Österreich braucht einen attraktiven Kapitalmarkt mit Alternativen zur Kreditfinanzierung
Wien (bmf) - Der Kapitalmarktbeauftragte des Finanzministeriums, Dr. Richard Schenz, begrüßt
das IPO der AMAG:"Der Börsegang des oberösterreichischen Leitbetriebes AMAG ist der Abschluss der
Sanierung eines ehemals mit großen Problemen behafteten staatlichen Unternehmens. Ich freue mich, dass dadurch
wieder Bewegung in den börslichen Kapitalmarkt kommt. Gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Einführung
von Basel III braucht Österreich mehr denn je einen tiefen und liquiden Kapitalmarkt mit Alternativen zur
Kreditfinanzierung."
Dr. Schenz verweist in diesem Zusammenhang einmal mehr auf die Ergebnisse der vor kurzem von der Wiener Börse
präsentierten Economica-Studie, wonach allein durch die Teilprivatisierung der Bundesimmobiliengesellschaft,
der Flughäfen, der Münze Österreich sowie der Energieversorger - jeweils mit einer Kernaktionärsschaft
des Staates von 25 % plus einer Aktie - 24 Mrd. Euro erlöst werden könnten (inklusive des Potenzials
durch Secondary Public Offerings der bereits über die Börse teilprivatisierten Unternehmen im Ausmass
von 3,9 Mrd. Euro).
Schenz abschließend: "Die erfolgreichen Beispiele der OMV, der Voest und vieler anderer ehemals staatlicher
Unternehmen belegen, dass Privatisierungen absolut nichts mit dem "Verscherbeln des Familiensilbers"
zu tun haben. Im Gegenteil: Privatisierungen tragen zur langfristigen Sicherung von Arbeitsplätzen, nachhaltigen
Investitionen in die Infrastruktur aber auch zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs bei.
Wertschöpfung und Headquarterfunktion sollen dabei gleichermassen im Land bleiben. In diesem Sinne begrüsse
ich auch, dass sich bei der Privatisierung der AMAG eine starke österreichische Kernaktionärsgruppe gebildet
hat." |