Gespräche zwischen österreichischen und ungarischen Abgeordneten
Wien (pk) - Parallelen und Unterschiede bei der Handhabung der parlamentarischen Immunität in
beiden Ländern waren am 05.05. Gegenstand eines informativen Arbeitsgesprächs zwischen österreichischen
und ungarischen Abgeordneten aus dem Kreis des Immunitätsausschusses. György Rubovszky erklärte
seinen österreichischen Kollegen Funktionsweise und Aufgabenbereich des von ihm geleiteten Immunitätsausschusses
des ungarischen Parlaments, der auch die Agenden Unvereinbarkeit und Mandatsprüfung behandelt und derzeit
aufgrund des Antrags auf Aussetzung der Immunität des ehemaligen Regierungschefs Ferenc Gyurcsany im Mittelpunkt
besonderen Medieninteresses steht.
Auf österreichischer Seite informierten die Abgeordneten Hannes Weninger (S) und Walter Rosenkranz (F) über
die Rechtsgrundlagen und die praktische Anwendung der Immunität und sprachen auch die aktuelle Reformdebatte
an. Weninger, der das Gespräch leitete, ging davon aus, dass es noch in dieser Legislaturperiode zu einer
Neufassung und Neuinterpretation der Immunität kommen werde, und betonte, die berufliche Immunität sollte
nicht nur im Sinne der politischen Aussagen erhalten bleiben, es müsse auch sichergestellt werden, dass die
Abgeordneten ihre Tätigkeit frei ausüben können, ohne dabei Gefahr zu laufen, von großen Konzernen
und Lobbyingorganisationen verfolgt zu werden. Hinsichtlich der ebenfalls bevorstehenden Änderungen des Unvereinbarkeitsrechts
sprach Weninger von der Notwendigkeit, ein klares Signal der Transparenz und Offenheit hinsichtlich der Herkunft
der Politikereinkommen zu setzen. |