Copa-Cogeca gegen Liberalisierung der Mengenbegrenzungen
Wien (bmlfuw/aiz) - Die aktuelle Weinmarktordnung sieht ein Auslaufen der Mengenbegrenzungen und
Pflanzrechte 2015 vor. Die geplante Industrialisierung des Weinbaus in Europa würde zu einem enormen Wettbewerbsdruck
führen und heimische Kleinbetriebe durch eine Flut an Billigweinen in Bedrängnis bringen. Landwirtschaftsminister
Nikolaus Berlakovich spricht sich klar für die Beibehaltung des bewährten Systems der Auspflanzrechte
nach 2015 aus. "Wein ist für uns ein Ausdruck von Lebensqualität und prägt die dazugehörige
Kulturlandschaft in Österreich. Dieses System garantiert den Weinbau selbst in schwierigen Lagen, wie Terrassen
oder Steilhängen", so Berlakovich.
Copa-Cogeca unterstützt europäische Weinbauern
"Durch die Liberalisierung der Pflanzungsrechte könnte der Weinanbau europaweit großflächig
ausgeweitet werden, was zu erheblichen landschaftlichen Änderungen in den Weinbaugebieten Europas und zu einer
Abwanderung aus den ländlichen Bereichen führt"‚ spricht sich auch der Vorsitzende der Copa-Cogeca-Arbeitsgruppe
für Wein Thierry Coste gegen das geplante Modell aus. In Österreich wird eine Verlagerung des Weinbaus
aus den überwiegend in Handarbeit gepflegten Terrassen und Hanglagen in die Ebene befürchtet, was sich
aufgrund der geänderten Bodenverhältnisse negativ auf die Qualität heimischer Weine auswirken würde.
Vor der Bewertung der Reform zur EU-Weinregelung durch die EU Kommission forderten deshalb neun Mitgliedstaaten
- darunter auch Österreich - in einem Brief an EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos die Pflanzrechte beizubehalten.
Diese Initiative wird auch von Copa-Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen unterstützt, der ein Ende der
Beschränkung ablehnt und die Argumente an die Kommission und die Abgeordneten des Europäischen Parlaments
weiterleiten wird. |