Grieskirchen bei moderner Heiztechnologie im Spitzenfeld Jeder vierte Biomasseheizkessel in Europa
kommt aus Oberösterreich
Linz (lk) - Bereits 1,35 Millionen Tonnen Biomasse werden pro Jahr in Oberösterreich verarbeitet
und dadurch 1,2 Millionen Tonnen CO² eingespart. Die Biomasse ist damit gleichauf mit der Wasserkraft mit
einem Anteil von 14 Prozent und somit in der Gesamtenergieerzeugung die Nummer 1 der erneuerbaren Energieträger
in Oberösterreich.
"Die Wärmekonsument/innen, die auf umweltfreundliche Holzheizungssysteme umgestellt haben, werden mit
einem Preisvorteil gegenüber fossilen Brennstoffen belohnt. Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft,
aber auch im Bioenergie-Sektor sind Motor für Oberösterreich als Wirtschaftsland", betont Agrar-Landesrat
Max Hiegelsberger die Bedeutung der Wertschöpfung im eigenen Land. "Die Landwirtschaft braucht heute
die Bioenergie als Einkommensquelle", sagt Hiegelsberger weiter und sieht Oberösterreich auf einem guten
Weg. "Die steigende Zahl an Bioenergieanlagen im Wärmebereich aber auch zur Stromerzeugung sprechen für
sich. Regionale Lebensmittel haben bereits einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, auch die regionale
Energie ist auf dem besten Weg in eine Energiezukunft, die von fossilen Brennstoffen möglichst unabhängig
ist."
2.500 Arbeitsplätze und 540 Mio. Euro Umsatz im Bereich Biomasse in Oberösterreich
"Der boomende Heimmarkt hat Oberösterreichs Unternehmen zum weltweiten Technologieführer bei Biomasseheizkessel
gemacht - mittlerweile stammen 27 Prozent der in ganz Europa verkauften Heizkessel aus Oberösterreich",
hebt Umwelt- Landesrat Rudi Anschober die Rolle Oberösterreichs bei der Verwendung von Biomasse als die klare
Nummer 1 aller Bundesländer hervor. "Diese Entwicklung zeigt, dass die Rolle des Vorreiters Technologieführerschaft
bringt, die wiederum zu tausenden Jobs führt. Diese Offensive bei der Energiewende müssen wir gerade
jetzt verstärken, denn durch die weltweit startende Energiewende (Beispiel Deutschland) besitzt Oberösterreich
enorme Wirtschafts- und Arbeitsmarktchancen", fordert Anschober.
Oberösterreichs höchste Dichte an Biomassekesselerzeugern gibt es wiederum im Bezirk Grieskirchen
Österreichweit gibt es ca. 54 Kesselproduzenten (darunter auch viele kleine). Zumindest zehn namhafte
sind davon in Oberösterreich zu finden. Mit ETA, Fröling, und Guntamatic sind drei der wichtigsten davon
im Bezirk Grieskirchen situiert.
Der Gesamtumsatz österreichischer Biomassekesselfirmen
lag 2009 bei rund 742 Mio. Euro (Kessel ca. 370 Mio., der Wertschöpfungs- und Gesamtkostenanteil für
die Peripherie, Raumaustragung, Pufferspeicher und Montage zusammen liegt dabei in gleichem Größenmaßstab
wie der Kessel selbst). Für alle österreichischen Kesselfirmen wird eine Beschäftigungszahl von
3.200 angenommen. Hochgerechnet inkl. Handel kann ein Gesamtumsatz der Biomassekesselbranche von rund 871 Mio.
Euro und 4.200 Arbeitsplätzen angenommen werden.
Im Bezirk Grieskirchen sind von insgesamt rund 14.000 Beschäftigten etwa 1.000 Arbeitnehmer/innen im Bereich
Energie aus Biomasse beschäftigt.
Die Kesselhersteller setzen typischer Weise zwischen 60 und 80 Prozent ihrer Produktion im Ausland ab. Die mengenmäßig
wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Italien, Frankreich, England und Spanien. In Deutschland haben
die österreichischen Hersteller bei den Biomassefeuerungen bis 100 kW einen Marktanteil von rund 66 Prozent.
Oberösterreich ist bei Biomasse auf Energiewendekurs
86 Prozent der Oberösterreicher/innen sprechen sich laut Umweltumfrage für Biomasse aus.
Mit ca. 30 Prozent aller österreichweit installierten automatischen Kleinfeuerungsanlagen (Zentralheizungen
für Wohn- und Betriebszwecke), das sind etwa 47.000 Anlagen, davon ca. 20.000 Pelletsheizungen, liegt Oberösterreich
bei dieser modernen Heiztechnologie österreichweit im Spitzenfeld. Das Ziel, den Wert des Jahres 2000 bis
2010 zu verdoppeln, wurde deutlich übererfüllt, seit 2004 gab es einen Zuwachs von 81 Prozent.
Landwirtschaft - Wirtschaft - Umwelt: Biomasse ist Energieträger mit Dreifachnutzen
Der Rohstoff kommt aus der Landwirtschaft, die Wirtschaft liefert die Technik und die Konsumenten profitieren
von umweltfreundlicher Energie. Die Wertschöpfung bleibt in der Region.
Der Wald steht im heurigen Internationalen Jahr des Waldes weltweit im Mittelpunkt. Der nachwachsende Rohstoff
Holz wächst schneller nach, als er genutzt wird.
Holz hat als Energielieferant großes Potenzial. Oberösterreichs Waldbauern nutzen diese Einkommenschance
- es gibt aber ungenutztes Potenzial.
In den vergangenen sieben Jahren ist die Waldfläche in unserem Bundesland um etwa 4.000 Hektar auf insgesamt
498.000 Hektar angewachsen. Davon sind 254.000 Hektar Kleinwaldfläche. |