Wirtschaftsminister präsentierte Maßnahmenpaket für den Aufschwung: Innovationspotenziale
heben, Internationalisierung fördern, Investitionen unterstützen
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will den Aufschwung der österreichischen
Wirtschaft durch die gezielte Unterstützung des Strukturwandels forcieren. "Mit unserer Triple-I-Strategie
helfen wir den Unternehmen, sich zu erneuern und sich im internationalen Wettbewerb noch besser zu positionieren.
Dadurch werden Innovationspotenziale gehoben, Investitionen unterstützt und die Internationalisierung gefördert",
sagte Mitterlehner am 16.05. in einer Pressekonferenz mit Ewald Nowotny, dem Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank
(OeNB). "Die am Freitag von der EU-Kommission veröffentlichten Zahlen mit einer Wachstumsprognose von
plus 2,4 Prozent zeigen, dass wir am richtigen Weg sind und der Standort Österreich schon jetzt gut aufgestellt
ist. Wir müssen uns aber laufend weiterentwickeln, um konkurrenzfähig zu sein", so Mitterlehner.
Mitterlehner will daher vor allem den "international stark umkämpften" Innovationsbereich weiter
forcieren. "Wir müssen im internationalen Wettbewerb um so viel besser sein, wie wir teurer sind",
sagte Mitterlehner. Um noch mehr kleine und mittlere Unternehmen zum Einstieg in Forschung und Entwicklung zu motivieren,
wird ab Juni auf Initiative Mitterlehners ein zusätzlicher Innovationsscheck im Wert von je 10.000 Euro angeboten.
Der über die FFG vergebene Gutschein kann für den Zukauf von Leistungen wie Machbarkeitsstudien, Testverfahren,
Marktforschung sowie Produktentwicklungs- und Strategieberatung verwendet werden. Dazu kommt ein neuer Technologiescheck
im Wert von je 1.000 Euro für innovative Gründer, den diese bei der Austria Wirtschaftsservice (aws)
beantragen können und für Forschungs- oder Patentberatungen verwenden können. Ebenfalls ausgebaut
wird die Förderung für Kreativleistungen über einen neuen Kreativscheck im Wert von je 5.000 Euro
zur Umsetzung von Innovationen am Markt. Mitterlehners Ziel ist es, dass Österreich im EU-Vergleich zum "Innovation
Leader" aufsteigt und die Forschungsquote bis 2020 um einen Prozentpunkt auf 3,76 Prozent steigt.
Beflügelt wird der Aufschwung auch durch das positive Investitionsklima. "Wir haben den Durchhänger
der Krisenjahre aufgearbeitet, in der Wirtschaft herrscht eine ausgesprochen gute Stimmung", so Mitterlehner
unter Verweis auf Daten der Nationalbank. Demnach ist das Kreditwachstum seit März 2009 in Österreich
höher als im Euroraum, die Kreditzinsen gehören zu den niedrigsten in Europa. Die Investitionsquote liegt
schon seit 1996 höher als im Euroraum. Das Wirtschaftsministerium unterstützt diese positive Entwicklung
vor allem über die aws mit Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten und Haftungen. So liegt etwa der Zinsvorteil
eines erp-Kredites bei rund zehn Prozent der Kreditsumme. Insgesamt wird das Wachstum der Unternehmen allein 2011
mit einem Fördervolumen von bis zu einer Milliarde Euro unterstützt, wobei 98 Prozent der Leistungen
an KMU gehen. Schon im Vorjahr lösten diese Mittel ein Investitionsvolumen von über 2,5 Milliarden Euro
aus, wodurch rund 9.000 Arbeitsplätze geschaffen und 70.000 weitere gesichert wurden.
Darüber hinaus will Mitterlehner auch im Export den Strukturwandel vorantreiben. "Wir richten unsere
Internationalisierungs-Offensive verstärkt auf neue Märkte und neue Produkte aus. Durch eine stärkere
Diversifizierung können wir in den Wachstumsmärkten außerhalb der EU präsenter sein und dort
gleichzeitig mit Innovationen punkten", so Mitterlehner. "Bis 2020 wollen wir den Exportanteil der außereuropäischen
Märkte von derzeit rund 17 auf 30 Prozent steigern", so Mitterlehner. Großes Exportpotenzial bieten
aus Sicht Mitterlehners vor allem wissensbasierte Dienstleistungen, wie zum Beispiel IT- und Online-Services oder
hochwertige Planungsdienstleistungen. Allein im Vorjahr erzielten österreichische Unternehmen über wissensintensive
Dienstleistungen Exporterlöse im Wert von rund acht Milliarden Euro, das jährliche Wachstum lag hier
zuletzt bei durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr. |