Militärische Infrastruktur bleibt in jedem Bundesland erhalten - Regionale Verbundenheit
und territoriale Ausgewogenheit wesentlich - Darabos hat Verständnis für Sorgen der Länder
Wien (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat im Rahmen der Landeshauptleute- Konferenz in Bad
Hall seine Präferenz für ein Profi-Heer bekräftigt. Wesentliche Aufgaben wie der Katastrophenschutz
könnten mit seinem bevorzugten Modell noch besser bewältigt werden, weil für diese Einsätze
ausschließlich bestens ausgebildete Spezialisten herangezogen werden. Auch die erforderliche Einsatzstärke
des Bundesheeres könne durch das Modell eines Profi-Heeres samt den erforderlichen Reserven auf jeden Fall
aufgebracht werden, unterstrich Darabos. Der Minister versicherte außerdem, dass es auch künftig in
allen Bundesländern Kommanden, Truppen und Standorte des Österreichischen Bundesheeres geben wird. "Mir
ist bewusst, dass es gerade in der Standtortfrage Sorgen in den Ländern gibt. Ich kann aber garantieren, dass
in jedem Bundesland militärische Infrastruktur erhalten bleibt", so Darabos.
Die künftig erforderlichen Einsatzstärken des Bundesheeres - 12.500 Soldaten zur Bewältigung der
Inlandsaufgaben und 1.100 für Auslandseinsätze - würden mit einem Profi-Heer zu 100 Prozent gewährleistet,
erklärte der Minister. Dabei würde, neben zirka 15.000 Berufs- und Zeitsoldaten, die künftige Profi-Miliz
in der Stärke von etwa 9.300 Soldaten gerade zur Bewältigung der Herausforderungen im Inland einen wesentlichen
Faktor darstellen. "Diese Kräfte werden zu einem überwiegenden Anteil in regionale Strukturen eingebettet
sein und im Katastropheneinsatz durch die Militärkommanden in den Bundesländern geführt", hielt
Darabos fest. Insgesamt würden - wie auch bisher - 10 Territorialbataillone und neun Pionierkompanien verfügbar
sein.
Er sei sich dessen bewusst, dass für die Landeshauptleute vor allem der Katastrophenschutz in ihren Ländern
ein wesentliches Anliegen darstellt, so der Minister weiters. Aber, wie auch in anderen Bereichen, werde es auch
hier mehr Professionalität in der Aufgabenerfüllung geben. Denn in seinem Modell bleiben die drei schon
heute bestehenden Pionierbataillone als spezialisierte Kräfte für diese Aufgabe erhalten - "wobei
diese im Gegensatz zu heute ausschließlich aus Berufs- und Zeitsoldaten und damit über höchstprofessionelle
Pioniere bestehen würden", machte Darabos deutlich. Hinzu kämen auch noch die Kräfte der Profi-Miliz.
Natürlich würde es bei so einer weitreichenden Umstellung des Wehrsystems auch zu einer Anpassung der
Infrastruktur kommen - "denn sonst brauche ich keine Reform anzugehen", stellte der Minister klar. Er
werde jedoch an die Standortfrage zu gegebener Zeit mit höchster Sensibilität herangehen und alle Entscheidungen
nach den Parametern regionale Verbundenheit und territoriale Ausgewogenheit treffen, so Darabos. Großes Potential
für Verkäufe und Zusammenlegungen sieht der Minister dabei vor allem in Wien.
Er sei nach der Ausarbeitung sachlich fundierter Modelle durch den Generalstab und nach einer Vielzahl von Gesprächen
mit seinen europäischen Amtskollegen sowie mit in- und ausländischen Experten zu der Überzeugung
gelangt, dass "ein Profi-Heer für die Sicherheit Österreichs das tauglichste Modell darstellt",
erklärte Darabos. "Und ich werde weiterhin meine Meinung in diese Richtung vertreten und lade Sie ein,
sich konstruktiv am weiteren Diskussions- und Bearbeitungsprozess zu beteiligen", so der Minister in Richtung
Landeshauptleute. |