Strahlenschutz: Übung macht fit für den Ernstfall   

erstellt am
14. 04. 11

Krisenstab probte in der Landessicherheitszentrale für den Ernstfall eines atomaren Unfalls in einem grenznahen Atomkraftwerk
Eisenstadt (blms) - Angesichts der grenznahen Atomkraftwerke sind atomare Unfälle leider keine Utopie. Das Land Burgenland arbeitet seit langem intensiv daran, um im Ernstfall zum Schutz der Bevölkerung gerüstet zu sein. Am 13.04. fand in der Landessicherheitszentrale ganztätig ein Planspiel zur Ausbildung eines Krisenstabes statt. Übungsannahme war eine atomare Wolke, die nach einem Unfall in einem grenznahen Atomkraftwerk über das Burgenland zieht.

„Als zuständiges Regierungsmitglied für Strahlenschutz bin ich unter anderem für die Auswirkung atomarer Störfalle zuständig. Da eine Gefährdung durch Radioaktivität für die Menschen weder sichtbar, riechbar noch hörbar ist, ist es umso wichtiger, dass Experten ein solches Szenario im Griff haben“, begrüßt die für Strahlenschutz zuständige Umweltlandesrätin Verena Dunst die Übung. Unterstützt wurde die Übung von krisenerprobten Mitgliedern des Bundesheeres und der Feuerwehr.

Krisenstab muss Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung treffen, koordinieren und umsetzen
Die als Planspiel konzipierte Übung dient zur Ausbildung eines Krisenstabes und wurde bereits im Jahr 2009 gestartet. Seitdem wird regelmäßig geprobt. Die Beübung des Ernstfalles, Übungsannahme ist eine atomare Wolke, die nach einem Unfall in einem grenznahen Atomkraftwerk über das Burgenland zieht, soll helfen, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Ebenen (Gemeinde, Land, Bund) und Einübung gewisser Strukturen für den Ernstfall zu festigen.
Im Ernstfall fällt auf den Krisenstab eine immens wichtige Aufgabe zu: die Festlegung, Durchführung und Koordination von geeigneten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Dazu zählt zum Beispiel auch die laufende Information der Bevölkerung über die richtigen Verhaltensmaßnahmen, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Dem Krisenstab beratend zur Seite steht einer Gruppe aus Experten unter anderem aus den Bereichen Strahlenschutz, Wasserversorgung, Polizei, Medizinern, Lebensmittelkontrolle bis hin zur Veterinärmedizin.

Strahlenalarmplan ist organisatorische Grundlage
Organisatorische Grundlage für den Ernstfall ist der burgenländische Strahlenalarmplan. Er dient als Instrument, um bei einem Störfall in einer kerntechnischen Anlage, einem Unfall beim Transport von radioaktivem Material, einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Einsatz von atomaren Sprengkörpern oder dem Absturz von Flugkörpern mit radioaktivem Inventar auf das Burgenland richtig und rasch zu reagieren. Der Strahlenalarmplan knüpft an internationale Warn- und Alarmsysteme in Verbindung mit der Bundeswarnzentrale, der Bundesstrahlenwarnzentrale und der Tätigkeit des staatlichen Krisenmanagements an. Im Strahlenalarmplan als organisatorische Grundlage für die Festlegung und Durchführung von Maßnahmen sollen die Aktivitäten auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene mit dem Ziel, eine mögliche, über die natürliche Radioaktivität hinausgehende Strahlenbelastung zu minimieren, koordiniert werden.

Eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Krisensituationen kommt den Medien zu. Auch für den koordinierten Umgang mit den Medien soll der Strahlenalarmplan Hilfestellung geben.
     
zurück