Ausstellung 2011 der Österreichischen Werkstätten
Wien (secession) - Die Österreichischen Werkstätten (ÖW) setzen ihre erfolgreiche
Serie von Ausstellungen fort, die sich mit Gustav Klimt und seiner Beziehung zur Wiener Werkstätte, Vorläuferin
der ÖW, befassen. Im Jahr 2011 mit einem markanten Akzent.
"Gustav Klimt & Die Wiener Secession"
Die Gründung der Wiener Secession ist ein Schlüsselereignis zum Aufbruch in eine neue Kunstära
in Wien und Österreich. Gustav Klimt und Josef Hoffmann haben Gründung und Anfangszeit der Secession
maßgeblich geprägt. Eines der wichtigsten Werke Klimts wurde für die Secession geschaffen und ist
noch heute dort zu besichtigen: Der Beethoven-Fries.
Die Ausstellung
Die Ausstellung 2011 bei den Österreichischen Werkstätten fokussiert auf drei wesentliche Aspekte.
- Secession. Die Überwindung des Historismus durch die Künstler der Secession.
- Wiener Werkstätte. Die Entwicklung neuer Inhalte und Formen in der Wiener Ausprägung des Jugendstils
und Symbolismus, unter dem maßgeblichen Einfluss der Wiener Werkstätte.
- Künstlerische Intervention. Die künstlerische Intervention zeit.kunst.freiheit von Michael Schmid
thematisiert die dauerhafte Gültigkeit des Credos der Secession: "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre
Freiheit."
Die Ausstellung will seriös informieren, eine Vielfalt an Objekten zeigen und zugleich Wissen vermitteln.
Zudem besteht die Möglichkeit, Originalstücke und Repliken von Entwürfen der Zeit um 1900 zu erwerben.
Die Vereinigung der bildenden KünstlerInnen Secession ist Kooperationspartner dieser Ausstellung.
Die künstlerische Intervention. zeit.kunst.freiheit.
"Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit." So lautet das Credo der Secession, formuliert
von Ludwig Hevesi und in Goldlettern über dem Eingang der Wiener Secession placiert.
Doch was Kunst ausmacht und was an ihr gefällt, wird immer wieder neu definiert. Das Interventionsprojekt
zeit.kunst.freiheit von Michael Schmid setzt sich kritisch mit dem Postulat der Secession auseinander. Alle Kunst
bewegt sich in Rahmen. Rahmen der Traditionen, Konventionen und Erwartungen. Eigener wie fremder. Als Grenzen der
Freiheit.
Der Satz "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit"wird durcheinandergewürfelt, seine Elemente
werden in neue Zusammenhänge gestellt und mit Menschen in Beziehung gebracht, die Dargestellte und Darstellende
zugleich sind. Die Frage, ob diese Menschen Rahmen ihres Tuns selbst setzen oder nicht, ist niemals zweifelsfrei
zu beantworten.
Die Besucher und Besucherinnen sind eingeladen, ihrerseits immer wieder aufs Neue zu hinterfragen, wo die Freiheit
der Kunst beginnt und endet.
Die Vereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Die Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession wurde 1897 gegründet. 1898 fand ihre
erste Ausstellung statt und noch im selben Jahr wurde das Secessionsgebäude nach Plänen von Joseph M.
Olbrich fertiggestellt.
Heute ist die Secession das älteste, ausdrücklich der zeitgenössischen Kunst gewidmete, unabhängige
Ausstellungshaus. Das Ausstellungsprogramm wird von der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
auf demokratischer Basis und nach ausschließlich künstlerischen Gesichtspunkten bestimmt. Grundlegendes
Anliegen ist die Präsentation aktueller Entwicklungen der österreichischen und internationalen Kunst
sowie Bereitschaft zum Experiment.
Die Österreichischen Werkstätten
1948 wurde der Österreichische Kunsthandwerkverein in die Die Österreichische Werkstätten
Genossenschaft umgewandelt. Federführend dabei: Josef Hoffmann, Oswald Haerdtl, John Backhausen jun., Hans
Harald Rath (Lobmeyr), Carl Auböck und Karl Hagenauer.
Oswald Haerdtl hatte bereits mit Hoffmann in der Wiener Werkstätte gearbeitet und später mit ihm ein
gemeinsames Büro betrieben. Karl Hagenauer sowie Vater und Sohn Carl Auböck hatten sich in der Zwischenkriegszeit
einen Namen als avantgardistische Gestalter gemacht. John Backhausen jun. und Hans Harald Rath waren erfolgreiche
Unternehmer.
Die Österreichischen Werkstätten sind noch heute eine unabhängige Genossenschaft zur Förderung
der Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen. Der Betrieb gehört nach wie vor den Künstlern und Künstlerinnen.
Kleinserien und Unikate prägen das Angebot. Die Genossenschaftsform, die bei aller Wahrung der kaufmännischen
Sorgfalt nicht auf Gewinnmaximierung abzielt, ermöglicht zudem experimentelles Arbeiten und die Suche nach
neuen Ausdrucksweisen.
Auch die Maxime, die Josef Hoffmann schon für die Wiener Werkstätte postuliert hat, lebt fort. Nämlich
mit guten, funktionellen Formen und den passenden Materialen Schönheit in den Alltag der Menschen zu bringen.
Dieser Geist wurde von Otto Wagner an seinen Schüler Josef Hoffmann und von diesem wiederum an seine Schüler
und Mitarbeiter weitergeben.
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