| Linz (lk) - Der standortbezogenen Schulentwicklung (= Spielräume für Verbesserung und mehr Verantwortung
			am Standort) kommt in Oberösterreich eine große Bedeutung zu. Da es darum geht, die Qualität des
			Schulwesens nachhaltig zu verbessern und stetig weiterzuentwickeln, gibt der Ansatz der standortbezogenen Entwicklung
			wichtige Impulse für Veränderungen und unterstützt die Schulleitung und das Lehrerteam vor Ort.
			Gemeinsam mit allen Schulpartner können somit maßgeschneiderte Lösungen für die jeweilige
			Schule gefunden werden. 
 "OÖ Schule Innovativ" legt den Fokus auf standortbezogene Schulentwicklung. Anhand von sechs konkreten
			Kriterien verpflichten sich die teilnehmenden Schulen zu einem Pfad der kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung.
			Dieser wird durch Audits in einem Abstand von zwei Jahren permanent evaluiert. Die Schule erhält finanzielle
			Ressourcen in der eigenen Autonomie und ist selbst für die Erfolge der Umsetzung verantwortlich. Großer
			Dank und Anerkennung gebührt allen Schulen, die sich auf den Weg zur "OÖ Schule Innovativ"
			machen.
 
 Qualitätssicherung
 Qualitätssicherung und eine permanente Evaluierung der gesetzten Ziele, gemessen nicht am Input sondern an
			den Wirkungen, sind wichtige Rahmenbedingungen für Erfolg. Auch Schule verfügt über hervorragende
			Ansätze zur nachhaltigen Evaluierung und Sicherung von Wissen, Kompetenzen und Qualität, die es noch
			auszubauen und vor den Vorhang zu holen gilt.
 
 Im Rahmen des Zertifikats "OÖ Schule Innovativ" nimmt die Qualitätssicherung eine bedeutende
			Stellung ein. Aber auch anhand von externen Testungen, internationalen Studien und Vergleichen, nicht zuletzt den
			beginnenden Bildungsstandards, werden Schulen immer mehr mit den Anforderungen von Feedback und Evaluierung in
			Kontakt gebracht. Schulen soll daher ein angemessenes Qualitätssicherungsinstrument an die Hand gegeben werden.
			Es gilt, nachhaltige Begleitung und Unterstützung auf dem Weg zu wertschätzendem Feedback und Evaluierung
			zu geben.
 
 Steigerung der Attraktivität und des Images des Lehrberufes
 Pädagog/innen sehen sich heutzutage mit immer mehr und größeren Anforderungen konfrontiert,
			die sie alleine zum Teil nicht mehr zu leisten in der Lage sind. Die Erwartungen an die Schule steigen mit der
			gesellschaftlichen Komplexität, Tempo und Veränderung, ohne die Ressourcen und Handlungsspielräume
			der Lehrer/innen gebührend in Betracht zu ziehen. Vor diesem Hintergrund steht das Image des Lehrberufs täglich
			im Scheinwerferlicht.
 
 Der Steigerung der Attraktivität des Lehrberufs kommt daher oberste Priorität zu. Sowohl hinsichtlich
			angemessener Arbeitsbedingungen, wie insbesondere ein attraktives Dienstrecht, Berufsperspektiven, Durchlässigkeit,
			Aus-, Fort- und Weiterbildung, moderne Lehrerbildungsinstitutionen und Arbeitsplätze, als auch hinsichtlich
			gesellschaftlicher Faktoren, wie z.B. einer stärkeren öffentlichen Wertschätzung, Anerkennung von
			Leistungen und Engagement, müssen noch weitere Anstrengungen unternommen werden, damit künftig die besten
			und motiviertesten jungen Menschen den Lehrberuf wählen.
 
 Stärkung des sozialen Netzwerkes an der Schule
 Immer mehr Anforderungen und Erwartungen werden an das soziale System Schule herangetragen. Immer mehr
			Aufgaben wandern von den Familien in das Schulsystem und fordern dieses in verstärktem Ausmaß. Die Gesellschaft
			erwartet vermehrt, dass erzieherische Belange in der Schule betreut und gelöst werden. Pädagog/innen
			stoßen dabei oft an ihre persönlichen und ressourcenmäßigen Grenzen.
 
 Es wird daher immer wichtiger, tragfähige soziale Netze an den Schulen selbst zu spannen und Spezialistinnen
			und Spezialisten für spezielle Anforderungen einbeziehen zu können. Einerseits gilt es, jene Personen,
			welche bereits an der Schule hervorragende Unterstützungsarbeit leisten, wie etwa Betreuungslehrer/innen,
			Schulassistent/innen, Schulpsycholog/innen, Vertrauenslehrer/innen etc., zu stärken und noch besser zu koordinieren
			und zu vernetzen. Andererseits gilt es, nachhaltige und finanzierbare Unterstützungssysteme an den Schnittstellen
			zur Schule oder auch basierend auf externen Angeboten zu schaffen, welche in Krisensituationen einbezogen werden
			können (z.B. Schule und Sozialarbeit (SuSA) präventive Schulsozialarbeit etc.).
 
 Des weiteren gilt es v.a., die handelnden Personen in der Schule selbst so weit aufzubauen und zu befähigen,
			dass diese langfristig in die Lage versetzt werden, mit den veränderten gesellschaftlichen Anforderungen an
			das Schulsystem umzugehen. Peermodelle, First-aid-Netzwerke, psychosoziale Netzwerke und spezielle Ausbildungsangebote
			für Pädagog/innen bilden dazu wichtige Ansätze. Ebenso rundet eine gelebte und wertschätzende
			Schulpartnerschaft die Tragfähigkeit des Systems ab. Darüber hinaus kann und soll die elterliche Erziehungsverantwortung
			nicht gänzlich von der Schule übernommen werden.
 
 Schule als Lebensraum
 Die Schule steht als täglicher Lebensraum von Schüler/innen und Lehrer/innen sowie als Arbeitsplatz der
			Pädagog/innen im Zentrum künftiger Planungen. Der Schulraum soll sich als Ort des freudvollen Lernens,
			des miteinander Arbeitens, der gegenseitigen Unterstützung, der Kreativität und der individuellen Förderungen
			etablieren. Vor diesem Hintergrund werden sämtliche neue Schulbauvorhaben auf die Schaffung eines "Lebensraum
			Schule" hin geprüft. Anhand von konkreten Pilotprojekten, wie etwa an der Hauptschule Pregarten, wird
			gezeigt, dass durch innovative Bau- und Raumnutzungskonzepte neue Möglichkeiten einer modernen und offenen
			Schule entstehen können. Dadurch werden neue Unterrichtsformen, angemessene Lehrerarbeitsplätze, neue
			Ganztagsbetreuungsformen und eine gelebte Schulpartnerschaft Schritt für Schritt Realität.
 
 Gesellschaftliche Kompetenzen
 Weiters gilt es, auch die gesellschaftlichen Kompetenzen, wie etwa die soziale Kompetenz, den Umgang mit neuen
			Medien und politische Kompetenz nicht aus den Augen zu verlieren. Fachliche und persönliche Kompetenzen bilden
			das gesamthafte Können unserer Kinder und Jugendlichen. Im sozialen Bereich werden bereits zahlreiche Initiativen
			durchgeführt und koordiniert. Dabei seien besonders das Programm "Friedensstifter" der Pädagogischen
			Hochschule des Bundes, das Coachingzentrum der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, die
			Gewaltpräventionsplattform des Landes OÖ uvm. genannt. Medienkompetenz und Medienpädagogik sind
			in OÖ ganz klar in der Education Group beheimatet.
 
 Neben zahlreichen medienpädagogischen Projekten, Fortbildungsangeboten und Unterrichtsmaterialen, stehen Expert/innen
			als Berater/innen zur Verfügung und es werden zukunftsweisende Initiativen, wie Media on demand etc., entwickelt
			und wertvolle Bewusstseinsarbeit geleistet. Die Forderung nach einem eigenen Fach politische Bildung wird erneut
			gegenüber dem Bund formuliert. Ein demokratisches Grundverständnis und persönliches, kritisches
			Reflektieren müssen zu den Grundfertigkeiten eigenverantwortlicher Bürger/innen gehören.
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