Innsbruck (univiersität) - Andre Geim, Nobelpreisträger für Physik des Jahres 2010, ist in
dieser Woche im Universitätszentrum Obergurgl in Tirol zu Gast. Gemeinsam mit knapp 100 internationalen Spitzenwissenschaftlern
diskutiert er dort die Fortschritte auf dem zukunftsweisenden Gebiet der Graphen-Forschung.
Andre Geim und Konstantin Novoselov gelang es 2004 die weltweit ersten zweidimensionalen Kristalle aus Kohlenstoffatomen,
sogenanntes Graphen, herzustellen. Im Vorjahr wurde den beiden Forschern der Universität Manchester dafür
der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Graphen sind Schichten aus reinem Kohlenstoff, die nur eine Stärke
von einem Atom haben. Die zweidimensionalen Kristalle haben ungewöhnliche Eigenschaften, die sie sowohl für
die Grundlagenforschung als auch für Anwendungen sehr interessant machen. Die Graphenkristalle sind außerordentlich
steif und fest und haben eine hohe elektrische Leitfähigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften könnten sie
in Zukunft die Elektrotechnik revolutionieren. So könnten zum Beispiel Graphentransistoren die heute üblichen
Siliziumbauteile in Mikrochips ablösen.
Das Universitätszentrum Obergurgl ist eine Einrichtung der Universität Innsbruck. Es liegt auf 1940 m
und ist eines der höchstgelegenen Tagungszentren Europas. Seit 60 Jahren dient es Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern als Basisstation für die Erforschung des Hochgebirges und hat sich in den vergangenen Jahren
zu einem internationalen Sport-, Forschungs- und Kongresszentrum entwickelt. Neben den Angehörigen der Innsbrucker
Universitäten nutzen auch immer mehr Gäste aus aller Welt die modernen Tagungsmöglichkeiten in der
einzigartigen Hochgebirgslandschaft des Ötztals. |