Kampagne "Sei keine Dreckschleuder" gestartet
Eisenstadt (blms) - Müll, der täglich neben burgenländischen Straßen landet,
ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern verursacht bei dessen Entsorgung beträchtliche Kosten
für die Allgemeinheit. Deshalb wird - wie bereits 2010 - dem achtlosen Wegwerfen bzw. dem illegalen Entsorgen
von Müll in Straßengräben oder auf Rastplätzen auch heuer wieder mit der Aktion "Sei
keine Dreckschleuder - Abfallgräben sind keine Mülldeponie", einer Initiative des Amtes der burgenländischen
Landesregierung, der Landesumweltanwaltschaft und des ORF Burgenland mit Unterstützung der ASFINAG und des
Burgenländischen Müllverbandes, der Kampf angesagt.
Nach dem Start der Kampagne im letzten Jahr wurde ein besonderes Augenmerk auf signifikante Veränderungen
des Verhaltens der Bevölkerung gelegt. Als erste Erkenntnis musste leider festgestellt werden, dass das Müllaufkommen
im Vergleich zu den Vorjahren nicht gesunken ist. Im Gegenteil: Punktuell konnten sogar Erhöhungen wahrgenommen
werden. Insbesondere um „Hotspots“, wie Fast-Food-Restaurants und Verpflegungsstationen für den Reiseverkehr,
sprich Tankstellenshops etc., sowie an den Staatsgrenzen zeigt das Müllaufkommen, dass das Problembewusstsein
der Bevölkerung weiter geweckt werden sollte.
"Das unterstreicht deutlich die Wichtigkeit dieser Kampagne. Die Disziplin der Verkehrsteilnehmer, was die
Müllvermeidung auf den Straßen betrifft, lässt noch immer zu wünschen übrig. Achtloses
Wegwerfen von Müll führt immer wieder zu starken Verunreinigungen des Straßenumfeldes. Das verursacht
enorme Kosten. Mit der Kampagne ‚Sei keine Dreckschleuder‘ streben wir mit langfristiger Bewusstseinsbildung eine
nachhaltige Reduktion des Abfallaufkommens auf Burgenlands Straßen an. Ein Jahr ist dafür zu wenig,
daher müssen wir dieses Projekt auf einen längeren Zeitraum ausdehnen“, so Straßenbaureferent Landesrat
Helmut Bieler.
Das gesamte Landesstraßennetz umfasst eine Länge von rund 1.760 Kilometern. Für die Müllsammlungen
ist in besonders stark betroffenen Straßenmeistereien jährlich ein Arbeitsaufwand von durchschnittlich
1.600 Arbeitsstunden erforderlich, wobei Schwerpunktaktionen und Sondereinsätze darin noch nicht berücksichtigt
sind.
Mit dieser Initiative will man erneut auf diese Problematik aufmerksam machen und eine möglichst nachhaltige
Wirkung im Umweltschutz erzielen. „Littering“, das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfall in der Umgebung,
zieht viele negative Folgen nach sich: Die weggeworfenen Abfälle verunstalten die Landschaft, können
nicht verwertet werden und gefährden Mensch und Tier.
"Die Entsorgung von Abfall aus Straßengräben ist generell ein wesentlicher und permanenter Maßnahmen-
und Kostenpunkt der Landesstraßenerhaltung. Im gesamten Burgenland werden hierfür jährlich Mittel
in der Höhe von rund einer Million Euro aufgewendet. Aus unserer Sicht ist die Weiterführung der Aktion
jedenfalls sinnvoll, da jedes nicht weggeworfene Stück Müll unsere Mitarbeiter entlastet. Ziel dieser
Kampagne ist es, das Bewusstsein in der Bevölkerung soweit zu heben, dass die Kosten für die Reinhaltung
unseres Landes signifikant sinken“, sind sich Landesrat Bieler und Landesumweltanwalt Prof. Mag. Hermann Frühstück
einig. |