Wien (bmi) - "Ein noch sichereres Österreich heißt auch mehr Sicherheit im Internet.
Die Kriminalität im Internet ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und es ist völlig inakzeptabel,
dass sich die Kriminellen über das Internet mittlerweile auch bis in die Kinderzimmer einschleichen. Mit unseren
300 Cyber-Experten sagen wir dieser Entwicklung ganz klar den Kampf an", sagte Innenministerin Mag. Johanna
Mikl-Leitner am 18.05. in Wien.
"Auf Bundesebene wird nun das Cyber-Crime-Competence-Center als die zentrale Koordinierungs- und Meldestelle
installiert", so die Innenministerin. Das Zentrum setzt sich aus technisch und fachlich hochspezialisierten
Expertinnen und Experten aus drei Organisationseinheiten des Bundesministerium für Inneres zusammen: dem Bundeskriminalamt,
dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und dem Bundesamt zur Korruptionsprävention
und Korruptionsbekämpfung. Bürgerinnen und Bürger können verdächtige Sachverhalte im Internet
an against-cybercrime@bmi.gv.at melden.
Parallel zum Anstieg der Internetuser ist in den vergangenen Jahren auch die Internetkriminalität – also Straftaten,
für dessen Zwecke Informationstechnologien und Kommunikationsnetze genutzt werden – gestiegen:
- Bei Betrugsformen durch Missbrauch des Internets konnte ein Anstieg von 685 Anzeigen im Jahr 2002 auf 4.450
im Jahr 2010 verzeichnet werden. Im ersten Quartal 2011 waren es 1.129 angezeigte Fälle.
- Die Zahl der Anzeigen im Bereich des Hackings stieg um fast 400 Prozent von 29 Anzeigen 2009 auf 142 im Jahr
2010. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bereits 56 Fälle gemeldet.
"Wir wissen, dass viele Menschen keine Anzeige bei der Polizei machen, da einerseits die Schadenssumme zu
gering ist oder weil sie der Meinung sind, dass die Täter ohnedies nicht ausgeforscht werden können.
Was für uns bedeutet, dass wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen müssen", so Innenministerin
Mag. Johanna Mikl-Leitner im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Anonymität des Internets darf nicht dazu führen,
dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher der Cyberkriminalität zum Opfer fallen.
"Gerade im Bereich der IT-Kriminalität ist die nationale und internationale Zusammenarbeit entscheidend",
so Mag. Leopold Löschl, Leiter des Büros für Computer- und Netzwerkkriminalität im Bundeskriminalamt.
"Das Kompetenzcenter versteht sich großteils aus Supportstelle, die national und international koordiniert.
Durch die Zusammenarbeit dieser drei Organisationsheiten werden zusätzliche Synergieeffekte genutzt."
In einem zweiten Schritt werden das im Kompetenzzentrum entwickelte Know-How und das Wissen an die regionalen Ermittler
weitergegeben. Einen integralen Bestandteil im "C4" wird weiters eine zentrale Internetmeldestelle einnehmen,
die sich als professionelle Ansprechstelle für die Bürgerinnen und Bürger versteht.
|