Vom 15. April bis zum 29. Mai zeigt das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Innsbruck (landesmueen) - "Julia Bornefeld - Vanity and High Fidelity". Für die Ausstellung
hat sich die in Bruneck lebende Künstlerin Julia Bornefeld mit der Erinnerung und ihrer Wiedergabe, aber auch
mit der Barocksammlung des Ferdinandeums auseinander gesetzt.
Malerei, Skulptur, Zeichnung, Collage, Fotografie, Musik, Videofilm und Installation - die in Bruneck lebende und
in Kiel geborene Künstlerin Julia Bornefeld kennt in ihrer Arbeit viele Ausdrucksformen. Um ihren künstlerischen
Vorstellungen so nah wie möglich zu kommen, wechselt sie ständig das Medium. Durch performanceartige
Inszenierungen erhalten ihre Themen eine neue Form und die Verschmelzung mit den Inhalten wird unmittelbarer erlebt.
Wenngleich die Künstlerin von der Malerei kommt, misst sie in ihrem Œuvre der Skulptur von Beginn an große
Bedeutung bei. Wesentliche Kriterien ihres skulpturalen Schaffens sind die räumliche Präsenz, sowie Form
und Material, wie Holz, Messing und Stahl.
Für die Sonderausstellung "Vanity and High Fidelity", die vom 15. April bis zum 29. Mai im Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum gezeigt wird, hat sich die Künstlerin auch mit den Räumlichkeiten und den Schauobjekten
des Hauses auseinander gesetzt. Im Mittelpunkt steht das für die Ausstellung namensgebende Objekt "Vanitas
and High Fidelity", ein in Zusammenarbeit mit der Architektin Yvonne Kreithner konzipiertes überdimensioniertes
"Grammophon", aus dessen Schalltrichter eine von zeitgenössischen Musikern bearbeitete Komposition
von Rudolf Graf, Julia Bornefelds Großvater, ertönt.
Vanitas - die Erinnerung und High Fidelity - ein Begriff der aus der Musik stammt und so viel wie "Top-Qualität"
meint, sind die Leitmotive Bornefelds für die Ausstellung im Ferdinandeum. In Zusammenhang mit diesen beiden
Aspekten hat sie sich auch mit dem Museum selbst beschäftigt. Dabei ist es vor allem der scheinbare Widerspruch
des Museums, einerseits erhaltenswerte Objekte und Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart durch das Bewahren,
Erforschen, Vermitteln und Präsentieren einer Vergänglichkeit zu entreißen und andererseits zugleich
aber auch wiederum eben diese Vergänglichkeit bewusst zu machen bzw. mit der Magie der Vergänglichkeit
zu operieren.
Die Schauobjekte der Sammlungen, die "top konserviert" bewahrt werden, hat die Künstlerin aus dem
Gedächtnis heraus gemalt und aktuell verarbeitet. Ihre Skulpturen und Installationen beziehen sich auch auf
die Räumlichkeiten des Museums. In den in der Auseinandersetzung damit entstandenen und zum Teil in die Schausammlung
eingefügten Werken agiert die Künstlerin mit der Magie der Vergänglichkeit und setzt sie mit der
eigenen Geschichte in Beziehung.
Selbst einer Musikerfamilie entstammend, spinnt sich die Musik zumeist lautlos seit über zwanzig Jahren durch
Bornefelds Werk. Von der Dekonstruktion des klassischen Klavierflügels ("Fantasie e Bagatelle")
bis hin zur Zusammenarbeit mit Musikern erhalten ihre Objekte erstmals auch eine akustische Ebene.
Zu dieser Sonderausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Julia Bornefeld, Günther Dankl, Franz
Gratl, Verena Konrad und Yvonne Kreithner (74 Seiten, ISBN 978-3-900083-32-8) und einer CD mit Musik von Ivo Forer
(Ivo Forer, Hartmann Campidell, Irene Hopfgartner und Rudolf Graf) und Brasentina feat.Eke (Thomas Castañeda,
Maria Craffonara, Nikola Zaric, Ekehardt Reinalter in Anlehnung an Tarantella, Opus 40 von Rudolf Graf).
Die Tiroler Landesmuseen danken den im Katalog genannten Sponsoren und Firmen für ihre finanzielle und materielle
Unterstützung. |