Die Ameisen sind da!   

erstellt am
06. 05. 11

Innsrbuck (tiroler-landesmuseen) - Vom 6. Mai bis zum 29. Oktober zeigen die Tiroler Landemuseen die Sonderausstellung "Die Ameisen kommen" im Zeughaus. Neben einem Ameisenhaufen mit lebenden Tieren gibt es viel Wissenswertes über das komplizierte Sozialsystem der Tiere zu erfahren. Vor allem auch junge wissbegierige Forscher dürfen sich auf eine spannende und interessante Entdeckungsreise im und um das Zeughaus freuen während die Ameisen selbst ihre "Sommerfrische" im Zeughaus auf dem "kompliziertesten Ameisenhaufen Österreichs" genießen dürfen.

Am 05.05. hieß es im Zeughaus: "Die Ameisen kommen!" Bei der Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung machten nicht nur die extra aus Weer angereisten kleinen Forscher, große Augen.

PD Dr. Wolfgang Meighörner freute sich vor allem darüber, dass es sich bei dieser Ausstellung, um eine Ausstellung der Naturwissenschaftlichen Abteilung der Tiroler Landesmuseen handelt: "Unsere Naturwissenschaftler haben ja keine eigene Ausstellungsfläche, aber es ist uns wichtig auch Ihen einen Raum für die Präsentation Ihrer Forschung und Arbeit zu geben."

Dr. Gerhard Tarmann, Leiter der Naturwissenschatlichen Sammlung, wusste viel über die Ameisen und die Ausstellung zu erzählen: "Schließlich sind diese Tiere sehr interessant und nur wenige Menschen wissen wirklich viel über sie. In Tirol allein gibt es 90 verschiedene Arten von Ameisen, diese Lebewesen werden gerne unterschätzt." Der Ameisenhaufen der mitten in der Ausstellung seinen Platz gefunden hat und auf dem lebende Tiere bestaunt werden können, wurde von einer Fläche ins Zeughaus gebracht, auf welcher derzeit Bauarbeiten statt finden. "Er hätte dort ohnehin nicht bleiben können, damit sind die darin lebenden Ameisen sozusagen auf Sommerfrische im Zeughaus." Der Aufbau des Haufens hat die Naturwissenschaftler vor eine große Herausforderung gestellt: "Die Konzeption war knifflig, wir sehen hier den bestimmt kompliziertesten Ameisenhaufen Österreichs", war Tarmann überzeugt.
Die Ausstellung richtet sich vor allem an das junge Publikun, wie Dr. Angelika Schafferer, Leiterin der Besucherkommunikation, erklärte: "Wir bieten während der Dauer der Ausstellung jeden Samstag um 15 Uhr Kindeführugnen an und arbeiten auch intensiv mit Schulklassen aller Alterstufen." Mit der Neuen Mittelschule Weer gibt es darüber hinaus eine Kooperation, im Rahmen dieser eine Stundenvorberitung als Download auf der Website der Tiroler Landesmuseen zur Verfügung steht. Eine Klasse der Neuen Mittelschule Weer war auch extra für die Pressekonferenz angereist und versuchten sich gleich als Junior-Forscher. "Das ist es auch, was wir mit dem museumspädagogischen Angebot zu Sonderausstellung hier im Zeughaus schaffen wollen. Nämlich, einen Ort des Forschens und Erlebens", ferklärte Schafferer weiter.

Inforamtion zur Ausstellung "Die Ameisen kommen":
Ameisen sind in unserer Welt allgegenwärtig. Während die einen, sie als "Gesundheits- oder Waldpolizei" schätzen, sind sie den anderen nur lästig und als Plage verhasst. Doch was wissen wir eigentlich über diese Insekten und deren faszinierende Welt, die sich direkt vor unserer Haustüre befindet? Die Ausstellung findet Antworten auf diese Frage und mehr. Abseits von gängigen Klischees sollte das eine oder andere Aha-Erlebnis dazu führen, diese interessanten Kleinlebewesen mit anderen Augen zu sehen.

Im Fokus stehen in der Sonderausstellung heimische Ameisenarten. Sie liefert Erkenntnisse über das komplexe Sozialsystem der Ameisen, zeigt unterschiedliche Arten und gibt Aufschluss über deren Lebensweisen. Dabei eröffnen sich dem Besucher nicht nur spannende, sondern mitunter auch überraschende Einblicke, denn im Ameisenstaat finden sich durchaus menschliche Themen: Intrige, Raub, Versklavung, Krieg und Sucht.

Die viel zitierte Emsigkeit der kleinen Insekten wird in der Ausstellung live zu erleben sein. Ein Ameisenhaufen mit lebenden Tieren gewährt den Besuchern einen direkten Einblick in den organisierten und faszinierenden Alltag der Ameisen. Wie ist ihr Ameisenstaat organisiert? Wie funktioniert die Arbeitsaufteilung zwischen Königinnen, Arbeiterinnen und Männchen? Wie bauen Sie sich ihr Zuhause, den Ameisenhaufen, auf und wie funktioniert die Nahrungsbeschaffung? Die Antworten auf diese Fragen können die Besucher nicht nur erfahren sondern hautnah miterleben.
Die Ausstellung "Die Ameisen kommen" richtet sich vor allem auch an junge Museumsbesucher. In vielfältigen museumspädagogischen Aktionen können sich Kinder und Jugendliche mit ihren Familien oder im Klassenverband als Ameisenforscher versuchen, um so die aufregende Welt der Insekten kennen zu lernen. Fleißig, wie die Ameisen selbst, können die "kleinen Naturwissenschaftler" sich zum Beispiel die Ameisen unter dem Mikroskop einmal genauer ansehen oder rund um das Zeughause entdecken, welche Arten dort zu Hause sind. Zu diesem Zweck hat das Amt für Forst- und Landwirtschaft der Stadt Innsbruck in der Wiese vor dem Zeughaus, eigens Baumstämme bereit gestellt, damit die jungen Forscher dort die Insekten beobachten können.

Auch ein Werk von Peter Kogler wird in der Ausstellung gezeigt. Der in Wien lebende Tiroler Künstler entwickelt seit den 1980er Jahren ein äußerst reduziertes Repertoire von zeichenhaften Motiven, die er ausnahmslos am Computer generiert und mittels Siebdruck auf Tapeten oder Vorhänge überträgt oder als Computeranimation auf mehreren Paravents präsentiert. Ähnlich wie die von ihm immer wieder verwendeten Motive des menschlichen Gehirns oder der Röhre spiegelt auch die Ameise sein künstlerisches Konzept einer modulhaften rationalen und analytischen Sicht auf Strukturen von Netzwerken und Organismen wieder.

Der Großteil der Ausstellung wurde vom Niederösterreichischen Landesmuseum übernommen, einige Zusatzobjekte vom Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen. Für Tirol wurde die Ausstellung eigens umgebaut und um einen speziellen Teil über die Vielfalt der Ameisen und ihre Erforschung in Tirol sowie eine Kunstpräsentation von Peter Kogler ergänzt.

Musuemspädagogisches Angebot zur Sonderausstellung "Die Ameisen kommen".
Museumspädagogische Aktion für Kindergärten und Klassen bis zur 13. Schulstufe:
Für die jüngsten BesucherInnen stehen das Suchen und das Beobachten der Ameisen im Mittelpunkt. Ab der zweiten Schulstufe liegt der Schwerpunkt auf der Erforschung und Dokumentation der Insekten. SchülerInnen höherer Schulstufen untersuchen das soziale Verhalten im Ameisenstaat und vergleichen es mit menschlichen Handlungsweisen. Die Forschungswerkzeuge sind den unterschiedlichen Schulstufen angepasst. Das Angebot reicht von der Beobachten mit Becherlupe und Mikroskop bis zum Verfassen von Sozialstudien über die Waldameise und die Stadtameise rund um das Zeughaus. Dauer der museumspädagogischen Aktionen: 1,5 Stunden

Workshop für Schulen: "Haufenweise Ameisen"
Die Tiroler Landesmuseen als Bildungs- und außerschulische Erlebnisorte bieten in dieser Ausstellung projektorientierte Kooperationen mit Schulen an. Sie laden die Schulklassen im Vorfeld zu einer Studie ein, die das Vorkommen, die Häufigkeit, die Artenvielfalt der Ameisen rund um die Schule erforscht und dokumentiert. Für diese Forschungstätigkeit steht eine Stundenvorbereitung als Download auf der Website der Tiroler Landesmuseen bereit. Damit bieten sich den Schulklassen verschiedene Möglichkeiten für das selbständige Arbeiten an der Schule indoor und outdoor. Die Ergebnisse fließen in den Workshop im Museum ein, der das Wissen um die Ameise in der Ausstellung und im Freiland vertieft. Da der Workshop im Freien statt findet, sind wetterfeste Kleidung und Schuhe nötig. Dauer des Workshops 3 Stunden
     
Informationen: http://www.tiroler-landesmuseen.at    
     
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