Wien (statistik austria) - Im Jahr 2010 betrug der Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland insgesamt
+27.695 Personen. Damit erhöhte sich die Zuwanderung gegenüber dem Vorjahr um fast 40% (2009: +20.596
Personen). Der Anstieg des Wanderungsgewinns ist insbesondere auf eine Zunahme der Zuzüge aus Südosteuropa
zurückzuführen. Für 2010 zeigt die von Statistik Austria aus den Daten des Zentralen Melderegisters
erstellte Wanderungsstatistik insgesamt 114.398 Zuzüge aus dem Ausland und 86.703 Wegzüge in das Ausland.
Der Saldo bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war mit -4.163 dem langjährigen Trend
entsprechend auch im Jahr 2010 negativ. Der Wanderungssaldo der nicht-österreichischen Staatsangehörigen
belief sich hingegen auf +31.858 Personen und war somit um rund ein Viertel höher als 2009 (+25.696 Personen).
Etwa 70% des Wanderungsgewinns bei den nicht-österreichischen Staatsangehörigen entfielen auf Bürgerinnen
und Bürger der EU (absolut +22.443 Personen). Die zahlenmäßig mit Abstand größte Gruppe
waren dabei Deutsche (+7.779 Personen), gefolgt von rumänischen (+5.177) und ungarischen (+2.350) Staatsangehörigen.
Ebenfalls bedeutsam waren die Wanderungsgewinne mit Bulgarien (+1.361 Personen) und Polen (+1.083). Mehr als die
Hälfte (54%) der Zuwanderer aus der EU stammte aus den seit 2004 beigetretenen zwölf Staaten (Tabelle
1).
Der Wanderungssaldo mit Nicht-EU-Staaten entsprach 2010 mit +9.415 Personen weitgehend dem Niveau des Vorjahres
(+9.347). Fast zwei Drittel der Netto-Zuwanderung von Drittstaatsangehörigen entfielen auf europäische
Staatsangehörige, insbesondere aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten ausgenommen Slowenien (+3.631), aus
der Türkei (+1.375 Personen) sowie der Russischen Föderation (+590). Bedeutsam war zudem der Wanderungsgewinn
bei Angehörigen asiatischer Staaten (+2.288 Personen), der allerdings im Vergleich zu 2009 (+3.582) einen
starken Rückgang aufwies. Auch der Wanderungsgewinn mit Afrika halbierte sich auf +431 Personen (2009: +808).
Entgegen dem Trend der Vorjahre zeigte sich somit bei den Wanderungssalden mit den Nicht-EU-Staaten eine Verschiebung
zu europäischen Staatsangehörigen.
Knapp 40% der ausländischen Bevölkerung sind EU-Staatsangehörige
Am 1. Jänner 2011 lebten 927.612 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich.
Dies entspricht laut Statistik Austria 11,0% der Gesamtbevölkerung und einem Plus von 32.468 Personen im Vergleich
zum Vorjahr.
Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen stammten 359.282 Personen (39%) aus Ländern der
Europäischen Union, davon 201.830 aus den "alten" EU-Staaten (EU-Mitglieder vor 2004) und 104.328
aus den zehn im Jahr 2004 beigetretenen Ländern. Dazu kommen 53.124 Personen mit bulgarischer und rumänischer
Staatsangehörigkeit. Mit 559.674 Personen waren etwa sechs Zehntel der in Österreich lebenden ausländischen
Bevölkerung Drittstaatsangehörige. Gut die Hälfte von ihnen (53% bzw. rund 294.337 Personen) stammte
aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten (ohne Slowenien), weitere 113.457 Einwohner (20%) waren türkische
Staatsangehörige.
Mit 146.392 Personen stellten am 1. Jänner 2011 deutsche Staatsangehörige die größte Ausländergruppe
in Österreich, gefolgt von 135.696 Personen aus Serbien, Montenegro und dem Kosovo.
Internationale Zuwanderung und ausländische Bevölkerung in Wien konzentriert
Die Hälfte des Wanderungssaldos des Jahres 2010 (+13.951 Personen) entfiel auf die Bundeshauptstadt, in der
sich am 1. Jänner 2011 rund 40% (368.178 Personen) der ausländischen Bevölkerung Österreichs
konzentrierten. Dementsprechend war der Ausländeranteil in Wien mit 21,5% etwa doppelt so hoch wie im österreichischen
Durchschnitt (11,0%). |