Europäische Perspektive ist wichtiger Motor für Reformen und Stabilität
Wien (bmeia) - „Nach jahrelanger österreichischer Entwicklungszusammenarbeit, die große
Erfolge in der Stabilisierung des Landes zu verbuchen hat, gilt es nun Bosnien und Herzegowina auf EU-Ebene bestmöglich
zu unterstützen. Als Anreiz für Reformeifer und Stabilität ist die europäische Perspektive
von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes“, betonte Außenminister und Vizekanzler Michael
Spindelegger anlässlich der Schließung des Koordinationsbüros der Austrian Development Agency in
Sarajevo Mitte des Jahres. Um die Erfolge der österreichischen Hilfe nachhaltig abzusichern, werden im Rahmen
der Phasing-Out Phase alle noch laufenden Projekte und Programme zu Ende geführt oder an Projektpartner übergeben.
„Die Bilanz der österreichischen Unterstützung in Bosnien und Herzegowina kann sich sehen lassen: Mit
österreichischer Hilfe wurden tausende Arbeitsplätze geschaffen und damit vor allem jungen Menschen eine
Perspektive gegeben. Wir haben dazu beigetragen, die Berufs- und Erwachsenenbildung sowie die Rahmenbedingungen
für Investitionen zu verbessern und die Rechtsstaatlichkeit zu stärken“, zog der Außenminister
Bilanz.
Von 1995 bis 2010 unterstützte Österreich Bosnien und Herzegowina - etwa in Projekten und Programmen
zur Reformierung der Universität oder Modernisierung der Verwaltung - mit insgesamt 465 Mio. Euro. 2011 bis
2013 wird die Europäische Kommission Bosnien und Herzegowina rund 314 Mio. Euro für die Heranführung
des Landes an die Europäische Union zur Verfügung stellen. Im Rahmen von Wirtschaftspartnerschaften,
Kooperationen von Nichtregierungsorganisationen oder etwa EU-finanzierten Programmen wird die österreichische
Entwicklungszusammenarbeit das Land auch künftig unterstützen.
Die österreichische Entwicklungszusammenarbeit zieht sich aus dem Westbalkan schrittweise zurück, da
die Länder der Region als potenzielle Kandidatenländer weitreichende finanzielle Unterstützung durch
die Europäische Union erhalten. Im Zeitraum von 2007 bis 2011 beläuft sich die durchschnittliche Mittelzuweisung
der Europäischen Union an den westlichen Balkan auf rund 800 Mio. Euro pro Jahr. Keine andere Region der Welt
erhält, pro Kopf gerechnet, eine ähnlich hohe Unterstützung seitens der Kommission. |