Wien Süd – Nickelsdorf zur Herstellung der Direktverbindung Sopron – Eisenstadt – Parndorf – Bratislava) sowie die Errichtung einer Haltestelle zur Bedienung eines Zubringers zum Designer Outlet Parndorf
  • Adaptierung des Bahnhofes Deutschkreutz für den Personenverkehr


Attraktives Angebot für Pendler
Das Land Burgenland bietet ein attraktives Angebot für PenderInnen. Rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr werden für Fahrkarten-Stützungen in den Verkehrsverbünden aufgewendet, Bus- und Bahnverkehr werden mit ca. 5,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert, davon fließen 1,4 Millionen Euro in die Anschaffung von modernem Zugmaterial. Für Infrastrukturmaßnahmen (Elektrifizierungen, Bahn-Schleifen etc.) werden jährlich drei Millionen Euro aufgewendet. Dazu kommen Fahrtkostenzuschüsse – eine Arbeitnehmerförderung des Landes, wenn die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Beispiel aufgrund der Arbeitszeiten nicht zumutbar ist - mit 500.000 Euro pro Jahr, Studentenermäßigung von 30% auf die Monatskarte zwischen Heimatort und Universitätsstandort. Darüber hinaus investiert das Land jährlich rund 300.000 Euro in den Bau von Park & Ride Anlagen.

Umwelt profitiert
Es sei wichtig, so Niessl, dass die PendlerInnen gute und zeitgemäße Anbindungen haben und die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Davon profitiere auch die Umwelt: „Man darf nicht vergessen, dass es sich bei diesen Investitionen auch um Investitionen für den Klimaschutz handelt. Im weitesten Sinne könnte man die Eisenbahn auch als die erste Form der E-Mobilität bezeichnen und nachdem das Burgenland auf dem Sektor der erneuerbaren Energie und in Sachen Klimaschutz an erster Stelle steht, sind solche Investitionen auch Investitionen in unsere Zukunft und die unserer Kinder.“

     
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