Regionaler Bildungsplan Steiermark
Graz (lk) - Die steirische Landesregierung hat am 12.05. die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum
"Regionalen Bildungsplan Steiermark" präsentiert. Ziel ist eine gemeinsame Bildungsoffensive, die
durch die Zusammenarbeit aller am Bildungswesen Beteiligten, insbesondere der Schulpartner, die Bildungsergebnisse
verbessert. Mithilfe des Regionalen Bildungsplanes soll sich die Steiermark zu einem Bildungsvorzeigeland entwickeln
- vom Kindergarten bis zu den Universitäten und Fachhochschulen, so die Reformpartner Landeshauptmann Franz
Voves und Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer.
LH Voves: "Kinder und junge Menschen sind in den Vordergrund zu rücken, denn deren Wissen ist das wichtigste
Kapital für unsere Zukunft! Wir gehen dieses wichtige Reformprojekt mit ganz klaren Zielvorgaben an und stehen
als politischer Lenkungsausschuss jederzeit zur Verfügung."
LH-Stv. Schützenhöfer: "Es reicht nicht, Schule zu verwalten, Schule ist zu gestalten. Mit diesem
Regionalen Bildungsplan soll eine Art Qualitätsrahmen für die steirische Bildungspolitik entstehen. Wichtig
ist auch, dass Land und Landesschulrat mit einer Zunge sprechen. Das war nicht immer so."
"In drei Arbeitspaketen - Standortoptimierung in den Regionen, bildungspolitische Innovationen und pädagogische
Schulentwicklung - soll der Bildungsplan bis Sommer 2012 erstellt werden", betonte Schullandesrätin Elisabeth
Grossmann. Begonnen haben die Arbeiten bereits im April 2011, nachdem die steirische Landesregierung am 14.4. mit
Mehrheit beschlossen hat, dass der gemeinsam zu erarbeitende Regionale Bildungsplan Steiermark "einerseits
bedarfsgerechte Schulstrukturen unter Berücksichtigung der topografischen und demografischen Gegebenheiten
enthalten sowie andererseits die inhaltliche Qualität der bildungspolitischen und pädagogischen Arbeit
absichern bzw. unterstützen soll (z. B. Sprachberatung, Schulsozialarbeit, Berufsorientierung, Neue Mittelschule)".
Der Regionale Bildungsplan umspannt alle Bildungsbereiche: angefangen von elementarer Bildung, Musikschulen, allgemeinen
und berufsbildenden Pflichtschulen, land- und forstwirtschaftlichen Schulen, allgemein bildenden höheren sowie
berufsbildenden mittleren und höheren Schulen bis hin zur Erwachsenenbildung. Da diese bildungspolitische
Initiative somit auch Bereiche betrifft, die in die Gesetzgebungs- und Vollzugskompetenz des Bundes fallen (z.
B. Bundesschulen, pädagogische Aufsicht, Lehrplan- bzw. Unterrichtsfragen), ist die Einbindung der Bundesschulbehörde
- Landesschulrat für Steiermark - erforderlich. In den bereits stattgefundenen Vorgesprächen haben der
amtsführende Präsident des Landesschulrates Wolfgang Erlitz und Vizepräsidentin Elisabeth Meixner
ihre Mitwirkung zugesichert. Sie gehören nun neben LH Franz Voves, LH-Stv. Hermann Schützenhöfer
und LR Elisabeth Grossmann auch der politischen Steuerungsebene an. Erlitz betonte, ein qualitativ hochwertiges
und leistbares Bildungssystem sicherstellen zu wollen und dass der Bildungsplan Antworten auf Herausforderungen
wie die Integration von Migrantenkindern oder den Ausbau ganztägiger Schulformen geben müsse. Seine Stellvertreterin
Meixner sagte: "Wir müssen mit intelligenten Projekten auf demografische und topografische Herausforderungen
reagieren. In anderen Bundesländern wurden beispielsweise mehrere Schulen unter eine einheitliche Leitung
gestellt." Koordiniert werden die Arbeitspakete von der operativen Steuerungsgruppe, die von Albert Eigner,
Leiter der FA6B Pflichtschulen, und Landesschulinspektor Hermann Zoller geleitet wird.
Arbeitspaket 1: Standortoptimierung in den Regionen
- Schulen in Bundeskompetenz
- Schulen in Landeskompetenz
- Schnittstellen
Vorschulische Erziehung, APS (Allgemeinbildende Pflichtschulen), NMS (Neue Mittelschule), 9. Schuljahr, ganztägige
Schulformen, Musikschulen, etc.
Arbeitspaket 2: Bildungspolitische Innovationen
Grundschule, Gestaltung der Sekundarstufe I (NMS),Berufsorientierung, 9. Schuljahr, ganztägige Schulformen,
Schulabbrecher, Erwachsenenbildung (Berufsmatura, Kolleg), etc.
Arbeitspaket 3: Pädagogische Schulentwicklung
Kompetenzorientierung, Neue Lernformen, Bildungsstandards, Neue Reife- und Diplomprüfung, Diversity (Bildung
für besondere Bedürfnisse) individuelles Lernen, etc.
Bei allen Arbeitspaketen ist angedacht, sowohl externe Experten als auch Interessensvertreter (Städtebund,
Gemeindebund, AK, Wirtschaftskammer, Eltern- und Schülervertreter ...) beizuziehen. Erkenntnisse und Teilergebnisse
bei den nun laufenden Arbeiten am Bildungsplan sollen in den jeweiligen Regionen kontinuierlich umgesetzt werden.
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