Weltweit leistungsstärkste Windkraftanlagen in Potzneusiedl   

erstellt am
16. 05. 11

Niessl: "Andere reden von der Energiewende, das Burgenland hat sie vor zehn Jahren eingeleitet."
Potzneusiedl (blms) - Mit dem Spatenstich für den Windpark Potzneusiedl fiel an 13.05. der Startschuss zur zweiten burgenländischen Wind-Initiative. Zwei Enercon-Anlagen des Typs E 126 werden in Potzneusiedl errichtet. Mit einer Leistung von 7,5 MW und einer Jahresproduktion von 14.200.000 kWh sind die High-Tech-Anlagen die weltweit leistungsstärksten Windenergieanlagen. Über 4000 Haushalte kann eine dieser Hochleistungsanlagen mit Ökostrom versorgen. „Wir wollen zumindest so viel Strom im Land aus erneuerbaren Energien erzeugen wie das Jahr über hier verbraucht wird. Aber warum soll das Burgenland nicht Stromexportland werden. Das Burgenland ist seit vielen Jahren atomstromfrei. Das hat etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun. Andere reden von der Energiewende, das Burgenland hat sie vor zehn Jahren eingeleitet. Ich sage: Nicht reden, sondern umsetzen!“ Im Burgenland drehen sich heute 206 Windenergieanlagen, 138 mit einer Leistung von 242 MW gehören der Bewag Tochter Austrian Wind Power. Behördenverfahren für weitere 200 MW Windenergie sind abgeschlossen und in den nächsten drei Jahren sind Investitionen von rund 350 Millionen Euro geplant.

Die Hälfte des im Burgenland verbrauchten Stroms wird derzeit aus Windenergie erzeugt. Dieser Anteil wird sich bald erhöhen. Denn mit dem Spatenstich zum Windpark Potzneusiedl startet die BEWAG die zweite Ausbaustufe ihrer Windenergie-Initiative. Zwei Enercon-Anlagen des Typs E 126 errichtet. Mit einer Leistung von 7,5 MW sind die High-Tech-Anlagen die weltweit leistungsstärksten Windenergieanlagen. „Jede dieser Hochleistungsanlagen kann über 4.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen“, erklärt Enercon-Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer. Eine der beiden Anlagen soll auch als Forschungsstation betrieben werden. Lütkemeyer: „Das sind die ersten Anlagen dieser Größe die wir außerhalb Deutschlands im Binnenland errichten. Die Forschungsergebnisse werden herangezogen, um die Weiterentwicklung der Stromproduktion mit Windenergie voranzutreiben. Die Ergebnisse können dann sofort von Austrian Wind Power verwendet werden um damit die Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen noch weiter zu steigern. Austrian Wind Power ist eine Tochter der Bewag. Sie betreibt 138 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 242 MW. Bis dato haben die Anlagen der Bewag Gruppe rund 3,4 Mrd. kWh produziert.

„Das Ziel des Landes ist klar“, so Landeshauptmann Niessl. Wir wollen in Zukunft zumindest so viel Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, wie im Land verbraucht wird. Warum soll das Burgenland nicht Stromexportland werden. Das Burgenland wird so Öko-Land Nummer eins in Europa! Die BEWAG ist bei diesem Vorhaben unser wichtigster Partner.“ Es sei wichtig, dass man im Burgenland keinen Atomstrom verwenden müsse, so Niessl. Man erzeuge derzeit bereits 60 Prozent des gesamten Strombedarfs selbst aus erneuerbarer Energie im Burgenland. Vor zehn Jahren seien es nur drei Prozent gewesen. Niessl: „Die neuen Windräder sind ein weiterer Schritt zur Stromautarkie.“

Investitionen von 350 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren
„Behördenverfahren für weitere 200 MW Windenergie sind abgeschlossen, Turbinenlieferungen sind vertraglich gesichert und in den nächsten drei Jahren Investitionen von rund 350 Millionen Euro geplant. Ein Drittel davon bleibt an Wertschöpfung in der Region“, betont Bewag-Vorstandsprecher Michael Gerbavsits. „Wir schaffen dadurch auch zusätzliche Arbeitsplätze im Burgenland."

„Wenn alle geplanten Windparks in Betrieb sind, wird die Einspeiseleistung rund 1.000 MW betragen. Das entspricht der Leistung von etwa fünf Donaukraftwerken“, ergänzt Gerbavsits Vorstandskollege Reinhard Schweifer. Für die Bewag sei es wichtig, nicht nur Strom zu liefern, sondern mit der Windkraft auch selbst erzeugen zu können, so Schweifer. Man habe jetzt die Möglichkeit, in großem Umfang Energie zu erzeugen.

Auch Tourismus-Landesrätin Michaela Resetar begrüßt diese Pläne: „Wind und Sonne sind einerseits kostenlos verfügbare Rohstoffe, die nachhaltig wertvolle Energie liefern, prägen aber auch die Tourismuszukunft unseres Landes. Die Region Neusiedler See mit rund 1,4 Mio. Nächtigungen im Jahr erhält durch den Ökotourismus und die Windkraft einen neuen Impuls."
     
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