Berlakovich kämpft um schonungslose AKW-Sicherheitstests in der EU
Wien (pk) - Aktuelle Fragen zur Anti-Atompolitik Österreichs besprach der Umweltausschuss unter
der Verhandlungsführung seiner Obfrau Christiane Brunner zu Beginn seiner Sitzung am 05.05.. Zu diesem Thema
lagen dem Ausschuss zahlreiche Anträge der Oppositionsparteien vor. Die Grünen verlangten einmal mehr
eine Volksabstimmung über Österreichs Mitgliedschaft bei EURATOM. Unzulängliche Umweltverträglichkeitsprüfungen
bei der Erweiterung der AKW Temelin und Mochovce waren für Abgeordneten Werner Neubauer (F) Anlass, auf einen
Protest der Bundesregierung zu dringen, die Abgeordneten Rainer Widman und Robert Lugar (beide B) forderten konkret
ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Tschechien und die Slowakei. Ein weiterer Antrag der Abgeordneten Werner
Neubauer und Norbert Hofer (F) galt der Versorgung von Bundesgebäuden mit atomstromfreier Energie – Alle Initiativen
wurden unter dem Protest der Antragsteller vertagt. Ausschussobfrau Brunner und viele Abgeordnete sprachen ihr
Bedauern über das Nichtzustandekommen eines Expertenhearings zum Thema im Ausschuss aus.
In der Debatte informierte Bundesminister Nikolaus Berlakovich die Ausschussmitglieder darüber, dass die Arbeiten
an dem Atomkraftwerk Fukushima noch Monate dauern werden. Die Bundesregierung treibe das Atomthema auf europäischer
Ebene voran und trete nachdrücklich für einen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ein. Dem entspricht
ihr Aktionsplan, der verbindliche Stresstests mit unabhängigen Experten für die europäischen AKW
vorsieht. Haftungsfragen sollen geklärt und die Kooperation von Staaten, die auf AKW verzichten, verstärkt
werden, unterstrich der Minister einleitend.
Die EU-Kommission habe die Idee der Stresstests aufgegriffen. Ihm gehe es nun um "schonungslose Tests der
AKW". Über die konkrete Vorgangsweise werde derzeit diskutiert. Der bestehende Ratsbeschluss sehe vor,
die Auswirkungen von Naturkatastrophen zu testen. Die Bundesregierung kritisiere hingegen den Verzicht auf Tests,
die auch Terrorattacken und Flugzeugabstürze berücksichtigen, er, Berlakovich erwarte Nachbesserungen
und eventuell noch im Mai einen Ratsbeschluss über eine europäische Richtlinie für AKW-Stresstests.
Für die EU sei dies Neuland, weil sich viele Staaten in der Energiepolitik nicht "in die Karten blicken
lassen wollen", gab der Umweltminister zu bedenken.
Abgeordneter Norbert Hofer (F) plädierte dafür, nach der nächsten Nationalratswahl die Umweltpolitik
und die Energiepolitik in ein Ressort zusammenzuführen, um das Ziel einer Energieautarkie für Österreich
energischer ansteuern zu können. Österreich müsse in die Lage kommen, auf Atomstromimporte verzichten
zu können. Daher gelte es, die erneuerbaren Energieträger verstärkt zu nutzen. Kritik übte
Hofer am Entwurf für ein Ökostromgesetz, das dem Ziel einer österreichischen Energieautarkie nicht
gerecht werde.
Abgeordnete Petra Bayr (S) drängte darauf, den "Faktor Mensch", der bei vielen AKW-Unfällen
eine wesentliche Rolle spiele, in den europäischen AKW-Stresstests zu berücksichtigen. Bayr warnte vor
unzureichenden Tests, die dann nicht zur Schließung von AKW führen würden. Für eine gute Idee
hält die Abgeordnete die Durchführung eines europaweiten Anti-AKW-Volksbegehrens, in dem man das Bewusstsein
dafür entwickeln könne, wie teuer Atomstrom tatsächlich ist.
Abgeordnete Christiane Brunner (G) bekannte sich ebenfalls dazu, die Anti-AKW-Politik europaweit zu organisieren
und kritisierte diesbezüglich den Aktionsplan der Bundesregierung, der zu wenige konkrete Ziele enthalte.
Brunner zeigte sich besorgt wegen Schweizer AKW mit schlechten Sicherheitsstandards. Durch die Nachricht über
die Art, in der die Stresstests durchgeführt werden sollen, sah die Abgeordnete die Befürchtungen ihrer
Fraktion bestätigt und wollte wissen, wie Österreich bei der Abstimmung über die europäischen
AKW-Stresstests abstimmen werde.
Abgeordneter Walter Schopf (S) wandte sich entschieden gegen abgeschwächte Tests, die ein "OK" für
AKW bedeuten könnten. Schopf sprach sich dafür aus, einen Anti-Atomgipfel mit Experten im Parlament abzuhalten.
Abgeordneter Robert Lugar (B) hielt es für unvereinbar mit einer glaubwürdigen Anti-AKW-Politik Österreichs,
Atomstrom aus Temelin und Krsko zu importieren, damit Pumpspeicherkraftwerke zu füllen und diese zu Ökostrom
"vergoldete" Energie mit hohem Profit als Spitzenstrom weiterzuverkaufen. Österreich müsse
seine energiepolitischen Hausaufgaben machen, die Nutzung erneuerbarer Energieträger ausbauen und selbst Ökostromexporteur
werden. Dass das möglich sei, bestätigen laut Lugar alle Experten.
Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber (G) schloss sich Lugar an und verlangte eine glaubwürdige und offensive Anti-AKW-Politik
Österreichs. Umweltminister Berlakovich sah Pirklhuber vor einer Nagelprobe stehen, wenn es in der Bundesregierung
darum gehen werde, über das neue Ökostromgesetz abzustimmen. Auch beim Thema Energieeffizienz forderte
der Abgeordnete "Taten statt nur Worte".
Abgeordnete Gabriela Moser (G) erkundigte sich nach Vorarbeiten des Ressorts zur Auflösung des EURATOM-Vertrags,
nach der Haltung des Ministers zum Ökostromgesetz-Entwurf und nach der Reaktion auf die mangelhafte UVP bei
den geplanten Erweiterungen der AKW Temelin und Mochovce.
Abgeordneter Rainer Widmann (B) meinte, man sollte in der EU entweder ordentliche oder keine AKW-Stresstests durchführen
und brachte – wie auch seine Vorrednerin Moser – das Thema Atomhaftung aufs Tapet, weil in den USA keine neuen
AKW gebaut wurden, seit deren Risiko versichert werden müsse. Auch Widmann plädierte für eine Volksabstimmung
über den EURATOM-Vertrag und unterstrich die Forderung seiner Vorredner nach einer Energiewende in Richtung
erneuerbarer Energieträger und Ökostrom. Ein Vorschlag Widmanns lautete auf Durchführung einer
Parlamentarischen Enquete zur Anti-Atompolitik Österreichs.
Abgeordneter Konrad Steindl (V) hielt den Rednern der Opposition entgegen, Österreich fördere Ökostrom
mit jährlich 300 bis 340 Mio. Euro und nehme mit einem "Erneuerbaren"-Anteil von 31% einen Spitzenplatz
in der EU ein; bei Strom liege der Öko-Anteil sogar bei 66%. Beim weiteren Ausbau der Nutzung erneuerbarer
Energieträger will der Redner "mit Maß und Ziel" vorgehen, weil der Energiepreis einen wichtiger
Wettbewerbsfaktor für den Wirtschaftsstandort Österreich darstellt. Die Nutzung der Windkraft brauche
neue Stromleitungen. Die Oppositionsparteien sollten ihren Widerstand gegen viele Infrastrukturinvestitionen aufgeben,
forderte Steindl.
Abgeordneter Hermann Schultes (V) sah die Ursache für Atomstromimporte in Österreich in Defiziten in
der Energieproduktion und konnte keinen Sinn darin erblicken, die Ökostromproduktion zu begrenzen, solange
Atomstrom importiert werde. Auch Schultes forderte die Oppositionsparteien auf, ihren Widerstand gegen Kraftwerks-
und Infrastrukturprojekte aufzugeben. Schultes lobte den Bundesminister, dessen Vorschlag für AKW-Stresstests
auf europäischer Ebene "voll eingeschlagen" hat. In der Anti-Atompolitik appellierte Schultes an
alle Abgeordneten, "vom Wollen zum gemeinsamen Handeln" zu kommen.
Abgeordnete Petra Bayr (S) hielt den in Begutachtung gegangenen Entwurf für ein Ökostromgesetz für
nicht ambitioniert genug und verlangte Verbesserungen sowie darüber hinaus verbindliche Ziele beim Thema Energieeffizienz.
Auch Petra Bayr würde eine parlamentarische Enquete zum Thema Atompolitik befürworten.
Abgeordneter Peter Stauber (S) erinnerte an den Beschluss des Kärntner Landtages, Kärnten zu einer energieautarken
Region zu machen. Besorgt zeigte sich der Redner wegen des slowenisch-kroatischen Kraftwerks Krsko, das auf einer
Erdbebenlinie stehe. Stauber verlangte das Eintreten des Bundesministers gegen Pläne, dieses AKW zu erweitern.
Bundesminister Nikolaus Berlakovich teilte den Abgeordneten mit, er erwarte bei der Novellierung des Ökostromgesetzes
– die Begutachtungsfrist endet am 9. Mai – Verbesserungen. Der Spitzenplatz, den Österreich bei der Nutzung
erneuerbarer Energieträger einnimmt, sei das Resultat konsequenter guter Arbeit auf diesem Gebiet. Eine österreichische
Energieautarkie sei bis 2050 erreichbar, sie setzt über die Nutzung erneuerbarer Energieträger eine Steigerung
der Energieeffizienz und Energieeinsparungen voraus, insbesondere auch im Verkehrssektor. Optimistisch stimme ihn
das große Interesse von Gemeinden und Regionen, das Güssinger Energie-Autarkie-Modell zu übernehmen.
Österreich als Ganzes dürfe in der Energiepolitik aber kein "gallisches Dorf" werden, sondern
müsse Teil eines offenen Systems bleiben, das aber ohne Atomstrom sowie ohne Energieproduktion auf Agrarflächen
auskomme, die für die Lebensmittelerzeugung vorgesehen sind. Mit einer solchen Politik könne Österreich
international signalisieren, dass Energieversorgung ohne Atomenergie möglich ist. Es gehe darum, klar zu machen,
dass AKW kein geeignetes Mittel auf dem Weg zu einer kohlenstofffreien Energieversorgung sind. Ungenügende
Stresstests haben keinen Sinn, es sei aber auch falsch, gegen das Aufdecken von Sicherheitsmängeln einzutreten.
Der Kampf um sinnvolle Stresstests mit Bürgerbeteiligung sei noch nicht verloren, sagte Berlakovich und unterstrich
sein Eintreten für Sicherheitschecks unter Einbeziehung des "Faktors Mensch".
Ein EU-Volksbegehren gegen die Kernenergie beurteilte Berlakovich positiv, weil es die EU-Bürger in die richtige
Richtung mobilisieren würde. Die Schweiz habe den Ausbau ihrer AKW gestoppt, erfuhren die Abgeordneten. Der
geplante Anti-Atom-Gipfel AKW-freier Staaten in Wien sei zwar verschoben worden, werde aber nachgeholt, versicherte
der Bundesminister. Österreich trete für eine Änderung des EURATOM-Vertrags und für die Abhaltung
einer diesbezüglichen Konferenz ein, eine solche Änderung setze aber Einstimmigkeit in der EU voraus.
Die Atomhaftung sei in der EU nicht einheitlich geregelt, er befürworte ein einheitliches Nuklearhaftungsregime
in der EU. Tschechien sei wegen Nichteinhaltung der UVP-Richtlinie im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens
bereits verurteilt worden. Ein zweites Verfahren laufe. Gegenüber der Slowakei beabsichtige die EU-Kommission
die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens, Österreich unterstützt diese Vorgangsweise.
Auf Fragen der Abgeordneten Werner Neubauer (F), Wolfgang Pirklhuber (G) und Franz Hörl (V) teilte der Bundesminister
in einer weiteren Verhandlungsrunde mit, dass die Erhöhung der Strahlenschutzgrenzwerte für japanische
Lebensmittel in die EU zurückgenommen werde und er für einen schonungslosen Stresstest auch beim AKW
Krsko eintrete.
Plastiksackerln – Minister soll ökologischere Tragehilfen prüfen
Nach der Atomdebatte diskutierte der Umweltausschuss einen mit S-V-F-Mehrheit verabschiedeten Antrag der Abgeordneten
Hermann Schultes (V) und Petra Bayr (S) mit dem Auftrag an den Umweltminister, Möglichkeiten für einen
Ersatz von Plastik-Einkaufssackerln zu prüfen. Zum Thema Vermeidung von Plastikmüll lagen dem Ausschuss
auch ein – letztlich miterledigter - Antrag des Abgeordneten Norbert Hofer zur sukzessiven Reduktion des Einsatzes
von Tragetaschen aus nicht verrottbarem Kunststoff vor. Ein Antrag der G-Abgeordneten Christiane Brunner für
ein Plastiksackerlverbot und für den Umstieg auf biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden
Rohstoffen sowie der BZÖ-Antrag des Abgeordnete Rainer Widmann für ein Plastiksackerl-Verbot blieben
bei der Abstimmung in der Minderheit der Oppositionsparteien.
Die Debatte eröffnete Abgeordneter Norbert Hofer (F) mit dem Vorschlag, einen Verwertungsbeitrag für
Plastiksackerln einzuführen.
Abgeordnete Christiane Brunner (G) ging der Antrag der Regierungsparteien hingegen nicht weit genug, es reiche
nicht aus, Ökobilanzen zu erstellen und zu evaluieren. Dem Argument, in Österreich werde sehr viel Abfall
wiederverwertet, trat die Rednerin mit dem Hinweis darauf entgegen, dass in der Abfallpolitik die Vermeidung das
höhere Ziel sein müsse. Daher verlangen die Grünen ein Verbot für Plastiksackerln, einen rechtlichen
Anknüpfungspunkt dafür sehen sie in der EU-Verpackungsrichtlinie, sagte Brunner.
Abgeordnete Petra Bayr (S), die einräumte, dass auch sie sich mehr wünsche, als im vorliegenden Antrag
stehe, hielt es aber für wichtig und sinnvoll, zu klären, ob und wie man auf EU-Ebene mit der Verpackungsrichtlinie
weiterkommen könne. Wichtig sei es auch, Tragtaschen wiederzuverwenden und Bewusstsein dafür zu schaffen,
dass es nicht sinnvoll sein kann, viel Energie und immer teureres Erdöl für ein Produkt zu verwenden,
das eine halbe Stunde lang verwendet werde, dann aber 300 Jahre lang auf einer Deponie liege.
Abgeordneter Rainer Widmann (B) hielt es für nicht ausreichend, nur Möglichkeiten zu prüfen, das
sei Aufgabe des Ministeriums. Das Parlament sollte sich klar für ein EU-weites Plastiksackerlverbot aussprechen
bzw. dafür, die Verpackungsrichtlinie so zu ändern, dass es jedem Mitgliedsland freistehe, ein Verbot
einzuführen.
Umweltminister Nikolaus Berlakovich wies darauf hin, dass 50% des Plastikabfalls in Österreich wiederverwertet
werde und machte auf Pilotprojekte für Alternativen zu Plastiksackerln in Supermärkten aufmerksam. Der
Minister bekannte sich zum Grundsatz der Abfallvermeidung und informierte die Abgeordneten über ein EU-Grünbuch
zur Verpackungsrichtlinie. Gegen einen speziellen Plastiksackerl-Verwertungsbeitrag wandte der Minister ein, die
Firmen müssten ohnehin Beiträge zur Abfallwirtschaft leisten.
Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber (G) machte darauf aufmerksam, dass das Abfallaufkommen in Österreich seit
1995 stark angestiegen sei und Österreich beim Pro-Kopf-Aufkommen über dem EU-Durchschnitt liege. Es
gelte, eine neue EU-Regelung zu finden und dafür zu sorgen, dass wertvolle fossile Energie nicht weiter verschwendet
werde.
Abgeordneter Hermann Schultes (V) unterstrich die Bedeutung des S-V-Antrags mit dem vorgesehenen Maßnahmen
gegen das "Littering", also das Verstreuen nicht verrottbarer Materialien in der Umwelt. In der Frage
der Plastikverpackungen gehe es um eine Lösung auf EU-Ebene.
Grüne verlangen mehr Bürgerrechte im UVP-Gesetz
Abgeordnete Christiane Brunner beantragte eine Fristhemmung in umweltrelevanten Genehmigungsverfahren
während der Ferien, um der Behördentaktik entgegenzuwirken, Gutachten und Bescheide zu Ferienbeginn oder
knapp vor Weihnachten zuzustellen, was engagierten BürgerInnen oft die Möglichkeit nehme, Einwendungen,
Stellungnahmen oder Berufungen fristgerecht einzubringen. In einem weiteren Antrag verlangte Abgeordnete Christiane
Brunner, den Umweltsenat personell aufzustocken und als zweite Instanz für UVP-Verfahren zu Bundesstraßen-
und Bahnvorhaben vorzusehen, statt im Ressort einen "Infrastruktursenat" zu schaffen. Zudem verlangte
Brunner, die Beteiligungsmöglichkeiten Betroffener an UVP-Verfahren zu verbessern und den Parteienkreis zu
erweitern. Auch die Aktualisierung und Überprüfung von Anlagen soll laut Brunner UVP-pflichtig werden.
– Die Anträge wurden auf Antrag der Abgeordneten Michael Hammer und Peter Mayer (beide V) mehrheitlich vertagt.
Abgeordneter Werner Neubauer (F) problematisierte das Verlangen der Grünen auf eine Fristhemmung bei Genehmigungsverfahren,
weil dies zur Ungleichbehandlung von Bürgern führen könnte. Das Zustellgesetz enthalte ohnedies
Bestimmungen für Empfänger von Behördenschriftstücken, die auf Urlaub sind, außerdem
bestehe die Möglichkeit eines Nachsendeauftrags an die Post.
Demgegenüber verteidigten die Abgeordneten Gabriela Moser (G) und Wolfgang Pirklhuber (G) mit Unterstützung
des Abgeordneten Rainer Widmann (B) bürgerfreundlichere Fristen bei umweltrelevanten Verfahren.
Bundesminister Nikolaus Berlakovich machte darauf aufmerksam, dass bei Umweltverträglichkeitsprüfungen
eine sechswöchige Frist für Einsprüche vorgesehen sei. Für Änderungen im Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetz
sei der Bundeskanzler zuständig.
Für den Umweltsenat sei zusätzliches Personal aufgenommen worden, teilte der Minister Abgeordneter Gabriela
Moser mit.
FPÖ macht sich für die Nutzung der Sonnenenergie stark
Schließlich vertagte der Umweltausschuss mehrheitlich Anträge des FPÖ-Abgeordneten Norbert Hofer,
die auf die Förderung der Solarenergie gerichtet waren. Darin verlangte Hofer nach dem Vorbild von Graz einen
bundesweiten Online-Dachkataster, um Hausbesitzern Entscheidungen für den Einsatz von Solarthermie und Photovoltaik
zu erleichtern. Um das große Potenzial der Elektrofahrzeuge bei der Verringerung der Luftschadstoffe und
der Reduktion der Mobilitätskosten zu nutzen, drängte Hofer zudem auf ein österreichweites Netz
an E-Tankstellen, konkret auch auf eine Elektro-Ladestation beim Parlamentsgebäude, auf dessen Dach bereits
eine Photovoltaikanlage installiert ist. Photovoltaikanlagen will Hofer auch auf Schuldächern errichten; die
dort erzeugten Strommengen sollen sichtbar gemacht werden, um das Umweltbewusstsein zu fördern. |