Energiearmut beschränkt Entwicklung   

erstellt am
12. 05. 11

Staatssekretär Wolfgang Waldner nimmt an hochrangiger UN-Konferenz über die am wenigsten entwickelten Länder in Istanbul teil
Wien (bmeia) - Diese Woche findet in Istanbul die vierte Konferenz der Vereinten Nationen über die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) statt, an der zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Regierungsmitglieder, hochrangige Vertreter von internationalen Organisationen, Nicht-Regierungsorganisationen und der Privatwirtschaft teilnehmen. Österreich ist durch eine Delegation unter Leitung von Staatssekretär Wolfgang Waldner vertreten. Die dritte Konferenz der VN über die LDCs wurde 2001 in Brüssel abgehalten.

„Eine besondere Herausforderung für die LDCs ist die Überwindung der extremen Energiearmut, welche ihre Entwicklungsperspektiven besonders beschränkt“, betonte Staatssekretär Waldner in seiner heutigen Erklärung vor dem Plenum der Konferenz. Die österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Kampagne der Vereinten Nationen für universellen Energiezugang und Erhöhung der Energieeffizienz bis 2030 und fördert eine Reihe von Energieprojekten in LDCs in Afrika, in Bhutan und in den pazifischen Small Island Developing States. „Mit dem zweiten Wiener Energieforum Mitte Juni 2011 möchte Österreich einen zusätzlichen maßgeblichen Beitrag im Bereich Energie und Entwicklung leisten“, so Waldner weiter.

Nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung ohne Einbeziehung der Frauen kann keinen Erfolg haben. „Die österreichische Entwicklungszusammenarbeit misst der Geschlechtergleichheit und der Ermächtigung von Frauen besondere Bedeutung bei“, betonte Staatssekretär Waldner. Österreich hat daher gemeinsam mit der luxemburgischen Regierung und dem Kapitalentwicklungsfond der Vereinten Nationen bei der LDC-IV-Konferenz einen Side Event über die Stärkung der wirtschaftlichen Position von Frauen in der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern organisiert. „Die große Expertise des österreichischen Panelisten, BM a.D. und ehemaliger EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler, wird die Diskussion besonders bereichern“, so Staatssekretär Waldner abschließend.

Die derzeit 48 LDCs mit einer Bevölkerung von über 880 Millionen sind eine Kategorie von Staaten die von den Vereinten Nationen als besonders benachteiligt eingestuft werden. Aus diesem Grund gewährt die EU den LDCs eine tarif- und quotenfreie Einfuhr von Gütern und Begünstigungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO). Seit Einrichtung der LDC-Kategorie im Jahre 1971 gelang bislang aber nur drei Staaten der Aufstieg in die Gruppe der MIC – Middle Income Countries (Botswana, Kap Verde und Malediven).
     
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