Tirol setzt verstärkt auf Sonnenenergie   

erstellt am
06. 05. 11

TIWAG verlängert Fotovoltaik-Aktion, tirolweite Solarlandkarte in Ausarbeitung
Innsbruck (lk) - Gleich zwei gute Nachrichten aus Tirol gibt es zum „Tag der Sonne“: Der Landesenergieversorger TIWAG verlängert seine erfolgreiche Fotovoltaikaktion, bei der private Fotovoltaik-Anlagenbetreiber ihren Überschussstrom um das rund Zweieinhalbfache des üblichen Marktpreises in das TIWAG-Stromnetz einspeisen können. Zudem arbeitet das Land Tirol im Rahmen eines EU-Projekts an einer tirolweiten Solarlandkarte zur verstärkten Nutzung von Sonnenenergie.

„Gerade nach den Ereignissen in Japan und der Diskussion um den verstärkten Umstieg auf erneuerbare Energien zeigen wir mit der TIWAG-Aktion und dem EU-Projekt, wie ernst es uns ist, erneuerbare Energien bestmöglich zu fördern. Dabei nimmt auch die Solarenergie in Tirol einen bedeutenden Stellenwert ein“, betonte Tirols Energiereferent LHStv Anton Steixner zum heutigen „Tag der Sonne“.

Tirol liegt auf der Sonnenseite
„Tirol hat im Bereich der Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne ein großes Poten- zial“, sieht Energiereferent Anton Steixner in der Sonne eine weitere erneuerbare Energiequelle neben der Wasserkraft, Biomasse und Umweltenergie/Erdwärme. Ziel müsse es sein, im eigenen Land alle Möglichkeiten einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Energieerzeugung zu nutzen.

„Dieser Verantwortung stellt sich auch der Landesenergieversorger TIWAG – etwa mit den nun auf unbestimmte Zeit verlängerten attraktiven Einspeisetarifen für Sonnenstrom“, freut sich LHStv Steixner. Die Einspeisetarife seien neben der Förderung des Klima- und Energiefonds sowie der Zusatzförderung durch das Land ein zusätzlicher Anreiz, auf Fotovoltaik zu setzen.

„Seit November 2009 bezahlen die TIWAG und die Tiroler kommunalen Energieversorgungsunternehmen für Überschussstrom, den private Fotovoltaik-Anlagenbetreiber in das Netz einspeisen, 15 Cent/kWh. Das ist fast das zweieinhalbfache des Tiroler Energiepreises von rund 6,5 Cent/kWh“, betonte dazu TIWAG-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer. Dieser erhöhte Vergütungssatz wird nun unter Widerrufvorbehalt auf unbestimmte Zeit verlängert.

Dass die Fotovoltaikaktion der Tiroler Energieversorger schon bisher auf großes Interesse gestoßen ist, zeigen die vorliegenden Zahlen: „Mit Ende April 2011 haben bereits 240 private Anlagenbetreiber einen Einspeisevertrag mit der TIWAG abgeschlossen“, konnte TIWAG-Vorstand Alfred Fraidl bilanzieren.

Solarlandkarte für Tirol und Südtirol
Mit einer exakten Solarkartierung kann nunmehr der Regionalentwicklungsverein regioL für die Klima- und Energiemodellregion Bezirk Landeck aufwarten. Auf dieser „Solarlandkarte“ wird unter anderem die mögliche Jahresenergiesumme für Dachflächen dargestellt.

„Das Land Tirol hat die feste Absicht, dieses gelungene Pilotprojekt der Solarkartierung auf das gesamte Land auszuweiten. In den nächsten drei Jahren soll auf Basis eines INTERREG-Projekts der Europäischen Union die Solarkartierung samt Veröffentlichung im Internet für jederman landesweit durchgeführt werden. Dadurch ist in Zukunft für alle Tirolerinnen und Tiroler ersichtlich, ob sich etwa ihre Wohnfläche oder ihr Haus für die Solarthermie- oder Fotovoltaiknutzung besonders gut eignet oder eben nicht“, kündigt LHStv Anton Steixner an.

Sonnenstadt Landeck
Die Projektleitung der Solarkartierung, die im Rahmen des LEADER-Programms der Europäischen Union unterstützt wurde, lag in den Händen von Gerhard Witting, Projektleiter und Bürgermeister von Pfunds: „Am Beispiel der bereits fertig kartierten Stadt Landeck ist die Solarlandkarte leicht erklärt: Die Stadt Landeck hat einen Dachflächenanteil von 49 Hektar. Davon wären rund 18 Hektar für die Nutzung von Solarenergie besonders gut geeignet."
     
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