Innsbruck (universität) - Im Universitätszentrum Obergurgl trifft sich in der Woche 17 die (Weltspitze
der Graphen-Forschung, darunter der aktuelle Nobelpreisträger für Physik, Prof. Andre Geim. Graphen,
ein neues Kohlenstoffmaterial, könnte in Zukunft die Elektrotechnik revolutionieren. Veranstaltet wird die
Tagung von der European Science Foundation (ESF) gemeinsam mit der Universität Innsbruck.
2004 gelang es Andre Geim und Konstantin Novoselov die weltweit ersten zweidimensionalen Kristalle aus Kohlenstoffatomen,
sogenanntes Graphen (Englisch: graphene), herzustellen. Im Vorjahr wurde den beiden Forschern der Universität
Manchester dafür der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Graphen sind Schichten aus reinem Kohlenstoff,
die nur ein Atom dick sind. Die Kristalle haben ungewöhnliche Eigenschaften, die sie sowohl für die Grundlagenforschung
als auch für Anwendungen interessant machen. Graphenkristalle sind außerordentlich steif und fest und
haben eine hohe elektrische Leitfähigkeit. So könnten zum Beispiel in Zukunft Graphentransistoren die
heute üblichen Siliziumbauteile in Mikrochips ablösen.
Bei der Graphen-Woche im Universitätszentrum Obergurgl von 24. bis 29. April 2011 treffen sich die international
führenden Experten auf dem Gebiet der Graphen-Forschung. Sie werden die Fortschritte bei der Herstellung und
Verarbeitung des Kohlenstoffmaterials, der Untersuchung ihrer besonderen Eigenschaften und mögliche neue Einsatzgebiete
diskutieren. Dabei werden die Wissenschaftler auch über die optischen Eigenschaften des Materials und deren
Anwendung auf dem Gebiet der Optoelektronik sprechen.
„Es freut uns sehr, dass so hochkarätige Wissenschaftler das Universitätszentrum Obergurgl als Tagungsort
ausgewählt haben“, sagt Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung der Universität Innsbruck. „Es
unterstreicht den guten internationalen Ruf, den die Universität und ihre Einrichtungen genießen.“ Die
Universität Innsbruck veranstaltet die Graphen-Woche gemeinsam mit der European Science Foundation (ESF),
einer unabhängigen europäischen Stiftung zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung mit Sitz
in Straßburg.
Das Universitätszentrum Obergurgl ist eine Einrichtung der Universität Innsbruck. Es liegt auf 1940 m
und ist eines der höchstgelegenen Tagungszentren Europas. Seit 60 Jahren dient es Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern als Basisstation für die Erforschung des Hochgebirges und hat sich in den vergangenen Jahren
zu einem internationalen Sport-, Forschungs- und Kongresszentrum entwickelt. Neben den Angehörigen der Innsbrucker
Universitäten nutzen auch immer mehr Gäste aus aller Welt die modernen Tagungsmöglichkeiten in der
einzigartigen Hochgebirgslandschaft des Ötztals. |