Im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" beschreibt Integrations-Staatssekretär
Sebastian Kurz seine Vorstellung von gelungener Integration. Worum geht es ihm in seiner neuen Aufgabe?
Wien (övp-pd) - "Gelunge Integration hat dann funktioniert, wenn in 15, 20 Jahren ein Mensch
mit Migrationshintergrund die österreichische Kultur nicht nur akzeptiert und respektiert, sondern auch ein
bisschen lieben gelernt hat und sich damit identifiziert", beschreibt Sebastian Kurz seine eigene Vorstellung
von erfolgreicher Integration.
Dabei sind Deutsch-Kenntnisse für den Staatssekretär von entscheidender Bedeutung: "Sobald man die
Sprache beherrscht, gibt es die Möglichkeit, sich etwas aufzubauen."
Auch die Wehrpflicht erfüllt für Kurz, der selbst seinen Dienst beim Bundesheer abgeleistet hat, eine
Integrationsfunktion.
Gegen Schnellschüsse und Parolen
Schnellschüsse sind Kurz' Sache nicht: "Damit erreicht man nichts. In der Integrationsdebatte gibt es
ohnehin schon einige Hetzer auf der einen und Träumer auf der anderen Seite." Gespräche will Kurz
aber mit allen führen.
Konkret an die Adresse von FPÖ-Chef Strache richtet Kurz, dass Integration da beginnt, wo Menschen legal in
Österreich leben: "Parolen, man könne sie alle rauswerfen, sind reine Hetze."
Staatssekretariat als Plattform
Kurz sieht im Integrations-Staatssekretariat nun eine langjährige Forderung der Jungen ÖVP erfüllt
- jetzt geht es darum, etwas weiterzubringen. So geht der neue Mann für Integration in der Regierung mit einem
positiven Zugang an die wichtige Aufgabe und will sein Staatssekretariat als Plattform für Experten und NGO's
definieren: "Alle, die in diesem Bereich tätig sind, zusammenzuführen, ist schon ein erster Schritt."
Unsachlicher Kritik an seinem jungen Alter entgegnet Kurz: "Ich bin seit sieben Jahren politisch tätig
und seit zwei Jahren Bundesobmann der Jungen ÖVP, einer Organisation mit 100.000 Mitgliedern und mehreren
Hauptamtlichen. Ganz frisch vom Himmel bin ich also nicht in dieses Amt gefallen." |