Am 04.04. startete Initiative des Landes Tirol und der UMIT – Hausbesuch bei 500 Menschen ab 80
Jahren
Hall (lk) - An der Privatuniversität UMIT in Hall startete am 04.04. die Ausbildung von diplomierten
Pflegepersonen aus neun Tiroler Sozial- und Gesundheitssprengeln: Ab Juni werden diese SeniorenbetreuerInnen im
Rahmen des einjährigen Pilotprojektes insgesamt 500 noch nicht pflegebedürftigen Menschen ab 80 Jahren
einen Hausbesuch abstatten. „Mit dieser präventiven Seniorenberatung sollen gleichzeitig bestehende Defizite
erfragt und bereits vorhandene Ressourcen gestärkt werden“, erläutert LR Gerhard Reheis: „Auch im hohen
Alter soll damit die selbstständige Lebensführung in den eigenen vier Wänden so lange wie nur möglich
gewährleistet werden.“ Im Rahmen dieses kostenlosen Hausbesuches wird über Pflegegeldansprüche oder
Gebührenbefreiungen informiert, außerdem kommen das richtige Ess- und Trinkverhalten oder Tipps für
ein gesundheitsförderndes Verhalten zur Sprache. „Gleichzeitig wird fachlich hingeschaut, ob die Rahmenbedingungen
in der Wohnung passen oder Gefahrenpotenziale im Sinne von mehr Barrierefreiheit aus dem Weg geräumt werden
müssen“, sagt Reheis.
Auch sozialem Rückzug begegnen
„Uns geht es auch darum, dem sozialen Rückzug der alten Menschen zu begegnen, der mit steigender Angst und
Misstrauen der eigenen Person gegenüber verbunden ist“, berichtet UMIT-Rektorin Christa Them. Nur rund fünf
Prozent der Menschen bis 75 Jahre sind pflegebedürftig, während dies auf 25 Prozent der Menschen ab 80
Jahren zutrifft. „Wenn die Ergebnisse zeigen sollten, dass wir Menschen ab dem 75. Lebensjahr mit einem Alltagsmanagement
unterstützen müssen, ist diese Erkenntnis ein Gewinn sowohl für die älteren Menschen selbst
als auch die Pflegepolitik des Landes“, sagt Bernd Seeberger, Leiter des UMIT-Instituts für Gerontologie und
demografische Entwicklung.
Für LR Reheis ist diese Initiative eine Stärkung der Gesundheits- und Sozialsprengel als unverzichtbare
Drehscheibe für jene Menschen, die Hilfe brauchen. Folgende Sprengel wirken derzeit mit: Außerfern,
Innsbruck – ISD, Pitztal, Rattenberg, Rum, St. Johann i.T., Schwaz, Stanzertal, Westliches Mittelgebirge. |