Der Facharbeitermangel wird sich weiter verschärfen   

erstellt am
22. 03. 11

Gmünd (nöwpd) - Der Wert eines fundiert ausgebildeten und am Arbeitsmarkt verfügbaren Facharbeiters ist für viele Betriebe in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Um offene Stellen besetzen zu können, suchen sie oft auffallend lang nach geeigneten Kandidaten. "Der Facharbeitermangel wird sich mit dem bevorstehenden Berufseintritt geburtenschwacher Jahrgänge noch weiter verschärfen", warnt der Obmann der Bezirksstelle Gmünd in der NÖ Wirtschaftskammer, Peter Weißenböck, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Lehrberufe sieht er immer noch vielerorts im Schatten von berufsbildenden höheren Schulen oder von Studien an Universitäten oder Fachhochschulen stehen. Statt einen Beruf zu ergreifen, würden Jugendliche ihren Start ins Berufsleben so weit wie möglich hinaus schieben. "Angesichts der Akademikerschwemme würde ich mir zweimal überlegen, ob ich nicht lieber einen Beruf erlerne", sagt Weißenböck. Als fertig ausgebildeter Facharbeiter habe man alle Chancen, sich weiterzubilden - sei es in einem Meisterkurs oder in einer berufsbildenden höheren Schule mit zunehmend vielfältigeren Angeboten. "Die Ausbildung des Facharbeiters ist eine optimale Basis, mit der man alles erreichen kann", so Weißenböck.

In einer günstigen Ausgangslage sieht der Gmünder Wirtschaftskammer-Obmann all jene Unternehmen, die schon seit langem aktive Nachwuchsförderung im eigenen Haus betreiben. "Wer sich in der Vergangenheit schon aktiv um die Lehrlingsausbildung gekümmert hat, wird den zu erwartenden Engpass besser meistern können."

Von der bevorstehenden Öffnung des Arbeitsmarktes für die neuen EU-Mitgliedsstaaten erwartet sich Weißenböck zumindest für das nördliche Waldviertel keine Entschärfung der Lage. Denn gute Facharbeiter sind auch im tschechischen Hinterland rar. "Der tschechische Facharbeiter, der in Österreich arbeiten möchte, macht das schon seit Jahren."
     
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