Grenzübergreifender Fahrradtourismus: Die Region Neusiedler See – Seewinkel wird zu einer
ökotouristischen Modellregion ausgebaut
Eisenstadt (blms) - Im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-Projektes „Umweltfreundliche Mobilität
Fertö-Hanság - Fertö-Hanság mobil" wird der burgenländisch-ungarische Grenzraum
östlich des Neusiedler Sees zu einer ökotouristischen Modellregion ausgebaut. Noch heuer wird bei Wallern
mit den Arbeiten an einer Fahrrad-Holzbrücke über den Einserkanal begonnen. Am 06.04. wurde der Grundstein
zum Bau der Brücke gelegt.
Die Fußgänger- und Fahrradbrücke mit einer Spannweite von rund 30 Metern ist Teil eines grenzüberschreitenden
Verkehrsprojekts, das den Radtourismus in der Region diesseits und jenseits der Staatsgrenze stärken soll.
Konkret beinhaltet das Projekt die Errichtung eines geschlossenen, grenzüberschreitenden Radwegenetzes, die
Modernisierung der Neusiedler Seebahn und die Positionierung der Region als ökotouristische Modellregion.
Fahrradkonzept Fertö/Hanság
Das grenzüberschreitende Verkehrsprojekt basiert auf dem Zusammenschluss sowie dem Bau und Ausbau
des Radwegenetzes auf beiden Seiten der Staatsgrenze. „Entlang des Einserkanals ist die Errichtung einer West-Ost-Radachse
geplant. Verbunden werden die Radwegenetze durch die Fahrradbrücke bei Wallern“, so Roman Michalek, Leiter
der Mobilitätszentrale Burgenland. Ziel sei, die Regionen beiderseits des Einserkanals mit Hilfe des Radtourismus
zu einer ökotouristischen Modellregion auszubauen. „Das Radwegenetz auf ungarischer Seite entspricht nicht
den aktuellen Ansprüchen. Es wird eine Anbindung an das ungarische Kapuvár gebaut. Dazu kommen Rastplätze,
Beschilderungen und Info-Tafeln“, sagt Michalek.
In den Gemeinden Frauenkirchen, Tadten, Wallern und Kapuvár werden Radservicezentren (Info-Points, Radwerkstätten...)
geschaffen. Außerdem soll das Radverleihnetz an den Haltestellen der Neusiedler Seebahn und an touristisch
relevanten Zielen ausgebaut werden.
Niessl: Symbol für Völkerverbindung, neue Arbeitsplätze
„Je breiter und bunter das Angebot ist, desto länger bleiben die Gäste. Unser Ziel ist es, Jahr
für Jahr mehr Gäste im Burgenland begrüßen zu können. Wir wollen wirtschaftlich weiter
wachsen, aber im Einklang mir der Natur. Deshalb setzten wir auf sanften Tourismus. Und wir machen auch etwas für
die Bevölkerung. Das Projekt wird mehr Arbeitsplätze in der Region schaffen, darum geht es. Nur wer einen
Job hat, kann sich Lebensqualität leisten“, so Landeshauptmann Hans Niessl, der den Brückenbau auch als
ein Symbol für Völkerverbindung hervorhebt: „Ein Sprichwort sagt: Es gibt sehr viele, die Mauern bauen
und nur wenige, die Brücken bauen. Es ist sehr positiv, dass bei dieser Grundsteinlegung nicht jene, die Mauern
sondern jene, die Brücken bauen, im Vordergrund stehen.“
Das Projekt sei wichtig für die Zusammenarbeit mit dem Burgenland, betont der Bürgermeister von Kapuvár,
György Hàmory: „Die Europäische Union fördert ab 2013 verstärkt grenzüberschreitende
Projekte. Die Grundsteinlegung für den Bau der Brücke weist in die richtige Richtung, in die die Zusammenarbeit
auch in Zukunft gehen soll."
Bahnmodernisierung Teil des Projektes
Die Neusiedler See-Bahn soll aufgewertet werden. Sie soll leistungsfähiger, moderner und sicherer
werden. Entlang der Strecke Neusiedl/See – Pamhagen sollen die Eisenbahnkreuzungen durch elektronische Stellwerksanlagen
gesichert werden. Außerdem ist geplant, Signal, Fernmelde- und Energieversorgungsanlagen zu erneuern beziehungsweise
neu zu errichten. Der Bahnhof Frauenkirchen wird aufgewertet. Hier soll ein Knotenpunkt von Bahn, Bus und Fahrradverkehr
entstehen.
Mit der Neusiedler Seebahn kann man die gesamte Region östlich des Neusiedler Sees mit der Eisenbahn erkunden.
Ausgehend von Neusiedl am See führt die Strecke über den Grenzübergang Pamhagen nach Ungarn, bis
zur Endstation Fertöszentmiklós. Dort erfolgt die Anbindung an das überregionale Bahnnetz in Richtung
Sopron oder Budapest.
EU fördert grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt
EU-Projekt „Umweltfreundliche Mobilität Fertö-Hanság – Fertö-Hanság mobil“
ist ein Projekt der Burgenländischen Landesregierung in Kooperation mit der Stadt Kapuvár (Ungarn),
der Neusiedler Seebahn GmbH, dem Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel sowie den Gemeinden Frauenkirchen, Wallern
und Tadten und wird von der Europäischen Union gefördert. |