Gesteigerte Nachfrage aus China und Russland
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Europäische Union hat den Anteil der Agrarexporte im Jahr 2010 um 21%
steigern können. Wie die Kommission jetzt in Brüssel mitteilte, erreichte der Wert der Ausfuhren ein
Rekordniveau von Euro 91 Mrd. Damit sei die EU zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Nettoexporteur von Agrargütern
gewesen. 75% des Wertzuwachses werden auf eine Steigerung der Ausfuhrmenge zurückgeführt, die wiederum
eine stärkere Nachfrage abbildet, während 25% auf einen Anstieg der Preise bezogen werden können,
berichtet Dow Jones News.
60% der exportierten Ware sind fertige Endprodukte, w ovon für Wein mit 5% an der gesamten Agrarexport-Steigerung
der größte Zuwachs verzeichnet wird. Dabei profitierten die Agrarwarenexporteure in der EU von einer
steigenden Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Russland. Zudem halfen erhöhte Rohstoffpreise
der Staatengemeinschaft dabei, ihren Überschuss im Agrarhandel auf Euro 6 Mrd. auszudehnen.
EU profitiert von Dürre in Russland
Die EU sei nun der weltweit größte Agrarexporteur hinter den USA. Den weiteren Angaben nach kletterten
die Ausfuhren nach China und Hongkong um 50% nach oben, der Warenwert der Verkäufe an beide Destinationen
brachte jeweils mehr als Euro 1 Mrd. ein. Die größte wertmäßige Ausweitung habe sich jedoch
im Geschäft mit Russland ergeben. Dort stieg der Warenwert der Einfuhren aus der EU um knapp ein Drittel auf
Euro 2,2 Mrd., was Russland zum zweitgrößten Absatzmarkt nach den USA machte. Die extreme Dürre
in der Schwarzmeerregion, die sowohl Russland als auch die Ukraine dazu brachte, Exportrestriktionen für Getreide
zu verhängen, soll nach Einschätzung der Kommission den Weizenausfuhren der EU einen deutlichen Schub
verliehen haben. Die EU bleibt weiterhin der weltweit größte Importeur von Agrargütern. Die Importe
beliefen sich demnach wertmäßig auf Euro 83 Mrd. |