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Die Schwarzmeerregion - Wirtschaftsentwicklung und Bedeutung für Österreichs Außenwirtschaft |
erstellt am |
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Wien (wifo) - Die Schwarzmeerregion gewinnt als Wirtschaftsraum zunehmend an Bedeutung. Da sich die Volkswirtschaften
dynamisch entwickeln, werden sie künftig ein großes Nachfragepotential bilden. Österreichs gute
außenwirtschaftliche Beziehungen zur Schwarzmeerregion könnten noch ausgebaut werden. In der Ukraine
ist die Wettbewerbsposition der österreichischen Unternehmen gut, die Exportstruktur Österreichs stimmt
in hohem Maß mit der Importnachfrage der Ukraine und der Türkei überein. Die Länder der Schwarzmeerregion an der strategischen Schnittstelle zwischen Europa, Zentralasien und dem Nahen und Mittleren Osten gelegen gewinnen aufgrund der geographischen Nähe, der Rohstoffvorkommen und wegen des Absatz- und Arbeitskräftepotentials zunehmend an Bedeutung. Wegen der dynamischen Nachfrageentwicklung bilden die Länder der Region, insbesondere die Türkei, in Zukunft ein großes Marktpotential für die österreichische Außenwirtschaft. Die Schwarzmeerregion (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Türkei) ist kein homogener Wirtschaftsraum, die Volkswirtschaften unterscheiden sich hinsichtlich Geschichte, Größe, Entwicklungsstand und Ressourcenvorkommen. In den 2000er-Jahren verzeichneten alle Länder ein zum Teil hohes Wirtschaftswachstum. Die weltweite Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise machte den Aufholprozess der Schwarzmeerregion teilweise zunichte. Mittlerweile wurden alle Volkswirtschaften der Region vom Aufschwung erfasst und expandieren kräftig, doch hat das BIP noch nicht in allen Ländern das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Für die weitere Entwicklung liegen keine verlässlichen Prognosen vor, mittelfristig sind aber ähnlich hohe Zuwächse zu erwarten wie vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise. Dank dieser dynamischen Entwicklung bietet die Region weiterhin ein großes Nachfragepotential für die österreichische Außenwirtschaft. Nach der erfolgreichen Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen mit Ostmitteleuropa bietet sich die Schwarzmeerregion als weiteres Ziel der verstärkten Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft an. Österreich hat gute außenwirtschaftliche Beziehungen zur Schwarzmeerregion, diese können aber noch ausgebaut werden. Die Warenausfuhr in diese Länder machte 2010 mit 1,9 Mrd. € 1,8% der gesamten österreichischen Warenexporte aus. Nach dem Einbruch in der Wirtschaftskrise entwickelt sich der Export in die Region wieder sehr günstig. 2010 wuchs die österreichische Warenausfuhr um 33%, somit wurde das Vorkrisenniveau (2007) bereits wieder überschritten. Besonders dynamisch wuchs der Export nach Aserbaidschan (+74,1%) und in die Ukraine (+25,9%). Gemäß vorläufigen Schätzungen entfiel 2009 ein Direktinvestitionsbestand von 4,4 Mrd. € auf den Schwarzmeerraum; dies entsprach 3,9% des Gesamtbestandes. Der bisherige Höchstwert war 2007 mit 6,3 Mrd. € erreicht worden. In der Ukraine verfügen die österreichischen Unternehmen über eine starke Wettbewerbsposition, gemessen am Marktanteil im Warenexport. Die große Übereinstimmung der österreichischen Exportstruktur mit der Importnachfrage der Ukraine und der Türkei dieser Strukturübereinstimmungsindex kann als Indikator für kurzfristige Exportpotentiale herangezogen werden deutet auf gute Chancen für die österreichische Warenexportwirtschaft hin. |
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Informationen: http://www.wifo.ac.at | ||
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