Umweltausschuss des Europaparlaments stimmt über Lebensmittelkennzeichnung ab
Brüssel (övp-pk) - Was muss auf der Verpackung von Lebensmitteln angegeben werden, damit Verbraucher
ausreichend über Inhaltsstoffe, Nährwert und Herkunft informiert sind? Darum ging es heute in der Endabstimmung
über die Lebensmittelkennzeichnungs- Verordnung der EU im Ausschuss für Umwelt und Lebensmittelsicherheit
des Parlaments. "Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, was sie essen. Es
muss für jeden nachvollziehbar sein, welche Inhaltsstoffe die Lebensmittel enthalten. Unsere Bürger sollen
eine mündige Kaufentscheidung treffen können", erklärt der Umweltsprecher der EVP-Fraktion
Richard Seeber.
Bezüglich der Herkunftskennzeichnung sprach sich der Umweltausschuss mehrheitlich dafür aus, dass bisherige
sektorale Regelungen für bestimmte Lebensmittel abgelöst werden. Sie sollen ersetzt werden durch eine
umfassende, alle Arten von Fleisch, Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse einbeziehende verpflichtende Herkunftsangabe.
"Transparenz ist wichtig, gleichzeitig müssen die Verpflichtungen aber für die vielen kleinen und
mittleren Unternehmen in Österreich leistbar sein", so Seeber. Das heutige Abstimmungsergebnis sieht
unter anderem vor, dass bei Lebensmitteln, in denen Fleisch verarbeitet wurde, sowohl Geburtsort, als auch der
Ort der Tierhaltung und der Ort der Schlachtung angegeben werden müssen. "Ich befürchte, dass der
Ministerrat deswegen die Parlamentsposition ablehnen wird und sich die neue Lebensmittelkennzeichnung wieder um
viele Monate verzögert", so Seeber.
Der Gesetzesvorschlag, den die Europäische Kommission bereits im Jahr 2008 vorgelegt hatte, war vergangenes
Jahr in erster Lesung gescheitert, nachdem sich Ministerrat und Parlament nicht auf eine gemeinsame Position hatten
einigen können. |