Päpstliche Auszeichnung für Pater Leonhard Gregotsch   

erstellt am
18. 04. 11

Dank seines Engagements haben Ordensgemeinschaften festen Platz im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen
Wien (pew) - Kardinal Christoph Schönborn hat am 15.04. die päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ an Hofrat P. Leonhard Gregotsch überreicht. Der Provinzial der österreichischen Kamillianer gehört zu den angesehensten Ordensleuten des Landes. Kardinal Schönborn bezeichnete die Auszeichnung als verdiente Anerkennung für ein Lebenswerk im Dienste der Erhaltung und Stärkung der Ordenswerke. Durch seine Tätigkeit hat Pater Gregotsch entscheidend dazu beigetragen, dass Ordensgemeinschaften im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich Österreichs einen festen Platz haben. Mit klaren Visionen und hohen Managementqualitäten hat er moderne Strukturen initiiert, die die Existenz der Ordenseinrichtungen nachhaltig absichern.

Als langjähriger Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreichs und Leiter des Arbeitsausschusses der Ordenskrankenhäuser hat Pater Gregotsch führend dabei mitgewirkt, dass Österreichs konfessionelle Spitäler allen drückenden Nachwuchssorgen und wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz ihre Position festigen konnten. Dass die konfessionellen Spitäler heute und in Zukunft „bei nachhaltiger wirtschaftlicher Gesundheit und mit hohem Qualitätsanspruch“ eine der tragenden Säulen des österreichischen Gesundheitssystem sind, ist in besonderer Weise dem Einsatz von Pater Gregotsch zu verdanken. Er stellte sich den Herausforderungen des gesellschaftlichen Umbruchs und des Nachwuchsmangels bei den Orden. Durch Anstrengungen im Ausbildungsbereich, eine Erneuerung in den Führungsstrukturen, professionelle Öffentlichkeitsarbeit und erfolgreiche Verhandlungen mit der öffentlichen Hand gelang es, die Herausforderungen zu bewältigen.

"Die Klugheit und den Mut, Strukturen zu verändern, um Werte zu bewahren, verkörpert Pater Gregotsch wie wenige Andere“, sagte der Geschäftsführer der „Vinzenz Gruppe“, Michael Heinisch, bei der Ordensüberreichung: "Seine Arbeit ist uns eine bleibende Inspiration. Wir gratulieren zu dieser Ehrung mit großer Freude und in tiefer Dankbarkeit für alle Erfolge, zu denen er in jahrzehntelanger konsequenter Arbeit den Grundstein gelegt hat“. Als Generalsekretär der Superiorenkonferenz habe Gregotsch für die österreichischen Ordensspitäler ganz neue Weichen gestellt. Mit Zähigkeit und Feinfühligkeit sei es dem Kamillianerpater gelungen, den österreichischen Ordensspitälern in der Öffentlichkeit und in der Politik ein Gesicht zu geben. Heinisch: „Er war ihr Sprachrohr. Pater Gregotsch scheute dabei keine noch so heftige politische Auseinandersetzung, wenn es um Gerechtigkeit für seine Spitäler ging. Dafür kann ihm nicht genug gedankt werden“. In jüngster Zeit habe er sich zudem um die Anliegen der konfessionellen Alten- und Pflegeheime gekümmert.„Er ist Motor und Motivator für uns“, sagte der Geschäftsführer der „Vinzenz Gruppe“: „Der Weiterbestand der Ordenskrankenhäuser und der Pflegeeinrichtungen mit ihrem genuin christlichen Auftrag der liebevollen und kompetenten Sorge für die Kranken ist ihm ein Herzensanliegen“.

Heinisch erinnerte aber auch daran, dass für Pater Gregotsch die katholischen Privatschulen ein Herzensanliegen sind. Um die Zukunft der katholischen Bildungseinrichtungen nachhaltig zu sichern, habe er 1993 gemeinsam mit dem damaligen Provinzial der Schulbrüder, Hofrat Bruder Bruno Schmied, die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs gegründet. Ihr gehören heute bereits 19 Schulen an neun Standorten - sowie etliche Kindertagesheime - an. Für seine Verdienste im Schulwesen sei Pater Gregotsch auch der Titel „Hofrat“ verliehen worden.

Sr. Josefa Michelitsch, Generalökonomin der Barmherzigen Schwestern und Geschäftsführerin der „Vinzenz Gruppe“, betonte bei der Ordensüberreichung, dass Pater Gregotsch bei all seinen organisatorischen Begabungen auch eine tiefere Seite habe: Er sei ein wahrhaft priesterlicher Mensch. Sein großes Engagement für die Orden und ihre Werke erkläre sich aus seinem Glauben und aus seiner Hingabe an die Berufung als „Arbeiter im Weinberg des Herrn“. Pater Gregotsch komme aus einer gläubigen Familie; 1950 sei er bei den Kamillianern eingetreten, 1957 wurde er zum Priester geweiht. Neun Mal sei er jeweils für drei Jahre zum Provinzial der österreichischen Kamillianer berufen worden. Fünf Jahre war er Konsultor der vatikanischen Ordenskongregation, viele Jahre auch Dozent am „Camillianum“ in Rom. Prägend sei die Zeit als Generalsekretär der Superiorenkonferenz von 1978 bis 2002 gewesen. Viel Applaus erntete Sr. Josefa, als sie schilderte, wie sie Pater Gregotsch im Herbst 1983 kennengelernt hatte: „Ich erwartete einen etwas distanzierten, würdigen, älteren Geistlichen. Und nun sah ich einen unternehmungslustigen, aktiven und offensichtlich unkomplizierten Kamillianerpater, der gerade irgendwelche lustigen Geschichten erzählte“. Die vielen Ordensfrauen, die um ihn herumstanden, hätten herzlich gelacht und ihn anschließend überredet, aus Gründen der Solidarität mit ihnen gemeinsam den Managementkurs für Krankenhausbetriebswirtschaft zu besuchen. Es sollte der Anfang einer bemerkenswerten Offensive werden.

Medizin mit Qualität und Seele

Die „Vinzenz Gruppe“ zählt heute zu den größten privaten Trägern von gemeinnützigen Gesundheitseinrichtungen in Österreich. Ihre Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser und Zentren für ambulante bzw. stationäre Rehabilitation stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung. Hohe medizinische und pflegerische Kompetenz sind verbunden mit einem starken Fundament an Werten; „Medizin mit Qualität und Seele“ heißt das Prinzip.

Im Verbund der Vinzenz Gruppe werden die Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. Josef-Krankenhaus, das Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus (alle Wien) sowie die beiden Pflegehäuser St. Katharina (Wien) und St. Louise (Maria Anzbach) geführt. Weiters zählen die HerzReha Bad Ischl, an der eine gemeinsame Beteiligung mit der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft besteht, und das Kur- & Entspannungszentrum Marienkron zur Vinzenz Gruppe. Beide sind durch einen Betriebsführungsvertrag mit der Gruppe verbunden.
     
Informationen: http://www.vinzenzgruppe.at    
     
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