Anhaltender Aufwärtstrend der industriellen Erzeugerpreise   

erstellt am
20. 05. 11

…im März 2011: +5,4% gegenüber März 2010
Wien (statistik austria) - Der Index der Erzeugerpreise der Industrie, EPI 2010, erreichte nach Mitteilung von Statistik Austria im März 2011 103,6 Punkte und stieg somit um 5,4% gegenüber dem Vorjahresmonat an. Dies ist die höchste Teuerungsrate seit Bestehen der Erzeugerpreisstatistik. Im Februar 2011 und Jänner 2011 betrug die Jahresveränderungsrate +5,3% bzw. +5,2%.

Im 1. Quartal 2011 registrierten die industriellen Erzeugerpreise eine positive Entwicklung, die monatliche Preissteigerung lag im Jänner 2011 bei 0,5%, im Februar 2011 bei 0,4% und im März 2011 bei 0,7%. Gegenüber dem 4. Quartal 2010 zogen die Preise um 1,5% an und gegenüber dem 1. Quartal 2010 um 5,3%.

Hauptpreistreiber waren Vorleistungsgüter (+8,2% gegenüber März 2010)
Starke Teuerungen für Vorleistungsgüter (+8,2%) ließen den Erzeugerpreisindex im März 2011 um 5,4% anwachsen. Im Februar 2011 betrug der durchschnittliche Preisanstieg für Vorleistungsgüter 8,1% und im Jänner 2011 8,2%. Vor allem die Produktgruppen "Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen" (+20,2%), "chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform" (+22,1%) sowie "Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" (+21,6%) befanden sich im März 2011 auf einem hohen Niveau und beeinflussten daher den Indexanstieg für Vorleistungsgüter stark. Das höchste Plus verzeichnete die Produktgruppe "textile Spinnstoffe und Garne", die im Schnitt um 32,0% mehr als im Vergleichsmonat März 2010 kostete. Verbilligungen gab es für "elektronische Bauelemente und Leiterplatten" (-1,8%) sowie "Schneidwaren, Werkzeuge, Schlösser und Beschläge aus unedlen Metallen" (-0,7%).

Deutlich gestiegen sind im März 2011 auch die Preise für Energie, die im Jahresabstand um durchschnittlich 10,0% teurer wurden und gegenüber dem Vormonat Februar 2011 um 2,8% anzogen. Die Jahresteuerung lag im Februar 2011 bei 8,2% und im Jänner 2011 bei 8,1%. Die Preise für "Dienstleistungen der Wärme und Kälteversorgung" erhöhten sich im März 2011 um 9,2% und für "elektrischen Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung" um 3,8%.

Einen positiven Preistrend verzeichneten im 1. Quartal 2011 ebenfalls Konsumgüter (März 2011: +1,5%, Februar 2011: +1,9%, Jänner 2011: +1,6%), die erstmals seit zwei Jahren wieder eine Jahresteuerung von 1,5% erreichten bzw. diese Marke sogar leicht überschritten. Zurückzuführen ist dieser Anstieg im März 2011 überwiegend auf die Preissteigerungen für Nahrungsmittel, wie "Pflanzliche und tierische Öle und Fette" (+37,3%), "Milch und Milcherzeugnisse" (+9,1%) sowie "Obst- und Gemüseerzeugnisse" (+3,1%).

Kurzfristvergleich: Teuerung vor allem in den Bereichen Energieversorgung und der Herstellung von chemischen Erzeugnissen
Der Indexanstieg von 0,7% gegenüber Februar 2011 resultierte überwiegend aus den steigenden Preisen in der "Energieversorgung" (+1,6%) sowie der "Herstellung von chemischen Erzeugnissen" (+1,7%). Im Monatsvergleich sanken hingegen die Preise für die "Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus" sowie die Preise für die "Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen" um jeweils 0,8%.
     
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