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Gleitsmann: Wirtschaft nicht noch mehr Lasten aufbürden |
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Unternehmen finanzieren Sozialsystem in Österreich zu mehr als zur Hälfte - Kern des
Pensionsproblems ist Frühpensionitis, bedingt durch Fehlanreize des Systems Wien (pwk) - "Die Wirtschaft finanziert das Sozialsystem bereits jetzt zu mehr als zur Hälfte. Die Idee, dem Lastesel noch mehr aufzubürden, richtet sich daher von selbst", entgegnet Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit, dem Vorsitzenden der ÖGB-Pensionisten. Dieser hat gefordert, dass Unternehmen das Arbeitslosengeld gekündigter Arbeitnehmer zahlen sollen. "Der Vorschlag ist schon deshalb absurd, weil Unternehmen ja schon Arbeitslosenversicherungsbeiträge für ihre Arbeitnehmer zahlen", so Gleitsmann. Auch den Pauschalvorwurf, Arbeitgeber würden ältere Beschäftige vermehrt kündigen und vorzeitig in Pension drängen, weist Gleitsmann zurück: "Arbeitgeberkündigungen kommen bei älteren Arbeitnehmern nicht häufiger vor als bei jüngeren Mitarbeitern, zumal Ältere einen erhöhten Kündigungsschutz genießen. Eine Verschärfung des Kündigungsschutzes kommt auch deshalb für die Wirtschaft nicht in Frage, weil dieser ein Hindernis für die Einstellung Älterer ist." Hauptverantwortlich für die österreichische Frühpensionitis ist nach Gleitsmann das Pensionssystem, das Arbeitnehmern und Unternehmen immer noch falsche Anreize für einen vorzeitigen Pensionsantritt gibt, wie z.B. die "Hacklerregelung", versicherungsmathematisch unzureichende Abschläge und zu geringe Anreize für längeres Arbeiten. Daher sind die Weichen im Pensionssystem selbst neu zu stellen. Gleitsmann stimmt aber zu, dass auch bei Prävention und Gesundheitsvorsorge anzusetzen ist. "Dabei ist zunächst die Selbstverantwortung der Menschen gefragt - immerhin passieren heute beispielsweise 88 Prozent der Unfälle in der Freizeit und nicht am Arbeitsplatz." Auch sollten Unternehmen, die ihre Mitarbeiter gesund und beschäftigungsfähig halten wollen, stärker unterstützt werden. Hier setzt die Initiative ProFITNESS der Wirtschaftskammer Österreich ein, die vor allem kleine und mittlere Betriebe bei der Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter unterstützen soll. "Damit leisten die Wirtschaftskammern einen aktiven Beitrag für längeres Arbeiten bei guter Gesundheit", so Gleitsmann. |
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Informationen: http://www.profitnessaustria.at | ||
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