Temelin: Grüne fordern rasches Handeln von Faymann und Spindelegger
Wien (grüne) - "Angesichts der Katastrophe von Fukushima ist es mehr als zynisch, wenn die Temelin-Betreiber
von einer 'Marktlücke' bei Atomkraft sprechen und den Ausbau zweier weiterer Meiler beschleunigen wollen.
Dass nun zwei neue Reaktoren an Österreichs Grenze entstehen, ist inakzeptabel. Ich fordere Bundeskanzler
Faymann und Außenminister Spindelegger auf, im Interesse Österreichs umgehend zu reagieren", so
Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen zu den beschleunigten Ausbauplänen des Kraftwerks Temelin.
Der Atomkonzern CEZ wittert offenbar nun nach der geplanten Schließung der AKW in Deutschland eine Chance
und will diese zwei weiteren Reaktoren bauen, um den Strom zu exportieren.
Brunner erinnert an die zahlreichen Störfälle in Europa. Erst vorgestern ist im spanischen AKW Ascó
radioaktives Wasser ausgetreten. "Ein Super-Gau wie in Fukushima kann jederzeit auch in Europa passieren.
Auch Temelin hat gravierende Sicherheitsmängel, die im Melker Abkommen aus dem Jahr 2000 aufgelistet sind
und bis heute nicht behoben wurden. Anstatt dessen sollen nun noch schneller neue Reaktorblöcke gebaut werden",
so Brunner.
"Tschechiens Stromversorgung hängt nicht an diesen Reaktoren. Den Betreibern geht es nur darum, schnell
noch Profite mit einer sterbenden Technologie zu machen. Bei der Photovoltaik hat Tschechien schon gezeigt, dass
es sehr auf zukunftsfähige Engergieformen setzt. Jetzt muss dieser Kurs fortgesetzt werden", sagt Brunner.
"Wir werden alles daran setzen, dass es nicht nur zu einem Ausbaustopp kommt, sondern dass Hochrisikoreaktoren
endgültig vom Netz gehen", so Brunner. |