|
||
100. Todestag von Gustav Mahler |
erstellt am |
|
Online-Ausstellung der Österreichischen Mediathek Wien (mediathek) - Am 18. Mai 2011 jährt sich zum 100. Mal der Todestag Gustav Mahlers (7.7.1860 bis 18.5.1911). Die Österreichische Mediathek des Technischen Museums Wien nimmt dies zum Anlass, eine Webausstellung mit Einspielungen von Sängern/innen des Hofopernensembles der Ära Mahler zu gestalten: Schellack-Aufnahmen der Jahre 1902 bis 1912 mit Leo Slezak, Anna von Mildenburg, Selma Kurz u.a.m. – online ab 18. 5. 2011 "Statt eines Ganzen, Abgeschlossenen, wie ich geträumt, hinterlasse ich Stückwerk, Unvollendetes: Wie es dem Menschen bestimmt ist." Mit diesen Worten verabschiedete sich Gustav Mahler von den "geehrten Mitgliedern der Hofoper" im Dezember 1907. Damit endete eine zehnjährige Ära, die mit Wagners Lohengrin am 11. Mai 1897 glanzvoll begann. Karl Kraus notierte am 16. Mai 1897: "Der neue Dirigent soll bereits so effektive Proben seiner Tatkraft abgelegt haben, dass schon fleißig gegen ihn intrigiert wird." Nach seiner offiziellen Ernennung zum Hofoperndirektor im Oktober 1897 begann Mahler mit unermüdlicher Energie die Hofoper zu erneuern. Szenisch - mit seinem kongenialen Partner Alfred Roller - und musikalisch. Er verjüngte das Ensemble und trieb seine Sänger/innen unerbittlich zu musikalischen und darstellerischen Leistungen, die seiner Vision des Gesamtkunstwerks Oper nahe kamen. Die an die Hofoper engagierten Sänger/innen waren durch die Arbeit mit Mahler geprägt. Namen wie Anna von Mildenburg, Erik Schmedes, Selma Kurz, Marie Gutheil-Schoder, Leo Slezak oder Richard Mayr stehen nicht nur für das damalige Hofopernensemble, sondern auch für eine Generation an Sänger/innen, die erstmals nicht nur am Abend live in der Oper zu hören waren, sondern deren Stimmen auch aufgezeichnet werden konnten. Mit der Schellack, die ab 1897/98 in Massenproduktion gegangen war, bot sich die Gelegenheit, dauerhaft, wenn schon nicht die Atmosphäre einer abendlichen Aufführungen, so doch die Interpretation der Künstler/innen sowie die Klangfarbe ihrer Stimmen einzufangen und für die Nachwelt festzuhalten. Aus rund 70 Mitgliedern bestand das Ensemble Mahlers, von etwas über 30 finden sich im Archiv der Österreichischen Mediathek Schellackaufnahmen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Wenn auch nicht von Mahler selbst dirigiert, so geben doch die Aufnahmen von Partien, die viele Sänger/innen mit Mahler selbst erarbeitet haben, einen Eindruck vom Gesangs- und Interpretationsstil dieser Zeit. Sie sind aber auch ein Spiegelbild des damaligen Musikgeschmacks: viel Wagner, daneben aber auch Mozart, italienisches Repertoire und die Grand Opera. Die Schellackaufnahmen wurden für die neue Webausstellung der Mediathek digitalisiert und behutsam restauriert. Ergänzt werden sie durch die Biografien der Sänger/innen sowie durch zeitgenössische Briefe und Kritiken. |
||
Informationen: http://www.mediathek.at | ||
zurück |