Unvereinbarkeitsausschuss kann KPMG-Gutachten einsehen
Wien (pk) - "Für mich ist die Angelegenheit damit erledigt", stellte Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer nach Durchsicht der von Abgeordnetem Hannes Jarolim (S) vorgelegten Dokumente fest. Der Justizsprecher
der SPÖ hat der Präsidentin, wie angekündigt, ein Gutachten des Wirtschaftsprüfers KPMG übermittelt.
Dieses bescheinigt Jarolim, dass er in der "Causa Staatsdruckerei" weder Rechnungen gelegt noch Zahlungen
erhalten hat.
Jarolim war in die öffentliche Kritik geraten, weil er als Mandatar gegen die Monopolstellung der Staatsdruckerei
aufgetreten war und zugleich als Anwalt tätig wurde. Die Präsidentin hat die Unterlagen an die Parlamentsdirektion
weitergeleitet, wo sie von den Mitgliedern des Unvereinbarkeitsausschusses eingesehen werden können. Auf diese
Weise soll einerseits Transparenz erreicht werden und andererseits der Datenschutz für die Klienten von Jarolims
Anwaltskanzlei gewährleistet sein.
Die rasche Aufklärung sei sehr zu begrüßen, stellte die NR-Präsidentin fest. Als konstruktiven
Beitrag wertet sie darüber hinaus Jarolims Vorschlag, wie mit solchen Fällen generell umgegangen werden
könnte. Jarolim regt an, dass beim Präsidium des Nationalrats oder in der Parlamentsdirektion eine Stelle
eingerichtet wird, an die Abgeordnete im Zivilberuf geplante, auch unentgeltliche, Tätigkeiten zur Erreichung
eines politischen Ziels zu melden haben. In jedem Einzelfall soll beurteilt werden, ob Unvereinbarkeit vorliegt
oder nicht. |