Zwei Bundesländer und ein Ziel   

erstellt am
12. 05. 11

LH Dörfler und LR Edlinger-Ploder bei Innoregio Süd-Innovationsgesprächen
Klagenfurt (lpd) - In Klagenfurt fanden am frühen Abend des 10.05. die 2. Innovationsgespräche der Innoregio Süd der Bundesländer Steiermark und Kärnten auf Einladung der Industrieellenvereinigung Kärnten und Steiermark statt. IV- Kärnten Präsident Otmar Petschnig und sein steirischer Kollege Jochen Pildner-Steinburg konnten auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler und die steirische Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder begrüßen.

In seinem Impulsreferat beleuchtete Dörfler den Wert und die Chancen von überregionalen Kooperationen. Er betonte dabei, dass es zwischen den beiden Bundesländern bereits viele Gemeinsamkeiten gäbe. "Käsnudeln und Kernöl treffen sich immer gerne", meinte er launig bei seiner Einleitung. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Schulterschluss beider Bundesländer für die Errichtung des Koralmtunnels. "Wenn beide Bundesländer in Wien nicht Druck gemacht hätten, gäbe es den Tunnel nicht".

Eine große Rolle bei der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit spielt für den Landeshauptmann künftig auch die Euregio "Senza Confini" mit Friaul-Julisch Venetien, dem Veneto, Slowenien, zwei kroatischen Gespanschaften und vielleicht der Steiermark. "Das wäre ein vitales Miteinander an der Oberen Adria", so Dörfler.

Als Forschungs-, Technologie- und Innovationsstandort ist Kärnten für den Landeshauptmann mehr als wahrnehmbar. Betrug die Forschungsquote 1993 gerade einmal 0,42 Prozent, nähert sie sich derzeit mit 2,44 Prozent des BIP dem drei Prozent Ziel der EU. 2010 flossen 38,3 Millionen Euro an Forschungsmitteln nach Kärnten. Der Landeshauptmann nannte in diesem Zusammenhang den Lake Side Park in Klagenfurt, in dem bereits über 1.000 Forscher und Entwickler tätig sind.

Als den Aufgabenbereich der Forschung und der Zukunft sieht Dörfler die Umweltmobilität. In Zeiten knapper Budgets müssten Bildungs- und Forschungsstandorte intelligent platziert werden und sich regional als auch überregional ergänzen. Er hob dabei die Kooperation des Landes im Bereich der E-Mobilität mit Mercedes hervor und berichtete über das neue Schichtausbildungssystem der Firmen Mahle-Bosch und der HTL in Wolfsberg.

Klare Worte fand der Landeshauptmann auch zur langatmigen Bildungsdiskussion. "Nach endlosen Debatten sind nun endlich Weichenstellungen vorzunehmen, denn ohne eine bessere Bildung wird es auch kein Weiterkommen in der Forschung geben".

Für die steirische Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder ist es beiden Bundesländern in den letzten Jahren gelungen, Systeme zu entwickeln die miteinander kooperieren. Sie plädierte auch dafür, in beiden Bundesländern den Wettbewerb in der Forschung zu forcieren. "Wir brauchen wieder kritische und gut ausgebildete Massen und noch mehr regionale Kooperationen in diesem Bereich". Edlinger-Ploder verhehlte auch nicht, dass Österreich ein Wissenschaftsfeindliches Land sei. "Wir haben zwar starke Universitäten mit tollen Leistungen, uns fehlen aber die Schüler und Studenten. Die besten Human Ressourcen seien zu bündeln, auszubilden, in die Welt zu schicken und auszutauschen, lautete ihre Appell.
     
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