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8. Mai – Gedenken an Tag der Befreiung von der NS-Diktatur |
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erstellt am
09. 05. 11
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Erklärung des Bundespräsidenten zum 66. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges
Wien (hofburg) - Am 8. Mai 1945, also vor 66 Jahren, ist der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gegangen.
Ich war damals ein Kind in der 1. Klasse Volksschule und kann mich bis heute an die unbeschreibliche Freude meiner
Eltern über das Ende des blutigsten Krieges in der Geschichte der Menschheit erinnern.
Diese Freude hatte mehrfache Ursachen.
Erstens war es das Ende eines Krieges, der Millionen Menschenleben gefordert und unendliches Leid gebracht hatte.
Zweitens war es das Ende der Diktatur Hitlers und des verbrecherischen NS-Regimes, das mit dem Holocaust eine untilgbare
Schuld auf sich geladen hatte und
Drittens bedeutete das Ende des Krieges und der NS-Diktatur auch die Wiederherstellung Österreichs als selbständiger
und demokratischer Staat.
Die rot-weiß-rote österreichische Fahne trat wieder an die Stelle des verhängnisvollen und im Lauf
der Jahre immer mehr verhassten Hakenkreuzes.
Natürlich wurde Europa auch nach dem Ende des Krieges nicht mit einem Schlag zu einer Insel der Seligkeit.
Die Beseitigung der Kriegsfolgen und der Wiederaufbau des zerstörten Landes erforderten unermessliche Anstrengungen.
Die Sowjetunion konnte als Ergebnis des von Hitler begonnenen und letztlich verlorenen Angriffskrieges ihren Einfluss
bis weit nach Mitteleuropa ausdehnen und Österreich blieb bis zum Abschluss des Staatsvertrages vor 56 Jahren
von den vier alliierten Mächten besetzt.
Als Revanche für Verbrechen während der NS-Diktatur kam es auch nach Kriegsende zu zahlreichen schweren
Menschenrechtsverletzungen an Deutschen in den ehemals von der Deutschen Wehrmacht eroberten und mit aller Brutalität
besetzten Gebieten.
Kein Zweifel kann aber darin bestehen, dass das Ende des Zweiten Weltkrieges zugleich das Ende eines blutigen Alptraumes
war, das Ende der Konzentrationslager, also ein Tag der Befreiung und zugleich die Grundlage und Voraussetzung
für jene positive Entwicklung, die Europa in den 66 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges genommen
hat. Hitler und Stalin haben ihren Einfluss verloren und die Demokratie hat sich in Europa großräumig
durchgesetzt.
Der Generation unserer Eltern und Großeltern gebührt für ihre Wiederaufbauleistung, für ihre
demokratische Grundhaltung und für eine erfolgreiche Friedenspolitik ein emotional und rational in gleicher
Weise gerechtfertigtes Wort des Dankes und der Anerkennung. |
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Faymann: Hetze gegen Menschen hat in unserem Land nichts verloren
Anlässlich 8. Mai, 66. Jahrestag des Kriegsendes: "Im Kampf gegen Hetze und falsche
Schuldzuweisungen müssen wir gemeinsam wachsam und wehrhaft bleiben"
Wien (bpd) - "Der 8. Mai fordert uns zu einem ehrlichen Umgang mit der Geschichte unseres Landes auf.
Dieser Gedenktag ermahnt uns Österreicherinnen und Österreicher jedes Jahr aufs Neue, ein Bekenntnis
zu Demokratie und Rechtsstaat abzugeben", sagt Bundeskanzler Werner Faymann anlässlich des Gedenkens
zum 66. Jahrestag des Endes der Zweiten Weltkrieges durch die bedingungslose Kapitulation Hitler-Deutschlands.
"Österreich wurde an diesem Tag von der Nazi-Diktatur befreit. Die wenige Tage zuvor am 27. April 1945
wieder ausgerufene Republik konnte nun auch tatsächlich errichtet werden", betont der Kanzler. "Die
Gedenkfeierlichkeiten zum 8. Mai erinnern uns alljährlich daran, welche unmenschlichen Gräuel der Nationalsozialismus
in ganz Europa verursacht hat: 55 Millionen gefallene Soldaten und zivile Opfer im Krieg, 13 Millionen Opfer von
Massenverbrechen, ein zerstörter Kontinent, vernichtete Kulturen. Wir dürfen niemals vergessen: Viele
Österreicher waren tragischerweise unter den Opfern, aber wir wissen auch, dass etliche große Schuld
auf sich geladen haben."
"Auf österreichischem Boden stand in Mauthausen eine der grauenvollsten Stätten der Nazi-Diktatur.
Die Deportation dorthin bedeutete für viele Menschen die Ankunft in einem Todeslager", erinnert Werner
Faymann an die besondere historische Verantwortung. Mauthausen und seine insgesamt 49 Nebenlager bedeuteten für
Juden, Sinti und Roma, für Kriegsgefangene aus Polen und Russland, für Tschechen, republikanische Spanier,
Homosexuelle und viele andere das Todesurteil. Rund 200.000 Menschen wurden hier eingesperrt. Die Hälfte von
ihnen wurde ermordet.
Das erschreckende Ausmaß des Verbrechens durch die NS-Diktatur und den Eroberungskrieg wird die Angabe der
Opferzahlen deutlich: "Hinter jeder einzelnen Zahl stehen unbeschreibliche Schicksale und Tragödien,
an die wir aber immer wieder erinnern müssen", so der Kanzler. 100.000 Österreicher - darunter mehr
als 65.000 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger - wurden von den Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern
umgebracht. 250.000 aus Österreich eingezogene Soldaten und 50.000 österreichische Zivilisten fanden
den Tod. 250.000 Soldaten kamen verletzt oder dauerhaft versehrt von der Front zurück, 500.000 mussten als
Kriegsgefangene teilweise bis zum Jahr 1955 für einen Verbrecherkrieg büßen. Über 100.000
Menschen im politischen Widerstand wurden verfolgt und riskierten ihr Leben.
"An diesem 8. Mai sehe ich es daher auch heute, 66 Jahre nach dem Ende der Diktatur, als meine Pflicht an
zu sagen: Hetze gegen Menschen hat in unserem Land nichts verloren", so der Bundeskanzler weiter: "Das
Vermächtnis aus dieser, unserer Geschichte muss sein, die Demokratie stets weiter zu entwickeln und dort,
wo es notwendig ist, mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu schützen und zu verteidigen. Ich sehe es als meine
Aufgabe als Politiker an, die Menschen vor falschen Versprechen, vor Demagogen und Holocaust-Leugnern zu warnen
und diesen Versuchen mit Vehemenz entgegen zu treten. Missachtung von Demokratie, Nationalismus, Minderheitenfeindlichkeit
und Geschichtslosigkeit sind ihre Werkzeuge. Im Kampf gegen Hetze und falsche Schuldzuweisungen müssen wir
gemeinsam wachsam und wehrhaft bleiben. Lassen wir uns das Jahrhundertprojekt eines friedlichen Europas, lassen
wir uns unser Land Österreich nicht von politischen Hasardeuren kaputtmachen", fordert der Bundeskanzler.
"Besonders wichtig ist mir, die Jugend hier einzubinden, sie zu Wachsamkeit aufzurufen und sie zu ermuntern,
dass sie auch das Ihre für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft beiträgt", so Werner Faymann
abschließend. |
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Spindelegger: "Mahnung zu Wachsamkeit gegenüber gesellschaftlicher Ausgrenzung"
Außenminister und Vizekanzler Spindelegger zum nationalen Gedenktag gegen Gewalt
und Rassismus
Wien (övp-pk) - "Mauthausen wird für immer ein Mahnmahl für die Negation aller Menschenwürde
und für die nationalsozialistische Schreckensherrschaft in Österreich bleiben. Es hält das Bewusstsein
über die entsetzliche Realität des Holocaust wach und erinnert uns täglich daran, allen Ideologien
entschieden und unmissverständlich entgegenzutreten, die den Holocaust verleugnen", erinnerte Außenminister
und Vizekanzler Michael Spindelegger an die Bedeutung der Gedenkstätte am 66. Jahrestag der Befreiung des
Konzentrationslagers Mauthausen.
"Mauthausen ist Teil unserer Erfahrung. Die unvergleichlichen Verbrechen des Nationalsozialismus bleiben für
uns auf immer eine Mahnung, jeder Form von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten
und für Aufklärung und Gerechtigkeit einzutreten," so Spindelegger weiter. Der Außenminister
rief in diesem Zusammenhang zur besonderen Wachsamkeit gegenüber allen Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung
auf, die gerade in den letzten Jahren wieder stärker auftreten, in Europa und leider auch in Österreich.
Alljährlich kommen an diesem Gedenktag Delegationen aus ganz Europa in Mauthausen zusammen. Sie eint das Bekenntnis
zu einem Europa des Friedens, der Vielfalt und der Freiheit. Eines Europa, das sich nach innen und außen
für Menschenwürde und Menschenrechte einsetzt.
"Es ist nicht nur eine österreichische, sondern eine europäische und internationale Aufgabe, dafür
Sorge zu tragen, dass dieses einzigartige Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht in Vergessenheit gerät.
Besonders die jüngere Generation gilt es, in die Bewusstseinsbildung einzubinden. Der Holocaust-Erziehung
kommt daher große Bedeutung zu. Österreich wird seinen Einsatz als aktives Mitglied der internationalen
Holocaust Task Force fortsetzen und an der Entwicklung und Umsetzung von Programmen zu Erziehung, Erinnerung und
Forschung mitwirken", so der Außenminister. Er verwies dabei auf das vom Unterrichtsministerium geförderte
Erziehungsprogramm _erinnern.at_, aber auch darauf, dass der Nationalfonds und der beim Außenministerium
angesiedelte Zukunftsfonds Projekte und wissenschaftliche Arbeiten im Interesse und im Gedenken der Opfer des nationalsozialistischen
Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaften sowie der Achtung
der Menschenrechte und gegenseitigen Toleranz fördern. |
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Steinhauser: 8. Mai 1945 war ein Sieg und soll Staatsfeiertag werden
Verklausulierte Trauerfeiern zu NS Niedergang sind Schande
Wien (grüne) - "Der 8. Mai war ein Sieg, keine Niederlage und soll daher neuer Staatsfeiertag
werden", wünscht sich der grüne Nationalratsabgeordnete Albert Steinhauser in Erinnerung an den
8. Mai 1945 - dem Tag der Kapitulation von Nazideutschland. "Was gibt es Schöneres als das Ende von Tyrannei
und Massenmord zu feiern", begründet Steinhauser diesen Vorschlag. Für Steinhauser wäre die
Zeit dazu reif.
Nach dem Krieg wurde unter dem Einfluss vieler Nazis der 8. Mai nicht als Tag der Befreiung gesehen. "Heute
kann wohl niemand Vernunftbegabter mehr daran zweifeln, dass der Zusammenbruch des NS-Regimes die Voraussetzung
für das Entstehen der demokratischen Republik Österreich und eines friedlichen Europa war", betont
Steinhauser. Um so schwerer wiegt es, dass eine Gruppe Unbelehrbarer unter Beteiligung von FPÖ-Obmann Strache
mehr oder weniger verklausuliert, nach wie vor den Niedergang des Nazireichs betrauert. "Das ist eine Schande",
schließt Steinhauser. |
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