Wien (nöwpd) - Vor kurzem haben das slowakische Umweltministerium und
die Nationale Autobahngesellschaft als Projektwerber die Planungsunterlagen zum Bau des rund 3,5 Kilometer langen
Teilabschnitts der neuen Autobahn D4 von Devinska Nova Ves bis zur Staatsgrenze bei Marchegg den NÖ Behörden
zur Begutachtung übermittelt. Um die March und ihre umliegende Aulandschaft zu queren, haben die Experten
fünf Trassenvarianten - drei mit Brücke, zwei mit Tunnel - ausgearbeitet und einer Mehrkriterienbewertung
hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Verkehrsströme und Wirtschaftlichkeit unterzogen.
In den Unterlagen zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung empfehlen die Slowaken
den Bau einer rund 700 Meter langen Brücke, die den Fluss in sieben Metern Höhe überspannen und
direkt in die geplante Marchfeld-Schnellstraße S8 auf österreichischer Seite einmünden soll. Die
Autobahn verliefe in kurzem Abstand südlich der schon jetzt bestehenden Eisenbahntrasse zwischen Marchegg-Bahnhof
und Devinska Nova Ves, was den Flächenbedarf reduzieren helfe und das Augebiet schone. Demgegenüber schneiden
die beiden anderen vorgeschlagenen Brücken-Varianten - eine flussauf, die andere noch weiter flussab - in
Bezug auf ihre Umweltverträglichkeit deutlich schlechter ab, entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst
der Studie.
Wollte man die March in offener Bauweise untertunneln, "würde das einen schweren, vier Jahre andauernden
Eingriff in die Biotopfläche und ihre wahrscheinliche Zerstörung bewirken", schreiben die Prüfer,
weshalb sie diese Variante als erste aus den Planungen ausgeschieden haben. Wesentlich besser in der Beurteilung
schneidet der Tunnelbau in bergmännischer Weise - also ohne Oberflächenarbeiten und -beeinträchtigungen
- ab, allerdings stelle diese Technik ein unkalkulierbares Risiko für die Grundwasserströme der March
dar. Zudem kommt, dass das Projekt deutlich teurer werden würde und "die österreichische Seite eine
Vorbereitung und Realisierung einer Tunnel-Trasse bisher gar nicht in Betracht gezogen hat", stellt die slowakische
Behörde fest. |