MILA Aerolight: Aus der Luft gegriffen   

erstellt am
26. 04. 11

Wenn Autohersteller bei der Luftfahrt nachfragen
Linz (clusterland oberösterreich) - Was wir heute am Autofahren so schätzen, kommt nicht selten aus der Luft- oder Schifffahrt. Navigationssysteme wurden von der Seefahrt entlehnt und Leichtbaupläne zuerst für die Luftfahrt entworfen. Ein extravagantes Konzept-Auto mit ansprechendem Design entstand in der Denkschmiede von Magna Steyr und basiert unter anderem auf Konzepten aus dem Flugzeugbau. Dabei lässt es auch bei den Komponenten der passiven Sicherheit keine Wünsche offen. Das Geheimnis des MILA Aerolight: Multimaterialmix.

Die neue Leichtigkeit des Designs
Werkstoffe aus dem Flugzeugbau beflügeln immer öfter die Automobilingenieure. Mit viel Emotion stellt sich das Leichtbau-Konzeptauto von Magna Steyr, das MILA Aerolight vor. Das Erdgasfahrzeug mit nur 700kg Gesamtgewicht kombiniert auf intelligente Weise unterschiedliche Werkstoffe und Konstruktionsprinzipien im Sinne der Sicherheit, Sportlichkeit und CO2-Reduktion. Mit der Karosserie des MILA wurde erstmals ein Rahmen in Multimaterialbauweise konstruiert, der allen Sicherheitsanforderungen gerecht wird, dennoch um vieles leichter ist. Rundum hatte in dem Konzept-Auto kaum ein Teil die Chance, sein ursprüngliches Gewicht behalten zu dürfen. Wo man Komponenten mit leichterem Material ersetzen konnte, ohne Sicherheitsstandards zu verletzen, wurde substituiert. Die Leichtbaukonzepte von Magna Steyr sowie das MILA Aerolight Concept-Car stellt DI Robert Scholz, Bereichsleiter Gesamtfahrzeug bei Magna Steyr im Rahmen der Zulieferkonferenz automotive.2011 in Linz vor.

Generell ist man auf der Suche nach Material-Substituten für Komponenten im gesamten Fahrzeug. Borealis stellt neue Kunststoffe für den Autobau her: Polyolefin-basierte Werkstoffe sind gut und leicht verarbeitbar und eröffnen neue Designmöglichkeiten - mechanische Anforderungen wie Reiß- und Stoßfestigkeit oder Temperaturbeständigkeit werden trotzdem bestens erfüllt. Elemente im Innenraum aber auch Sicherheitsteile wie Stoßfänger oder Kunststofftanks entsprechen den Anforderungen der Autobauer.

Stahlhart: der Kampf um jedes Gramm
Neue Werkstoffe bringen im Bereich der passiven Sicherheit frischen Wind in den Leichtbau. Nach wie vor punktet aber im Karosseriebau Stahl mit den günstigeren Verarbeitungseigenschaften und mit weltweiter Verfügbarkeit. Doch der Leichtbau-Druck sorgt auch auf dem Stahlsektor für Neuentwicklungen: Hochfeste Karosseriestähle mit geringerem Gewicht und besten Crash- Eigenschaften entstehen in den Entwicklungsstätten der Stahlproduzenten. Advanced High Strength Steels (AHSS) bestehen, im Gegensatz zu bereits länger bekannte hochfesten Stählen, aus mehreren unterschiedlich festen Phasen.

Sichere Fahrt auf dem Datenteppich der Zukunft
Der Bauplan für sichere Fahrzeuge liegt heute nicht mehr allein bei den Autoherstellern. Eine Reihe von infrastrukturellen Angeboten ist nötig, um neue Sicherheitskonzepte sinnvoll umsetzen zu können. Die Grenzen der Machbarkeit sind rasch aufgezeigt - die unbegrenzten Möglichkeiten auch. Und wieder sind wir im Luftverkehr angelangt, der sich schon seit langem auf die Unterstützung von Fluglotsen verlässt. Der Datenfluss ermöglicht den Piloten ein sicheres Navigieren.

In Zukunft wird man sich auch auf dem Boden auf einem dicht gewebten Datenteppich fortbewegen, der sicherheitsrelevante Ereignisse vorhersehbar macht. Staus, Behinderungen, Gefahren wie Nebel, Eis, Geisterfahrer oder auch bewegte Objekte im Straßenbereich werden sichtbar, bevor der Fahrer sie sieht. Die Basistechnologie für solche Anwendungen heißt XFCD (extended floating car data). Wie der XFCD-basierte Datenteppich die individuelle Mobilität beeinflussen wird, ist ebenfalls Thema auf der Fachkonferenz automotive.2011 am 11. und 12. Mai 2011 in der voestalpine Stahlwelt in Linz.

automotive.2011
Sicher in der Zukunft - Nachhaltige Sicherheitskonzepte für unsere Mobilität
11. und 12. Mai 2011
voestalpine Stahlwelt, Linz
     
Informationen: http://www.automotive-conference.at    
     
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