Am neuen Branddienstausbildungszentrum in der Landesfeuerwehrschule Eisenstadt werden Feuerwehrmänner
aus dem Burgenland und aus Ungarn ausgebildet
Eisenstadt (blms) - Die burgenländischen und ungarischen Feuerwehren arbeiten in Zukunft noch
enger zusammen. Im neuen Branddienstausbildungszentrum für zweisprachige grenzüberschreitende Feuerwehrausbildung
werden Florianis aus dem Burgenland und aus Ungarn die Schulbank drücken und unter praxisnahen Bedingungen
üben. Am 08.04. wurde das neue Ausbildungszentrum im Rahmen eines Festaktes feierlich geweiht.
Herzstück des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Brand Ház“, so der Name des
Branddienstausbildungszentrums, ist das neue Brandübungshaus. „Das alte Brandhaus war schon in die Jahre gekommen.
Die Durchführung von thermischen Übungen war nicht mehr möglich. Eine Feuerwehrschule ohne Brandübungshaus
ist wie ein Krankenhaus ohne Operationssaal“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl den Neubau.
Mehrere Vorteile die das neuen Branddienstausbildungszentrum bietet sieht Landeshauptmann Hans Niessl: „Die technischen
Standards und die Aufgabengebiete an die Feuerwehrmänner haben sich in den letzten zwei, drei Jahrzehnten
gewaltig geändert. Wir propagieren immer lebenslanges Lernen. Sich laufend fortzubilden und zu üben ist
gerade für Feuerwehrmänner wichtig. Für die Menschen in diesem Land aber auch für die eigene
Sicherheit. Aber das grenzübergreifende Ausbildungszentrum ist für mich auch ein Zeichen des Miteinanders,
ein Symbol dafür, dass wir in dieser Region zusammenarbeiten.“
Für Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl wird mit der Eröffnung der Ausbildungsstätte ein
weiteres Projekt im Sinne der Menschen in dieser Region umgesetzt. „Wir gehen mit der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit einen guten Weg. 2011 ist ja auch das Europäische Jahr der Freiwilligkeit. Unsere Feuerwehrmänner
leisten eine wichtige Arbeit für die Menschen in dieser Region. Das Jahr der Freiwilligkeit ist ein Zeichen
für die ehrenamtlich Tätigen, dass wir sie brauchen“, so Steindl.
Realistische Brandszenarien und Brandtemperaturen
Das mehrstöckige Brandübungshaus ermöglicht es den Feuerwehrmännern praxisnah zu üben.
„In Brandsimulationen werden die auszubildenden Einsatzkräfte erstmals mit realistischen Brandszenarien und
Brandtemperaturen konfrontiert. Das Haus wird aber auch dem Training erfahrener Atemschutzkräfte dienen“,
so Kögl. Von der Steuerzentrale aus werden die Trainings ständig überwacht. Außerdem ist das
Haus mit einer Wärmebildüberwachung ausgestattet. Werden Sicherheitsparameter überschritten, wird
die Übung automatisch gestoppt. Die Simulationsmöglichkeiten sind vielfältig, sie reichen vom Autobrand
im Keller, einem Fash Over, Küchen-, Industriestellen-, Schlafzimmer- bis zum Zwischendeckenbrand.
Zusammenarbeit und Ausbildung soll verbessert werden
Ziel von „Brand Ház“ ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den burgenländischen
Freiwilligen Feuerwehren und den ungarischen Berufsfeuerwehren und der Branddienstausbildung. Außerdem soll
die grenzüberschreitende Einsatzplanung intensiviert werden. Angestrebt wird auch eine effizientere regionale
Zusammenarbeit bei Bränden, technischen Hilfestellungen und Katastropheneinsätzen.
2,35 Millionen EU-Förderung
Die Europäische Union hat das Projekt mit 2,35 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten betrugen
2,87 Millionen Euro. |