Pilotprojekt im Bereich lebende Fremdsprachen wird gut angenommen
Wien (pk) - In den Schuljahren 2013/14 und 2014/15 soll die standardisierte, kompetenzorientierte
Reifeprüfungen an Allgemein- und Berufsbildenden Höheren Schulen eingeführt werden. Angesichts der
tiefgreifenden Veränderungen, die dieser Schritt mit sich bringe, gelte es aber schon heute in einen breit
angelegten Implementierungsprozess einzutreten, der es ermögliche, die diesbezüglichen Maßnahmen
einer Überprüfung zu unterziehen, heißt es im Bericht der Unterrichtsministerin betreffend den
Entwicklungsstand der standardisierten, kompetenzorientierten, schriftlichen Reife- und Diplomprüfung, der
dieser Tage dem Parlament zugeleitet wurde.
Dieser beinhaltet neben einem Überblick über die in den Fächern Deutsch, Latein, Griechisch und
Mathematik zu setzenden Maßnahmen auch Fakten zur logistischen Organisation und die Ergebnisse der AHS-LehrerInnenbefragung
zum Pilotprojekt standardisierte Reifeprüfung in den lebenden Fremdsprachen, dem im Zuge des Implementierungsprozesses
besonderer Stellenwert beigemessen wird.
308 Schulen nehmen freiwillig am Schulversuch teil
Seit dem Matura-Haupttermin 2007/08 erhalten alle österreichischen AHS-LehrerInnen die Möglichkeit,
die standardisierte, kompetenzorientierte Reifeprüfung im Bereich der lebenden Fremdsprachen durchzuführen.
Die Zahl der freiwillig am Pilotprojekt teilnehmenden Bildungseinrichtungen stieg seitdem von 59 auf 308. Damit
konnten zum Haupttermin 2009/10 88% aller Allgemeinbildenden Höheren Schulen und 16.501 SchülerInnen
erreicht werden, heißt es im Bericht. Der logistische Aufwand nähere sich damit zunehmend den realen
Zukunftsszenarien an.
Im Rahmen der seit Beginn des Schulversuchs durchgeführten Befragungen der teilnehmenden LehrerInnen habe
man Stärken und Schwächen des Erprobten feststellen können. Diese Erkenntnisse nehmen laut Bericht
direkten Einfluss auf die künftige Gestaltung und organisatorische Durchführung.
Die Ergebnisse der Befragungen zum Haupttermin 2009/10 stellen der standardisierten Reifeprüfung in den lebenden
Fremdsprachen ein durchaus gutes Zeugnis aus: 56% der teilnehmenden LehrerInnen hielten die erzielten Ergebnisse
in den Bereichen Hör- und Leseverständnis mit jenen vergleichbar, die die SchülerInnen bislang erzielt
hatten. Im Bereich Sprachverwendung verzeichneten knapp 18% der Befragten eine konstante Leistung, 73% attestierten
sogar eine Verbesserung.
Die Qualität der vom BIFIE zur Vorbereitung und Durchführung der standardisierten Reifeprüfung angebotenen
Informationsmaterialien bewerteten knapp 80% der befragten LehrerInnen mit "Sehr gut" oder "Gut".
Außerdem stieß das Layout der Prüfungsunterlagen und die Tonqualität der Audio-CDs auf fast
durchgängige Zustimmung.
Von der Möglichkeit, die Hotline der Universität Innsbruck im Zuge der Korrekturarbeit zu kontaktieren,
machten im Befragungszeitraum knapp 17% der LehrerInnen Gebrauch, was einem Rückgang um fast 50% gegenüber
dem Vorjahr gleichkommt. Der Anteil jener, die sich der Online-Hilfe bedienten stieg hingegen auf 43%.
Die Bereitstellung umfangreicherer Übungsmaterialien und Beispielsammlungen, die vorzugsweise als Download
abrufbar sein sollten, wurde von den Befragten besonders häufig gefordert. Die bereits vorhandenen Materialien
erhielten durchwegs gute Beurteilungen.
2011: Schwerpunkt liegt auf Entwicklung der Feldtestungslogistik
Was den organisatorischen Rahmen anbelangt, gelte es 2011 an der Entwicklung einer umfassenden Feldtestungslogistik
zu arbeiten und zusätzliche 750 TestadministratorInnen auszubilden. Weitere Schwerpunkt bildeten die Implementierung
einer gesicherten Internetplattform zur Erstellung, Überarbeitung und Speicherung der Testaufgaben sowie die
Ausbildung von Approbationskommissionen für alle Fächer.
Außerdem gebühre der Optimierung der Geheimhaltungs- und Sicherheitsmaßnahmen, der Bereitstellung
und Absicherung von Support und Notfallszenarien sowie der Konzeption eines umfassenden Evaluationskonzepts besonderes
Augenmerk. |