Hochschulplan / Finanzrahmengesetz  

erstellt am
02. 05. 11

 Töchterle: Hochschulplan erfordert gemeinsames Bemühen
Expertengruppe zu Gast beim neuen Wissenschafts- und Forschungsminister
Wien (övp-pd) - "Die Erarbeitung des Österreichischen Hochschulplans erfordert ein gemeinsames Bemühen", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. Er traf am 29.04. mit der von seiner Vorgängerin Dr. Beatrix Karl eingerichteten Expertengruppe zusammen: Andrea Schenker-Wicki (Universität Zürich), Antonio Loprieno (Universität Basel) und Eberhard Menzel (Hochschule Ruhr West) arbeiten derzeit an Empfehlungen für den Hochschulplan.

"Es geht um ein Miteinander, statt um ein Neben- oder gar Gegeneinander", plädiert der Minister für eine verbesserte Kooperation und Koordination der Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen. "Ich habe hier in meinem bisherigen Wirkungskreis einen Weg gezeigt: Durch die Gründung der Tiroler Hochschulkonferenz, in der alle Hochschultypen des Landes zusammenarbeiten." Dabei müsse die Vielfalt erhalten bleiben: "Vielfalt ist etwas Schönes und gerade in Wissenschaft und Forschung unerlässlich. Aber wir müssen unsere Stärken noch besser zur Geltung bringen, indem wir sie bündeln und damit auch international mithalten können."

Der Startschuss für die Arbeiten zum Hochschulplan durch die Expertengruppe erfolgte Anfang Februar. Seither erarbeiten die drei Expert/innen Empfehlungen, die bis Juli vorliegen sollen. Die vier Kernbereiche des Hochschulplans sind die Studienplatzfinanzierung, der Forschungsinfrastrukturplan, der Bauleitplan sowie begleitende Koordinierungsmaßnahmen.

 

 Steßl-Mühlbacher: Verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren
Mehr Geld für Österreichs Universitäten bereitstellen
Wien (sk) - Österreich steht nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise vor großen Herausforderungen. Das betonte SPÖ-Abgeordnete Sonja Steßl-Mühlbacher am 29.04. im Nationalrat. "Einerseits müssen wir konsolidieren, andererseits muss das Wachstum gefördert werden", unterstrich die Abgeordnete. Besonders gelte es nun, verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren, so Steßl-Mühlbacher.

"Investitionen in Forschung und Entwicklung sind wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich", sagte die Abgeordnete. Mit ihren Offensivmaßnahmen setzte die Bundesregierung hier richtige Schritte, und generell sei die Zusammenarbeit von außeruniversitärer Forschung und Entwicklung in Österreich gut. "Die privaten F&E-Ausgaben sanken auch in der Krise weniger als erwartet und sind bereits wieder am steigen", so Steßl-Mühlbacher. Mit 2,59 Prozent Forschungsquote liege Österreich zudem weit über dem EU-Durchschnitt, betonte die Abgeordnete.

Auch im Bereich der universitären Forschung müssten die Investitionen erhöht werden, unterstreicht Steßl-Mühlbacher. "Die Unis brauchen mehr Geld", gleichzeitig müsse aber der freie Hochschulzugang gewährleistet bleiben, betonte Steßl-Mühlbacher. "Man darf hier nicht am falschen Platz sparen", so die SPÖ-Abgeordnete.

 

 Grünewald: Uni-Kürzungen bedrohen Uni-Standort Österreich
Unis sollen Mieten an BIG nicht bezahlen
Wien (grüne) - Die Kürzungen im Uni-Bereich im Bundesfinanzrahmengesetz stehen in eklatantem Widerspruch zu den selbst gesteckten Zielen der Regierung, wie etwa Anhebung der Mittel für den tertiären Bildungssektor auf zwei Prozent des BIP bis 2020. "Der neue Wissenschaftsminister Töchterle, von dem verlangt wird, in der Wissenschafts- und Forschungspolitik etwas voranzubringen, kann nur neidvoll auf den Ausbau der Straßen- und Schieneninfrastruktur schauen, der außerbudgetär finanziert wird", betont Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen.

Die Universitäten hätten bereits 2009 unter dem Vorvorgänger im Wissenschaftsministerium mindestens 300 Millionen Euro jährlich additiv zur Verfügung haben müssen. Nur um den schon tristen IST-Zustand zu halten. Eine Bildungsmilliarde für Österreichs Unis wäre nötig, um den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. Junge Menschen und ForscherInnen müssen wieder Perspektiven geboten werden statt sie vor die Tür zu stellen.

"Ich unterstütze daher den Vorschlag der ÖH, die Mieten, welche die Unis an die BIG bezahlen müssen, nicht mehr zu bezahlen. Das haben wir selbst schon vorgeschlagen. Immerhin handelt es sich um jährlich rund 200 Millionen Euro! "Die Universitäten bzw. Rektorate würden der Regierung so möglicherweise klar machen, wie bedrohlich die Situation bereits ist", so Grünewald.
     

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