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Konjunktur / Arbeitslosenzahlen sind rückläufig |
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erstellt am
01. 04. 11
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Prognose
für 2011 und 2012: Aufschwung verstärkt sich, Risiken nehmen zu
Wien (wifo) - Der Aufschwung hält in Österreich an. Dank des kräftigen Wachstums der Weltwirtschaft
nimmt die Ausfuhr rasch zu. Der Exportaufschwung greift mittlerweile auch auf die Investitionen über: Die
Ausrüstungsinvestitionen wachsen im Prognosezeitraum merklich. Die kurzfristigen Konjunkturindikatoren lassen
eine Fortsetzung dieser Entwicklung im 1. Halbjahr 2011 erwarten. Danach wird sich die Expansion parallel zur Weltwirtschaft
etwas abschwächen; die Verteuerung von Rohstoffen und Energie und die restriktivere Ausrichtung der Wirtschaftspolitik
in den Industrie- und Schwellenländern dämpfen das Wachstum. Im weiteren Verlauf dürfte es sich
jedoch wieder beschleunigen. Für Österreich erwartet das WIFO 2011 ein Wirtschaftswachstum von 2,5% und
2012 von 2,0%. Das größte Risiko für die Konjunktur liegt derzeit im Anstieg der Rohstoff- und
Energiepreise, der sich erheblich auf die Weltwirtschaft auswirken könnte.
Das Wachstum der Weltwirtschaft beschleunigte sich Ende 2010 merklich. Nach einer Stagnationsphase expandierte
der Welthandel wieder kräftig. Insbesondere die asiatischen Schwellenländer erhöhten ihre Importe
markant und sind damit weiterhin der wichtigste Antrieb für die Expansion der Weltwirtschaft. Zwar versucht
China wie auch andere Schwellenländer, durch Politikmaßnahmen eine Überhitzung der Konjunktur zu
vermeiden. Zudem könnte sich der Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise dämpfend auf die Konjunktur
auswirken. Die Wirtschaft der asiatischen Schwellenländer wird sich aber weiter dynamisch entwickeln und erheblich
zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen. Insbesondere die Volkswirtschaften Lateinamerikas profitieren dagegen
vom Anziehen der Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise und wachsen ebenfalls kräftig. Der beträchtliche
Kapitalzufluss trieb dort allerdings zuletzt die Wechselkurse nach oben; dies dämpfte die Ausfuhr und erhöht
das Risiko für Instabilitäten auf den Finanzmärkten. Insgesamt dürfte die Weltwirtschaft im
1. Halbjahr 2011 weiter stark expandieren. Danach zeichnet sich wegen des Anstiegs der Rohstoff- und Energiepreise
sowie der generell restriktiveren Ausrichtung der Wirtschaftspolitik in vielen Ländern eine leichte Verlangsamung
ab. 2012 wird sich die Expansion der Weltwirtschaft jedoch wieder beschleunigen.
In den USA expandiert die Wirtschaft unerwartet stark. Die Nachfrage wird vom Export, den Investitionen und den
Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter angetrieben. Die anhaltende Schwäche des Dollarkurses und die
nach wie vor expansive Geld- und Fiskalpolitik unterstützen die Konjunktur. Schwachstellen bleiben die Situation
auf dem Immobilienmarkt sowie die hohe private und öffentliche Verschuldung; die Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt
liefert hingegen positive Impulse.
Im Euro-Raum dürfte die Wirtschaft auch im Prognosezeitraum nur mäßig expandieren. Die Spaltung
in kräftig wachsende Volkswirtschaften und von Krise und Stagnation betroffene Länder vertieft sich weiter.
Deutschland und eng mit der deutschen Wirtschaft verflochtene Volkswirtschaften werden anhaltend am internationalen
Konjunkturaufschwung teilhaben. Irland und einige südeuropäische Länder hingegen verharren in der
Rezession. Dies dämpft die Aussichten für die EU insgesamt.
In Österreich setzt sich der Aufschwung fort. Das lebhafte Wachstum in Deutschland brachte 2010 eine deutliche
Ausweitung der Exporte mit sich. Die österreichische Industrie profitierte somit indirekt von der starken
Expansion der Wirtschaft in den Schwellenländern. Allerdings deutet die Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen
in den vergangenen drei Quartalen auf einen Übergang des Exportaufschwungs auf die Investitionen hin. Diese
Entwicklung sollte anhalten, die Konjunkturindikatoren lassen im 1. Halbjahr 2011 ein kräftiges Wachstum erwarten.
In der zweiten Jahreshälfte wird sich diese Expansion parallel zur internationalen Konjunktur etwas verlangsamen.
Für 2011 rechnet das WIFO mit einem Wirtschaftswachstum von +2,5%, für 2012 von +2,0%.
Wegen der Rohstoff- und Energieverteuerung beschleunigt sich die Inflation (VPI) 2011 erheblich auf +2,8%; etwa
0,4 Prozentpunkte davon sind auf die Anhebung indirekter Steuern im Zuge der Budgetkonsolidierung zurückzuführen.
2012 fallen diese Effekte wieder weitgehend weg; die Lohnsteigerung dürfte dann allerdings etwas höher
ausfallen als 2011. Die Inflationsrate wird daher im Jahr 2012 2,4% betragen.
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte nehmen im Prognosezeitraum wegen der schwachen Einkommensentwicklung
nur mäßig zu. Aufgrund der höheren Inflation werden die Reallöhne pro Kopf 2011 sogar sinken;
erst 2012 dürften sie wieder etwas steigen. Auf dem Arbeitsmarkt schlägt sich die Konjunkturerholung
allerdings merklich nieder: Die Beschäftigung dürfte auch im Prognosezeitraum deutlich ausgeweitet werden,
sodass die Zahl der Arbeitslosen zurückgeht. Sie bleibt jedoch über ihrem Vorkrisenniveau. Nach nationaler
Berechnungsmethode wird die Arbeitslosenquote bis 2012 auf 6,3% der unselbständigen Erwerbspersonen sinken,
laut Eurostat-Definition auf 4,0% der Erwerbspersonen.
Die gute Konjunktur und die Konsolidierungsmaßnahmen verbessern den Finanzierungssaldo der öffentlichen
Haushalte. Die zu erwartende Einrechnung von Finanzierungszuschüssen des Bundes zu Infrastrukturausgaben der
ÖBB erhöht jedoch das Defizit. Nimmt man diese Entscheidung über die Berechnungsmethode vorweg,
dann dürfte der Finanzierungssaldo der öffentlichen Haushalte 2011 -3,4% des BIP und 2012 -3% betragen.
Die größten Risiken für die Konjunktur gehen derzeit vom Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise,
von der Krise in Japan und der anhaltend labilen Lage im Finanz- und Bankensystem aus. Die vorliegende Prognose
unterstellt, dass die Rohölpreise und die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel im Jahresverlauf wieder
sinken. Eine weitere Rohstoffpreishausse, ausgelöst durch eine Verschärfung der Krise im arabischen Raum,
könnte die Expansion der Weltwirtschaft erheblich bremsen. Auch die Folgen der Japan-Krise sind derzeit noch
nicht abschätzbar. Wenn sich der jüngste Anstieg der Zinssätze auf Staatsanleihen im Euro-Raum fortsetzt
und auf weitere Länder ausweitet, könnte das die Situation der öffentlichen Haushalte in diesen
Ländern verschärfen und die Regierungen zu weiteren Sparmaßnahmen zwingen, die die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage im Euro-Raum zusätzlich dämpfen. Dies könnte auch das Finanz- und Bankensystem beeinträchtigen
und die Stabilität der Währungsunion gefährden. |
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Prognose der Österreichischen Wirtschaft 2011-2012
Konjunktur trotzt Inflationsbeschleunigung
Wien (ihs) - Die Weltwirtschaft erholte sich erstaunlich rasch von der "Großen Rezession"
und wuchs im Vorjahr um knapp 5 %. Nach einer leichten Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte hat sich
die Weltkonjunktur in den letzten Monaten wieder beschleunigt. Besonders dynamisch entwickeln sich die Schwellenländer
und treiben den Welthandel an. Auch die US-Wirtschaft wächst wieder kräftig. So hat das BIP im vierten
Quartal um 0.8 % gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Im Euroraum ist das Wachstum mit 0.3 % gegenüber
dem Vorquartal hingegen nur verhalten ausgefallen. Auffallend ist die beträchtliche Heterogenität in
der europäischen Wachstumsdynamik. Während Länder wie Deutschland oder Schweden kräftig expandieren,
ist die Konjunktur in Südeuropa, aber auch im Vereinigten Königreich, äußerst schwach. Die
vorliegenden Indikatoren deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft im ersten Quartal noch rasch gewachsen ist.
Allerdings dürfte sich die wirtschaftliche Dynamik im Jahresverlauf spür-bar abschwächen. In den
Schwellenländern zeigen sich bereits Überhitzungserscheinungen. In einigen Ländern hat die Wirtschaftspolitik
darauf reagiert und restriktive Maßnahmen ein-geleitet. In den entwickelten Volkswirtschaften schlagen die
hohen Rohstoff- und Energie-preise auf die Verbraucherpreise durch und reduzieren das verfügbare Realeinkommen
der privaten Haushalte. Von der Wirtschaftspolitik sind keine belebenden Impulse mehr zu erwar-ten. Aufgrund des
hohen Preisauftriebs wird die Geldpolitik restriktiver werden, und die hohen Staatsschulden erfordern einen strikten
Budgetkonsolidierungskurs.
Die österreichische Wirtschaft ist laut der vorliegenden Quartalsrechnung im Jahresdurch-schnitt 2010 um 2
% gewachsen. Getragen wurde die Konjunkturerholung von der kräftigen Expansion der Weltwirtschaft. So haben
die realen Exporte um 10.8 % zugelegt. Mit 1 % ist das Wachstum der Konsumnachfrage der privaten Haushalte verhalten
ausgefallen. Schwach blieben die Anlageinvestitionen, wobei die Bauinvestitionen bereits das zweite Jahr in Folge
rückläufig waren. Aufgrund der kräftigen Exportzuwächse war die Konjunkturdynamik im Jahresverlauf
hoch. Auch im vierten Quartal hat das BIP noch um 0.8 % gegenüber dem Vor-quartal zugelegt. Die vorliegenden
Indikatoren deuten auf eine nur geringe Abschwächung der Wachstumsdynamik seit Jahresbeginn hin. Vor diesem
Hintergrund hebt das Institut seine Wachstumsprognose für die österreichische Wirtschaft für 2011
auf 2.3 % an. Für 2012 erwartet das Institut eine BIP-Wachstumsrate von 2.1 %.
Das Institut unterstellt folgendes internationales Konjunkturbild. Nach 2.6 % im Vorjahr, sollte die Wachstumsrate
in den OECD-Ländern im Prognosezeitraum jeweils 2.4 % betragen. Das BIP in den USA wird 2011 um 2.9 % und
2012 um 2.7 % zulegen. Für den Euroraum werden Werte von 1.8 % bzw. 1.7 % erwartet. Das BIP-Wachstum in Deutschland
wird auf 2.9 % bzw. 2.2 % eingeschätzt. In Mittel- und Osteuropa beschleunigt sich die Wirtschaftsdynamik
mit Raten von 2.9 % und 3.6 %.
Hinsichtlich der internationalen Rahmenbedingungen bestehen weiterhin Prognoserisiken. Die hohe öffentliche
Verschuldung in einigen Ländern könnte über höhere langfristige Zins-sätze sowie negative
Vertrauenseffekte die Wirtschaftsleistung im Euroraum dämpfen. Es sind auch die von den Entwicklungen in Nordafrika
ausgehenden politischen Risiken zu berücksichtigen, die einen weiteren Anstieg der Energiepreise auslösen
könnten. Dadurch würde die reale Kaufkraft der privaten Haushalte weiter reduziert. Das Institut geht
davon aus, dass die Naturkatastrophe in Japan nur geringe Folgen für die Weltwirtschaft nach sich zieht. Gegenwärtig
bestehen aber auch Aufwärtsrisiken für die Konjunktur. Aufgrund des hohen Wachstumstempos der deutschen
Wirtschaft und der bisherigen Wirtschaftsdynamik könnte das österreichische BIP-Wachstum in diesem Jahr
höher ausfallen als in dieser Prognose unterstellt.
Laut den vorliegenden Quartalsdaten hat das Wachstum des privaten Konsums in Österreich im Vorjahr 1 % betragen.
Für 2011 wird nunmehr ein Wert von 0.8 % erwartet. Die deutlich höheren Verbraucherpreise drücken
auf die Realeinkommen der privaten Haushalte. Das Institut unterstellt, dass die Konsumenten ihre Sparquote um
0.4 Prozentpunkte zurückneh-men. Für 2012 ergibt die Prognose eine Beschleunigung des Konsumwachstums
auf 1.1 %.
2010 ist die Investitionsnachfrage verhalten ausgefallen. Nach dem krisenbedingten Einbruch 2009 erholten sich
die Ausrüstungsinvestitionen im Vorjahr nur zögerlich und erreichten im Jahresdurchschnitt ein geringfügiges
Wachstum von 1.2 %. Die Bauinvestitionen sind mit einem Rückgang um 3.4 % nochmals deutlich gefallen. Aufgrund
des Lageraufbaus wuchsen die Bruttoinvestitionen mit 3.8 % recht kräftig. Das Investitionsklima hellt sich
im Prognose-zeitraum auf. Die positive wirtschaftliche Dynamik und die gute Kapazitätsauslastung sollten auf
die Ausrüstungsinvestitionen durchschlagen. Somit werden Wachstumsraten von 4.5 % bzw. 3.5 % bei diesem Aggregat
erwartet. Die Bauinvestitionen stabilisieren sich auf niedri-gem Niveau (0.0 % bzw. 0.5 %). Die Bruttoinvestitionen
legen folglich um 2.5 % bzw. 2.1 % zu.
Nach dem krisenbedingten Einbruch 2009 führte der Aufschwung der Weltwirtschaft zu einer starken Belebung
der österreichischen Exporte. Im Jahresdurchschnitt 2010 legten die Warenexporte um 12.6 % zu. Die Exporte
laut VGR i. w. S. stiegen um 10.8 %. Die Waren-importe erhöhten sich wegen der Vorleistungsverflechtungen
und der höheren Inlandsnach-frage um 10.5 %. Bei den Importen laut VGR i. w. S. betrug der Anstieg 9.2 %.
Im Prognose-zeitraum verringern sich die Impulse aus dem Ausland zwar, bleiben aber relativ kräftig. Somit
wird ein Anstieg der Warenexporte von 8.8 % im Jahr 2011 prognostiziert. Für 2012 wird ein Wachstum von 6.8
% erwartet. Dies impliziert für die Exporte i. w. S. Wachstumsraten von 7.4 % bzw. 5.9 %. Weiterhin kräftig
bleibt auch die Nachfrage nach Warenimporten (6.1 % bzw. 5.1 %). Die Importe i. w. S. wachsen um 5.7 % bzw. 4.8
%. Damit leistet die Außenwirt-schaft wieder einen positiven Wachstumsbeitrag.
Seit Jahresende 2010 ist die Inflation in Österreich sprunghaft angestiegen. Im Februar wurde bereits ein
Wert von 3 % verzeichnet. Angetrieben wird die Preissteigerung von der Entwick-lung der internationalen Rohstoff-
und Energiepreise. Zusätzlich geht von den Maßnahmen der Budgetkonsolidierung (Erhöhung der Mineralöl-
und Tabaksteuer, Einführung der Flug-ticketabgabe) ein preistreibender Impuls aus. Die Kerninflation ist leicht
gestiegen. Aufgrund des Wegfalls des Basiseffekts bei den Energiepreisen ist im weiteren Jahresverlauf mit einer
Verlangsamung der Inflation zu rechnen. Für den Jahresdurchschnitt 2011 hebt das Institut seine Inflationsprognose
auf 2.7 % an. 2012 wird eine Inflationsrate von 2.3 % erwartet.
Die Konjunkturerholung schlägt deutlich auf den Arbeitsmarkt durch. Entgegen den Befürch-tungen ist die
Beschäftigung im Vorjahr deutlich gewachsen (0.8 %) und die Arbeitslosen-quote ist von 7.2 % auf 6.9 % zurückgegangen.
Im Prognosezeitraum wird die Beschäfti-gungsnachfrage weiterhin dynamisch ausfallen und um 1 % bzw. 0.9 %
zunehmen. Allerdings wird auch das Arbeitskräfteangebot merklich ausgeweitet. Dies geht auf konjunkturelle
und auf Sondereffekte (etwa Freizügigkeit der Arbeitskräfte aus den mittel- und osteuropäischen
EU-Mitgliedstaaten) zurück. Das Institut erwartet daher eine Stagnation bei der Arbeitslosig-keit. Die Arbeitslosenquote
nach nationaler Definition wird auf 6.8 % bzw. 6.7 % eingeschätzt, laut Eurostat-Definition wird für
beide Jahre ein Wert von 4.3 % erwartet.
Die Budgetentwicklung im Prognosezeitraum wird von den Konsolidierungsmaßnahmen der Bundesregierung dominiert.
Laut Schätzungen des Instituts hat die Defizitquote im Vorjahr 4.1 % betragen. Gegenwärtig erwartet das
Institut für die Jahre 2011 und 2012 eine Defizit-quote von 3 % bzw. 2.5 %. Diese Prognose basiert auf dem
Rechtsstand Februar 2011, allfäl-lige statistische Änderungen in der Defizitberechnung des öffentlichen
Sektors (z. B. Einbe-ziehung der ÖBB) sind daher nicht inkludiert. Jedenfalls ist strikte Budgetdisziplin
notwendig, um die Konsolidierungsziele zu erreichen. Aufgrund des hohen Ausgangswerts des gesamt-staatlichen Defizits
und des Schuldenstands sowie angesichts der demografischen Entwick-lung ist aus mittel- bis längerfristiger
Sicht die Ausschöpfung aller Effizienzpotenziale im öffentlichen Sektor unbedingt notwendig. Erforderlich
sind eine entschlossene Umsetzung der Verwaltungsreform, eine Reform des Finanzausgleichs sowie Maßnahmen
zur Dämpfung des Kostendrucks etwa im Pensions-, Gesundheits- und Pflegebereich. |
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Hundstorfer: Erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort
Seit 13 Monaten geht Arbeitslosigkeit zurück – Industrie und Bau tragen stark zu sinkender
Arbeitslosigkeit bei - Beschäftigtenzahl steigt um 69.000 an und bleibt auf Rekordhöhe
Wien (bmask) - "Die positive Arbeitsmarktentwicklung geht erfreulicherweise weiter: vor genau
einem Jahr sank Österreichs Arbeitslosigkeit erstmals seit Beginn der großen Wirtschaftskrise. Nun sinkt
die Arbeitslosigkeit bereits den 13. Monat in Folge", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer, am 01.04.
nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat März. Im März sinkt die Arbeitslosigkeit
gegenüber dem Vorjahr um 13.733 auf 252.587 Personen oder um 5,2 Prozent. Die Aktivbeschäftigung steigt
um 69.000 Personen und damit so stark wie selten in der 2. Republik. Der Arbeitslosigkeit geht deutlich zurück
(-13.733 auf 252.587, oder minus 5,2 Prozent) und die AMS-Schulungen werden von den krisenbedingten Höchstständen
weiter verringert - im März befanden 69.515 Personen in Qualifizierungsprogrammen, das sind um 17,3 Prozent
oder 14.502 Personen weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Zählt man Arbeitslose und Schulungsteilnehmer
zusammen, so ergibt sich sogar ein Rückgang bei den Beschäftigungslosen um 8,1 Prozent oder 28.235 Personen,
sagte der Sozialminister.
"Die erfolgreiche Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung ist auch die beste Form der Budgetsanierung:
nach derzeitigem Stand wird die Arbeitsmarktpolitik zusätzlich zu den im Budget vereinbarten Einsparungen
2011 mehr als 260 Millionen Euro zur Verringerung des Budgetdefizits beitragen. Grund dafür ist, dass die
Arbeitsmarktentwicklung derzeit weit besser als prognostiziert verläuft", betonte Hundstorfer. Überdurchschnittlich
stark sinkt die Jugendarbeitslosigkeit (-3.116 oder minus 7,5 Prozent). Aus diesem Grund schließt sich die
Lehrstellenlücke weiter: 4.654 Lehrstellensuchenden (+2,9 Prozent) stehen mit 3.453 um 10,4 Prozent mehr offene
Lehrstellen zur Verfügung. Viele der Jugendlichen die jetzt unterjährig eine Lehrstelle suchen, haben
bereits eine Lehre begonnen aber abgebrochen oder sind SchulabbrecherInnen. Die Ausbildungsgarantie gilt selbstverständlich
weiterhin, erklärt der Sozialminister.
Bau und Industrie tragen zur stark sinkenden Arbeitslosigkeit von Männern bei (-16.475 Personen oder minus
10,1 Prozent). Da im Tourismus viele Frauen beschäftigt werden, bewirkt vor allem der Saisoneffekt leicht
steigende Frauenarbeitslosigkeit (+2.742, +2,6 Prozent). Inklusive Schulungen (-6.002) sinkt jedoch auch die Frauenarbeitslosigkeit
um 3.260. Die um 16,4 Prozent steigende Zahl an offenen Stellen (+4.602 auf 32.685) steigert für Arbeitslose
die Chancen rasch eine neue Beschäftigung zu finden.
Zu spüren sei ein negativer Saisoneffekt, erklärte Hundstorfer. Weil letztes Jahr der Monatswechsel in
die Karwoche gefallen sei und dadurch Hochsaison im Tourismus herrschte, steigt heuer im Vorjahresvergleich die
Arbeitslosigkeit im Tourismus um 10,5 Prozent. Trotz dieses negativen Ostereffekts sinkt die Arbeitslosigkeit im
Handel um 7,6 Prozent. Nach wie vor sinkt die Arbeitslosigkeit in der Industrie (-23,8 Prozent) und am Bau (-19,6
Prozent) besonders kräftig.
Die Arbeitslosigkeit geht in sieben Bundesländern zurück. Saisonbedingt steigt sie im Tourismusbundesland
Tirol (+4,1%) und in Wien. In Wien sinkt die Zahl der Arbeitslosen jedoch ebenfalls, bezieht man die SchulungsteilnehmerInnen
mit ein (+6.291 Arbeitslose, -8.073 SchulungsteilnehmerInnen, zusammen -1.782). In Vorarlberg geht mit -21,3 Prozent
die Arbeitslosigkeit am stärksten zurück gefolgt von Oberösterreich (-18 Prozent) und der Steiermark
(-15,9 Prozent). |
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Mitterlehner: Österreich baut Wachstumsvorsprung aus
Wirtschaftsminister zur WIFO-/IHS-Frühjahrsprognose: Exporte und Investitionen kurbeln
Aufschwung an - Österreich-Vorsprung gegenüber Eurozone wächst, aber Rückschläge sind
möglich
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sieht die deutliche Anhebung der Wachstumsprognosen
durch Wifo und IHS im Vergleich zu den Berechnungen vom Herbst als gutes Zeugnis für die Stärke der österreichischen
Unternehmen und die Maßnahmen der Wirtschaftspolitik: "Unsere Betriebe haben auf Innovationen gesetzt
und in einem schwierigen internationalen Umfeld rascher als erwartet die Trendwende geschafft. Jetzt beschleunigen
sie mit ihren Investitionen den Aufschwung und schaffen tausende neue Jobs, wie auch der heute bekannt gewordene
Rückgang der Arbeitslosigkeit um 5,2 Prozent unterstreicht. Das ist ein Beleg für den nachhaltigen Erfolg
unserer Konjunkturmaßnahmen und für die attraktiven Rahmenbedingungen am Standort Österreich",
sagt Mitterlehner.
Auch im europäischen Vergleich schneidet Österreich hervorragend ab: "Der Österreich-Vorsprung
ist erneut größer geworden", sagt Mitterlehner. Während die Länder der Eurozone heuer
im Schnitt um 1,5 Prozent wachsen sollen, prognostiziert das Wifo für Österreich eine Steigerung von
2,5 Prozent. Hauptverantwortlich dafür ist der boomende Export. "Angesichts der erwarteten Steigerung
um fast neun Prozent ist heuer sogar ein neuer Rekord beim Exportvolumen möglich. Das schaft mehr Wachstum
und Arbeitsplätze in Österreich", so Mitterlehner.
Trotz der guten Aussichten warnt Mitterlehner vor möglichen Rückschlägen. "Während wir
zentrale Krisen-Probleme wie die Unternehmensfinanzierung und die Kreditklemme erfolgreich bewältigt haben,
sind neue Herausforderungen entstanden. Die langfristigen Folgen der Atomkatastrophe in Japan sind genauso schwer
einschätzbar wie die weitere Entwicklung der Energiepreise aufgrund der politischen Krisen im arabischen Raum",
so Mitterlehner. Als eine Antwort darauf forciert Mitterlehner den Ausbau der Erneuerbaren Energien über die
Novelle des Ökostromgesetzes: "Wir wollen in Österreich durch einen neuen Ökostrom-Boom die
Versorgungssicherheit erhöhen und mehr Green Jobs schaffen."
Innovationspotenziale heben, Internationalisierung fördern, Investitionen unterstützen
Gezielte Anreize für mehr Wachstum und Beschäftigung setzt auch die laufende Mittelstands-Offensive
des Wirtschaftsministeriums. "Durch die Triple-I-Strategie heben wir Innovationspotenziale, fördern die
Internationalisierung und unterstützen Investitionen", bekräftigt Mitterlehner. So werden zum Beispiel
neue Innovations- und Technologieschecks den Strukturwandel im KMU-Bereich forcieren. Dazu kommt die Neuausrichtung
der Internationalisierungs-Offensive, um die Zukunftsmärkte außerhalb der EU noch stärker erobern
zu können. Schwung für die derzeit stagnierenden Bauinvestitionen bringt die vor einem Monat gestartete
Förderoffensive für die thermische Sanierung. "Unsere Aktion schafft tausende Aufträge für
die Bauwirtschaft und hilft beim Sparen von Heizkosten", betont Mitterlehner. Allein heuer sind 100 Millionen
Euro verfügbar, die ein Investitionsvolumen von rund 700 Millionen Euro auslösen werden. |
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Kickl: Arbeitsmarkt für Ostöffnung keinesfalls gerüstet
SPÖ-Hundstorfer weiterhin uneinsichtig, obwohl 322.000 Menschen ohne Job sind und
ein Ansturm ausländischer Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern droht
Wien (fpd) - "Von einer Entspannung am Arbeitsmarkt kann in diesem Zusammenhang wohl kaum die Rede
sein", erklärte FPÖ-Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl zu den Arbeitsmarktdaten für den
Monat März. Insgesamt 322.102 Menschen ohne Job, davon 69.515 Schulungsteilnehmer, dass sei absolut kein Ruhmesblatt
für SPÖ-Sozialminister Hundstorfer, der auch am 31.03. im Nationalrat wieder versucht habe, mit haarsträubenden
Argumenten die bevorstehende Arbeitsmarktöffnung für die EU-Oststaaten schönzureden. "Bei der
Arbeitslosenquote unter den 27 EU-Ländern für Februar 2011 finden sich zwei unmittelbare Nachbarländer,
nämlich Ungarn mit 12 und die Slowakei mit 14 Prozent, unter den absoluten Schlusslichtern. Gerade von dort
wird aber nach der Öffnung der stärkste Ansturm von Arbeitskräften prophezeit. SPÖ-Hundstorfer
agiert in dieser Hinsicht also grob fahrlässig", so Kickl weiter.
"Skurril ist außerdem, dass beim SPÖ-Minister immer wieder die Zahlen bei der Aktivbeschäftigung
für seine Jubelpropaganda herhalten müssen. Schon das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hat Ende Jänner
2011 darauf hingewiesen, dass in Zukunft das in- und ausländische Arbeitskräfteangebot etwa gleich schnell
wachsen werde und daher vor 2014 mit keiner weiteren Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen sei. Dieser Trend
wird selbstverständlich durch die Arbeitsmarktöffnung, das damit einhergehende Lohndumping - das dahingehende
Gesetz wird sogar von der Wirtschaftskammer als zahnlos bezeichnet - und in weiterer Folge auch durch die unselige
Rot-Weiß-Rot-Card noch verstärkt", betonte der freiheitliche Arbeitnehmersprecher. Die effektive
Aus- und Weiterbildung inländischer Arbeitsloser werde - was vor allem die hohe Anzahl an Schulungsteilnehmern
belege - weiterhin auf die lange Bank geschoben, stattdessen betreibe Hundstorfer seine Politik bezüglich
der drohenden Arbeitsmarktöffnung mittels Blick in die Kristallkugel. "Unterm Strich bleibt, dass die
Qualifikation österreichischer Arbeitnehmer für Hundstorfer, aber auch für SPÖ und ÖVP
im Allgemeinen wohl zweitrangig ist. Anders ist diese Politik der puren Realitätsverweigerung nicht zu erklären",
schloss Kickl. |
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Schatz: "Arm trotz Arbeit" betrifft immer mehr Menschen
"Junk-Jobs" nützen wenig - Zahl der working-poor steigt weiter
Wien (grüne) - "Es mag auf den ersten Blick gut aussehen, wenn die Arbeitslosigkeit zurück
geht und die Beschäftigung wächst. Doch schon auf den zweiten Blick sieht man, dass viele der neu entstandenen
Jobs 'Junk-Jobs' sind, von denen man nicht leben kann. Da bleibt das Jubeln über die niedrige Arbeitslosigkeit
schnell im Hals stecken", erklärt Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen anlässlich
der Arbeitslosenzahlen für März.
Erwerbstätigenarmut ("In-Work poverty") ist ein Problem, das einem aktuellen Expertenbericht der
EU-Kommission zufolge in Österreich bereits jede/n sechzehnte/n Arbeitnehmer/in betrifft. Auch die Zahl der
Vollzeitbeschäftigten, die trotz Arbeit nicht in der Lage sind , sich selbst und ihre Familien ausreichend
zu versorgen, ist mit 183.000 Menschen erschreckend hoch. "Ein Job, den früher eine einzelne Vollzeitkraft
erledigt hat, wird heute oftmals von mehreren Menschen in Teilzeit verrichtet - mit dem Resultat, dass keiner der
Beschäftigen mit dem Einkommen sein Leben finanzieren kann", erklärt Schatz und verweist zudem erneut
darauf, dass das Fehlen eines gesetzlichen Mindestlohn dazu führt, dass immer noch Tausende Menschen in Österreich
Vollzeit arbeiten und trotzdem nicht einmal ein Einkommen von 1.000,- Euro netto haben. "Die Regierung darf
sich also keinesfalls zurücklehnen, sondern muss endlich arbeitsmarktpolitisch umdenken", so Schatz,
denn "der Einkommensbericht des Rechnungshofes und zahlreiche andere Statistiken zeigen, dass die Zahl der
niedrigen und niedrigsten Einkommen wächst. Dass die Lohnquote trotz Beschäftigungswachstum abnimmt,
ist ein weiterer Beleg für eine bedenkliche Entwicklung im Zusammenhang mit der Bezahlung von Beschäftigten."
Die Arbeitnehmerinnensprecherin der Grünen fordert einen gesetzlichen, existenzsichernden Mindestlohn von
7,50 Euro pro Stunde. "Das AMS muss aufhören, Menschen so schnell wie möglich in irgendwelche Jobs
zu stecken, ohne ein Auge auf deren Qualität zu werfen. Und wir brauchen dringend eine Bildungsreform und
mehr Geld für Weiterbildung, damit niemand mehr gezwungen ist, zu solch desaströsen Bedingungen zu arbeiten",
schließt Schatz. |
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Schneider: Wirtschaftsprognosen zeigen Wettbewerbsfähigkeit von Österreichs Betrieben
Schneider ortet aber große Risiken für Konjunktur - nachhaltiges Wachstum braucht Innovationen
und Investitionen
Wien (pwk) - "Die erfreulichen Wirtschaftsprognosen von WIFO und IHS für das heurige Jahr sind
- insbesondere auch im Vergleich zu anderen EU-Staaten - ein positives Zeugnis für die Wettbewerbsfähigkeit
der österreichischen Unternehmen. Und sie sind ein Beleg dafür, dass die Regierung und die Sozialpartner
in den vergangenen Jahren die richtigen Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise gesetzt haben."
Christoph Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer Österreich, sieht
allerdings auch große Risiken bei der Erreichung des für heuer prognostizierten Wirtschaftswachstums
von 2,5 Prozent: "Die Natur- und Atomkatastrophe von Japan, die politische Instabilität in Afrika und
Nahost sowie die Abschaltung etlicher Atomkraftwerke in Europa führen zu einer deutlichen Verteuerung von
Energie. Dazu kommen die Staatsschuldenproblematik in Europa, speziell in Irland und Portugal und die nach wie
vor ungelösten Stabilitätsprobleme an den Finanzmärkten. Auch die globale Verteuerung (samt teilweiser
Ausfuhrbeschränkungen) von Rohstoffen und Nahrungsmitteln sind Gift für einen nachhaltigen internationalen
Aufschwung."
Um den Aufschwung in Österreich nachhaltig abzusichern, darf es, so Schneider, angesichts der bestehenden
Unsicherheiten zu keinen zusätzlichen Belastungen der Betriebe kommen: "Drohende Steuer-und Abgabenerhöhungen,
teurere Firmenfinanzierung aufgrund steigender Zinsen und überproportional hohe Lohnrunden dämpfen die
wirtschaftliche Entwicklung und damit die Beschäftigung." Insbesondere die Exportbetriebe können
angesichts der internationalen Konkurrenz und des anhaltend hohen Euro-Außenwerts die eingetretenen Kostensteigerungen
kaum zur Gänze einpreisen. Österreichs Betriebe benötigen für ein nachhaltiges Wachstum Unterstützung
bei Neu-Investitionen und Innovationen.
Um die europäische Wirtschaft anzukurbeln, müssten jetzt die Schuldenprobleme der EU-Staaten mit Strukturreformen
gelöst werden, um mehr Vertrauen der Investoren zu erreichen. Um eine neue Finanzkrise zu vermeiden, müssen
von den G 20, so Schneider, nun endlich die diskutierten Finanzmarktreformen umfassend umgesetzt werden. Und in
den globalen Handelbeziehungen müsse Europa darauf drängen, dass Restriktionen und Begrenzungen zurückgenommen
bzw. vermieden werden: "Das sichert die Rohstoffe und Absatzmärkte, die für ein vernünftiges
Wachstum unerlässlich sind." |
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Kaske: Bei Schulungsmaßnahmen nicht nachlassen
Arbeitsmarktlage für Ältere bleibt problematisch, Anstieg der Arbeitslosigkeit
im Dienstleistungsbereich trifft Frauen besonders
Wien (ögb) - "5,2 Prozent weniger Arbeit Suchende als vor einem Jahr - das ist eine gute Nachricht.
Weniger erfreulich ist jedoch, dass die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen mit -0,3 Prozent nur
geringfügig gesunken ist und die Zahl der Arbeitslosen in wichtigen Dienstleistungsbranchen wie dem Tourismus
und dem Gesundheits- und Sozialwesen stark angestiegen ist", sagt ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender
Rudolf Kaske zu den Arbeitsmarktdaten für März 2011. Insgesamt waren Ende März 252.587 Personen
beim AMS als arbeitslos vorgemerkt, dazu kommen noch 69.515 Arbeit Suchende in Schulungen.
Während bei den Männern ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 10,1 Prozent zu registrieren ist, nahm
die Zahl der arbeitslosen Frauen, die sich nicht in einer Qualifizierungsmaßnahme befinden, neuerlich zu.
"In der Industrie und am Bau ist die Arbeitslosigkeit rückläufig, aber im Dienstleistungsbereich
steigt sie. Das trifft vor allem die Frauen. Es ist deshalb wichtig, dass das AMS verstärkt Maßnahmen
zur Qualifizierung der betroffenen Arbeit suchenden Frauen setzt", verlangt Kaske. Sein Wunsch: "Wir
brauchen Schulungsmaßnahmen mit Qualität, die den Arbeit Suchenden die Chance auf bessere und stabilere
Beschäftigungsverhältnisse bringt."
Bedenklich sei der seit einigen Monaten zu registrierende Anstieg der Arbeitslosigkeit in den "Zukunftsjobs"
im Sozial- und Gesundheitswesen. "Die Branche braucht dringend mehr Geld. Der Bedarf an professioneller Pflege
und Betreuung steigt, doch viele Organisationen und Unternehmen aus der Branche haben aus finanziellen Gründen
laufend zu wenig Personal im Einsatz. Zugleich ist die Fluktuation sehr hoch, weil viele Beschäftigte angesichts
der unattraktiven Arbeitsbedingungen und nur mäßiger Bezahlung nicht lange in den Betrieben bleiben",
so Kaske.
Damit sich die Arbeitsmarktlage für ältere ArbeitnehmerInnen bessert, verlangt Kaske eine Verstärkung
der betrieblichen Gesundheitsförderung. Dabei gehe es darum, nicht nur die Beschäftigten zu einem gesundheitsfördernden
Verhalten zu ermuntern, sondern vor allem krankmachende Arbeitsbedingungen auszuschalten. Zusätzlich müsse
auch die ausreichende Finanzierung von AMS-Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen gesichert werden,
sagt Kaske. |
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Tumpel: Arbeitsmarktlage für Ältere bleibt kritisch
AK verlangt mehr Gesundheitsförderung und Ausbildungsmaßnahmen für Ältere
Wien (ak) - Mit rund 322.100 Arbeit Suchenden Menschen (knapp 252.600 arbeitslos gemeldeten Personen und
69.500 Personen in Schulungen des Arbeitsmarktservice) im März ist die Arbeitslosigkeit der arbeitslos gemeldeten
Personen im Vergleich zum Vorjahr um über 13.700 bzw rd 5 Prozent weiter deutlich gesunken. Nach Alter betrachtet,
haben die ArbeitnehmerInnen über 50 Jahre nur unterdurchschnittlich von der Arbeitsmarktentwicklung profitieren
können. "Dass es auf dem Arbeitsmarkt zur Zeit gut läuft, ist erfreulich", sagt AK Präsident
Herbert Tumpel, "aber bei allen Erfolgen der Arbeitsmarktpolitik gibt es aber noch keinen Grund zur Entwarnung."
Besonders die Entwicklung bei den älteren ArbeitnehmerInnen gibt Anlass zur Sorge, da in dieser Gruppe die
Arbeitslosigkeit nur unterdurchschnittlich zurückgegangen ist. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich in
den nächsten Jahren noch verschärfen. Die erwerbsfähige Bevölkerung über 50 Jahre wird
bis 2015 von knapp 840.000 (2010) auf über eine Million ansteigen. "Die Arbeitsmarktzahlen zeigen aber
schon jetzt, dass sich die Betriebe darauf nicht einstellen", kritisiert Tumpel die Tatsache, dass ältere
ArbeitnehmerInnen auf dem Arbeitsmarkt schon jetzt schlechtere Karten haben. Der AK Präsident fordert daher
insbesondere eine neue Unternehmenskultur und alternsgerechte Arbeitsplätze.
Für Tumpel steht im Vordergrund: "Es muss gelingen, die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen zu verändern.
Denn heute ist die Gesundheitsgefährdung auf den Arbeitsplätzen viel zu hoch. Außerdem werden ältere
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen massiv benachteiligt."
Jetzt geht es darum, die zunehmenden psychischen Belastungen im ArbeitnehmerInnenschutz besser zu verankern und
das im Dezember beschlossene Arbeits- und Gesundheitsgesetz mit dem Projekt "fit2work" rasch umzusetzen.
Darüber hinaus verlangt Tumpel ein ausreichendes Budget für das AMS zur Finanzierung von Maßnahmen
zugunsten älterer ArbeitnehmerInnen und Arbeitsuchenden mit gesundheitlichen Problemen. |
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AMS Wien: Zahl der offenen Jobs wächst rascher
Um ein Drittel mehr freie Lehrstellen
Wien (ams) - Ende März hat sich die Arbeitsmarktlage in Wien weiter entspannt: Die Summe der beim Arbeitsmarktservice
Wien als arbeitslos vorgemerkten und in Schulung befindlichen Personen ist zum Vergleichsmonat des Vorjahres um
1,7 Prozent gesunken. Aufgrund der anziehenden Konjunktur hat das AMS Wien allerdings die Zahl der Weiterbildungsangebote
merklich zurückgefahren: In Wien befanden sich im März um 26 Prozent weniger Menschen in Schulung als
vor einem Jahr (22.949 Personen). Dadurch stieg die Zahl der Arbeitslosen, die sich nicht in einem Kurs befinden,
um 8,5 Prozent auf 80.282 Menschen.
"Wir fahren unsere Schulungsangebote aber nur für jene Kundengruppen zurück, die von der Entspannung
am Jobmarkt als erste profitieren werden", sagt AMS Wien-Vizechefin Inge Friehs. "Es ist ganz klar, dass
wir Jugendliche, Frauen, Ältere und Langzeitarbeitslose nach wie vor mit hundertprozentiger Kraft unterstützen
werden."
Dass sich die Lage auf dem Jobmarkt entspannt, zeigt sich am Zugang bei den offenen Stellen, die die Wiener Betriebe
im März gemeldet haben: Er ist um 17,5 Prozent angewachsen, die Zahl der "Besetzungen" um 17,9 Prozent.
Anders ausgedrückt: Es gibt wieder mehr Jobs, die vom AMS Wien auch rascher besetzt werden konnten.
Einige Beispiele: Im Bereich Handel und Verkehr ist der Zugang an offenen Stellen um 20,9 Prozent gewachsen, in
der Industrie um 11,9 Prozent, auf dem Dienstleistungssektor gar um 36 Prozent. In der Verwaltung gab es dagegen
einen Rückgang um 5,3 Prozent, im Gesundheitsbereich um 7,9 Prozent.
Erfreulich entwickelt sich auch der Lehrstellenmarkt: Die Zahl der sofort verfügbaren Stellen ist um 32,1
Prozent angewachsen, die der erst mittelbar zu besetzenden um 24,3 Prozent.
Bei den Unter-25-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 6,8 Prozent angestiegen, bei den
Über-45-Jährigen um 10,1 Prozent. Unbefriedigend ist die Situation bei den arbeitslosen Akademikern:
Ihre Zahl ist um 15,6 Prozent angestiegen, die Zahl der Arbeitslosen mit Lehrabschluss um nur 1,8 Prozent. |
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Wehsely: Große Dynamik am Wiener Arbeitsmarkt
Arbeitskräfteangebot und Jobs steigen
Wien (spw) - "Die große Dynamik am Wiener Arbeitsmarkt ist weiterhin deutlich spürbar. Das
Arbeitskräftepotenzial wächst seit Sommer 2010 und im Februar aktuell um 1,1 Prozent", analysiert
SPÖ-Gemeinderätin Tanja Wehsely die Arbeitsmarktstatistik für März 2011. Auffällig ist
der kräftige Rückgang bei den Schulungsmaßnahmen um 26 Prozent (-8.073 Personen), der damit weit
stärker ausfällt als der Anstieg der arbeitsuchenden WienerInnen (6.291). "Die Zahl der Arbeitsplätze
steigt in Wien seit August 2010 konstant an. Seit Februar hat sich allein die Zahl der unselbstständig Beschäftigten
um kräftige 1,6 Prozent erhöht", so Wehsely weiter. Wegen des steigenden Arbeitskräftepotenzials
sei in Wien laut Wehsely, die sich auf Prognosen des Forschungsinstitutes Synthesis beruft, bis 2013 keine sinkende
Arbeitslosigkeit zu erwarten.
"Für die Wiener Arbeitsmarktpolitik ist jedenfalls klar: Die Wirtschaftskrise ist erst vorbei, wenn die
Arbeitslosigkeit nachhaltig zurückgeht", stellt Wehsely klar. "Wien setzt alles daran Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer, Jugendliche, Frauen und Personen, die von Ausgrenzung bedroht sind, dabei nicht alleine zu lassen.
Besonders in schwierigen Zeiten benötigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Unterstützung, um sich für
die Anforderungen des Arbeitmarktes gut rüsten zu können. Genau hier setzen die Unterstützungsangebote
des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) mit einem Budget von heuer 66,7 Mio. Euro an. Allein die
Mittel für die waff Frauen- und WiedereinsteigerInnen-Programme wurden heuer um 1,4 Mio. erhöht. Die
österreichweit einzigartigen Informations-, Beratungs- und Förderangebote des waff werden dabei eng mit
dem Arbeitsmarktservice abgestimmt", erklärt Wehsely.
Der Wiener Arbeitsmarkt sei gerade für Frauen besonders attraktiv. "2010 ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigungen
von Frauen gleich geblieben und die Teilzeitbeschäftigungen sind im Zuge der Wirtschaftskrise gesunken. Gleichzeitig
sanken im Bundesschnitt die Vollzeitjobs von Frauen um 1,2 Prozent und die Teilzeitbeschäftigungen stiegen
um 2,4 Prozent", beruft sich Wehsely auf aktuelle Daten der Statistik Austria. "Die hohe Beschäftigungsquote
von Frauen in Wien stützt sich auf günstige Rahmenbedingungen, wie kostenlose und flächendeckende
Kinderbetreuungsplätze und eben die besseren Möglichkeit in Wien Vollzeit beschäftigt zu sein",
stellt Wehsely klar. |
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Mikl-Leitner: Erneuter Rückgang der Arbeitslosigkeit in NÖ
um 7,8 Prozent
NÖ ist auf Arbeitsmarktöffnung ab 1. Mai gut vorbereitet
St. Pölten (nöi) - "Bereits seit einem Jahr gehen die Arbeitslosenzahlen in Niederösterreich
ständig zurück, zuletzt im März um 7,8 Prozent. Damit verzeichnen wir in Niederösterreich einen
weit stärkeren Rückgang als im Bundesdurchschnitt (-5,2 Prozent). Im März 2011 hatten wir um 3.648
weniger Arbeitslose als im Vorjahr", freut sich die für den Arbeitsmarkt zuständige VP-Landesrätin
Mag. Johanna Mikl-Leitner.
"Besonders erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 19-Jährigen um ganze
17 Prozent. Auch alle Bezirke an der Grenze zu unseren östlichen Nachbarn verzeichnen einen deutlichen Rückgang
an Arbeitslosen (zB. Waidhofen/Thaya -21,3 Prozent, Gmünd -12,4 Prozent)", so Mikl-Leitner weiter.
Apropos Grenzbezirke: Zur Öffnung des Arbeitsmarktes für die Erweiterungsländer ab 1. Mai 2011 stellt
Mikl-Leitner erneut fest: "Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass Niederösterreich von zusätzlicher
Konkurrenz aus den Nachbarländern überschwemmt wird. Das gestern im Nationalrat beschlossene Anti-Lohndumping-Paket
verhindert dies zusätzlich. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in NÖ in den letzten 12 Monaten macht
uns sehr zuversichtlich, dass der positive Trend auch weiterhin anhält."
"Sowohl die NÖ Unternehmen als auch alle in den Arbeitsmarktbereich involvierten Sozialpartner sind bestens
auf die neue Situation vorbereitet. So steht uns im Rahmen des NÖ Beschäftigungspakts allein für
2011 die unglaubliche Summe von 197 Millionen Euro für Beschäftigungsinitiativen zur Verfügung",
erklärt Mikl-Leitner. |
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15.500 Beschäftigte in OÖ mehr als vor einem Jahr
Pühringer/Sigl: "Aktive Arbeitsmarktpolitik macht sich bezahlt. Kurs in Richtung
Vollbeschäftigung stimmt: Arbeitslosenquote im März um 1,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr"
Linz (lk) - Der Arbeitsmarkt in OÖ entwickelt sich weiterhin sehr positiv: Die Zahl der unselbstständig
Beschäftigten ist gegenüber dem März des Vorjahres um mehr als 15.500 Beschäftigte bzw. +2,7
% gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist laut Berechnung des AMS OÖ weiter deutlich gesunken, lag im März
bei 4,3 %, ein Minus von 1,1 Prozentpunkten. So ist die Zahl der Jobsuchenden in OÖ gegenüber März
des Vorjahres um 17 % bzw. knapp 7.900 Menschen gesunken. "Unsere aktive Arbeitsmarktpolitik macht sich bezahlt,
die Maßnahmen im Pakt für Arbeit und Qualifizierung tragen wesentlich zur positiven Entwicklung bei.
Und: Unsere Wirtschaft legt weiter zu, braucht wieder deutlich mehr Arbeitskräfte", betonen Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl. Das zeige auch die Zahl der beim AMS gemeldeten
offenen Stellen, die um fast 23 % gestiegen ist und nunmehr bei rund 7.600 offenen Stellen liegt. Das eröffne
die Chance, die Zahl der Beschäftigten weiter steigern zu können.
Ein besonderes Augenmerk werde in den nächsten Monaten weiter auf die Jugendbeschäftigung gelegt. "In
Richtung Schulschluss heißt es wieder rechzeitig auf den Lehrstellenmarkt zu schauen. Hier werden wir Anfang
Mai erneut das JobCoaching "Perspektive Job - Jugend hat Vorrang" starten, um unsere jungen Menschen
bestmöglich zu begleiten", sagen Landeshauptmann Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Sigl. Im März
waren beim AMS rund 700 junge Menschen als lehrstellensuchend gemeldet. Die Zahl der offenen Lehrstellen ist um
11,7 % gegenüber dem Vorjahr auf 536 angestiegen. Sehr erfreulich, so Pühringer und Sigl, sei auch die
Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit in allen Regionen gesunken sei.
Mit dem im Februar unterzeichneten Pakt für Arbeit und Qualifizierung steht in Oberösterreich ein starkes
Maßnahmenbündel für die aktive Arbeitsmarktpolitik zur
Verfügung. Der Pakt hat ein Budgetvolumen von 166 Millionen Euro. Für rund 70.000 Menschen in unserem
Bundesland konnte damit ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt werden. "Wir haben uns zum politischen
Ziel gesetzt, nach der Wirtschaftskrise so rasch als möglich wieder Vollbeschäftigung zu schaffen. Der
Kurs stimmt. Wir müssen und werden uns weiter intensiv um den Arbeitsmarkt bemühen, denn auch das Thema
Fachkräftemangel wird uns in nächster Zeit wieder kräftig fordern", so Landeshauptmann Pühringer
und Wirtschafts-Landesrat Sigl. |
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