Chemischer Industrie in NÖ fehlen Fachkräfte   

erstellt am
16. 05. 11

St. Pölten (nöwpd) - Der Aufschwung der chemischen Industrie lässt erkennen, dass auch den 53 Betrieben dieses Industriezweiges in Niederösterreich die Fachkräfte fehlen. Den Grund dafür sieht Peter Untersperger, Obmann des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreich, in einer für die chemische Industrie unzureichenden Bildungspolitik sowie in den Einsparungen im Bildungs- und Universitätsbereich.

"Gerade weil die Anforderungen an die Ausbildung in der chemischen Industrie immer stärker wachsen, darf im Bildungs- und Universitätsbereich nicht am falschen Platz gespart werden. Der Chemieunterricht in den Schulen liegt defacto noch immer im Dornröschenschlaf. So wird kaum Interesse an Berufen der chemischen Industrie geweckt", stellt Untersperger kritisch fest.

Wichtig sei es auch, dass die Rahmenbedingungen für die Unternehmen nicht verschlechtert werden. So sei es angesichts steigender Rohstoffpreise dringend notwendig, Hürden, wie z.B. zusätzliche Belastungen unter dem Titel Ökostrom-Finanzierung, aus dem Weg zu räumen.

Im letzten Jahr haben die 53 Betriebe der chemischen Industrie in Niederösterreich mit 6.674 Mitarbeitern und 150 Lehrlingen Produkte im Wert von mehr als drei Milliarden Euro abgesetzt. Bekannte Namen sind u.a. die Sanitärtechnik-Firma Geberit in Pottenbrunn, der Erzeuger von Kunststoffrohren Pipelife in Wiener Neudorf, die Krems Chemie Chemical Services oder Österreichs größter Produzent von Lacken, die DuPont Performance Coatings Austria GmbH in Guntramsdorf.

Für die gesamte Chemische Industrie in Österreich und ihre rund 280 Betriebe war das Wirtschaftsjahr 2010 ein sehr erfolgreiches. Der Produktionswert ist um 16 Prozent auf rund 14,2 Milliarden Euro gestiegen. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich um 1.000 Personen auf 41.700 Beschäftigte. Auch die Lehrlingszahl nahm um über 100 Jugendliche auf 1.689 zu.
     
Informationen: http://www.fcio.at    
     
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