LH Pröll: "Bessere Frequenz, mehr Qualität und mehr Chancen für die Regionen"
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich wird 117 Millionen Euro in die Mariazellerbahn und
25 Millionen Euro in die Wachaubahn investieren. Das gaben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landesrat Mag.
Johann Heuras am 05.04. bekannt. Landeshauptmann Pröll: "Wir sichern damit nicht nur den Erhalt dieser
Bahnlinien, sondern wir schaffen auch bessere Frequenz, mehr Qualität und mehr Chancen für die betreffenden
Regionen." Wären diese Strecken in der Hand der ÖBB geblieben, seien diese Nebenbahnen heute "dem
Tode geweiht", so Pröll im Zuge der Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten.
Die ÖBB hätten die Wachaubahn "nur mehr halbherzig" geführt und sie "vollkommen eingestellt",
sagte der Landeshauptmann zur Ausgangslage der Wachaubahn. Seitens des Landes Niederösterreich werde nun eine
"Wachaubahn neu" geschaffen, und zwar im Rahmen eines gesamten Mobilitätskonzeptes für die
Wachau, das nicht nur eine touristisch genutzte Wachaubahn, sondern auch die in Form von Bussen geführte Wachaulinie
umfasse. Der Start der neuen Wachaubahn erfolge bereits am 16. April, gab der Landeshauptmann weiters bekannt:
"Insgesamt werden wir in den nächsten Jahren rund 25 Millionen Euro investieren."
"Es war ein trister Alltagsbetrieb" ohne Komfort und mit veraltetem Wagenmaterial, schilderte Pröll
die Ausgangssituation bei der Mariazellerbahn. Das Land Niederösterreich werde die Mariazellerbahn "auf
vollkommen neue Schienen stellen". Dadurch werde die Mariazellerbahn auch neue Impulse für die regionale
Wirtschaft, für den Tourismus und für die Arbeitsplätze in der Region auslösen. "Bis zum
Jahr 2014 werden wir hier rund 117 Millionen Euro investieren", informierte Pröll. Die Bergstrecke der
Mariazellerbahn diene dabei der Konzentration auf den Tourismus, in der Talstrecke werde man sich auf den Pendlerverkehr
konzentrieren. Der Start ist für 15. Mai geplant.
Landesrat Heuras informierte über die Details der Investitionen. Von den 25 Millionen Euro für die Wachaubahn
fließen 20 Millionen in die Sanierung der Gleisinfrastruktur, weitere Mittel sind für Sicherungsmaßnahmen
und den Ankauf von Garnituren vorgesehen. Von den 117 Millionen Euro für die Mariazellerbahn werden 65 Millionen
Euro in neues Wagenmaterial investiert, weitere Gelder werden etwa für die Werkstätte Laubenbachmühle
oder für die Infrastruktur der Strecke verwendet. Die ersten neuen Fahrzeuge würden bereits 2012 geliefert
werden, die restlichen im Verlauf des Jahres 2013, so Heuras. Der Landesrat: "Wir erwarten 2011 rund 500.000
Fahrgäste, mittelfristig rechnen wir mit einer Steigerung auf rund 800.000 Personen." |